Kurzbeschreibung:
"Am helllichten Tag wird auf einer Straße in der New Yorker Upper East Side ein Mann überwältigt und entführt. Am Tatort bleibt ein Galgenstrick in Miniaturgröße zurück. Kurz darauf sorgt ein Video im Internet für Aufsehen: Man sieht live dabei zu, wie dem aufgehängten Opfer langsam die Luft abgeschnürt wird. Seine verzweifelten Atemzüge bilden den Hintergrund zu einem düsteren Musikstück. Als in Neapel eine ähnliche Entführung stattfindet, reisen der Forensikexperte Lincoln Rhyme und seine Partnerin Amelia Sachs nach Italien und nehmen die Verfolgung auf. Denn solange der Täter nicht gefasst ist, wird die Musik des Grauens nicht verklingen..."
Fazit:
Bereits zum vierzehnten Mal darf der Leser Lincoln und Amelia bei der Ermittlung über die Schulter sehen. Bis auf eine Ausnahme ("Der Insektensammler") haben mir alle Teile ausnehmend gut gefallen.
Und auch bei "Der Komponist" haben wir es - zumindest in weiten Teilen - mit einem typischen "Lincoln-Rhyme" zu tun. Das ist keine Abwertung, sondern ein Gütesiegel.
Die Handlung ist spannend und die einzelnen Charaktere sehr unterschiedlich, aber bis ins Detail ausgearbeitet. So hat man es gleich mit mehreren sehr interessanten Personen zu tun. Ob dies der Forstwachtmeister Benelli oder Oberstaatsanwalt Dante Spiro ist, oder "Der Komponist", dessen besondere psychische Verfassung auch extrem interessant ist. Ebenso erfährt man immer wieder Dinge, derer man sich vorher nicht bewusst war. Ich zum Beispiel hatte keine Ahnung von der komplexen Ausrichtung der italienischen Polizei.
Und dann kommt es irgendwann zur Auflösung der Entführungen, zur Enttarnung des Komponisten und ... ließ mich tatsächlich ernüchtert und enttäuscht zurück. In der heutigen Zeit mag es so etwas tatsächlich geben oder es wäre zumindest möglich, aber das war nicht die Art von Auflösung, wie ich sie in einem Lincoln Rhyme - Thriller erwarte oder auch nur lesen wollen würde! Ich will natürlich nichts verraten, aber dennoch deutlich machen, dass dieses Detail meine Lesefreude doch erheblich beeinträchtigt hat.
Natürlich freue ich mich, wenn irgendwann der nächste Fall für Lincoln und Amelia erscheint, aber ich hoffe doch sehr, dass ich dann auch mit der Auflösung leben kann.
Jeffery Deaver
"Der Komponist"
erschienen bei Blanvalet
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Seiten
▼
Samstag, 12. Januar 2019
Freitag, 11. Januar 2019
[Rezension] Petra Schier - Flammen und Seide
Kurzbeschreibung:
"Rheinbach, 1673. Madlen Thynen weiß, dass Krieg herrscht. Als Tochter eines Tuchhändlers ist es unmöglich, die ausbleibenden Lieferungen zu ignorieren. Doch sie weiß nicht, was Krieg bedeutet. Bis er ihre Heimat erreicht...
Noch bevor die ersten feindlichen Truppen nahen, ist die Stadt Schauplatz des Konflikts zwischen Franzosen und Holländern: Ein Verräter hat sich hier eingenistet. Auf der Suche nach ihm kommt Madlens Jugendliebe zurück nach Rheinbach. Und bittet ausgerechnet ihren Verlobten um Hilfe.
Madlen sollte sich nicht zerrissen fühlen zwischen diesen beiden Männern. Und doch tut sie es. Wird sie nun selbst zur Verräterin? Und wenn ja, wen verrät sie: ihre Pflicht oder ihr Herz?"
Fazit:
Die historischen Romane von Petra Schier haben einen festen Platz in meinem Lesekalender. Sobald ein neues von ihr erscheint, muss ich es auch lesen. Zwar bin ich generell eher Leser von Reihen, aber auch die einzelnen historischen Romane von ihr haben mich noch nie enttäuscht.
"Flammen und Seide" ist tatsächlich der erste Roman der Autorin, der mich - nein, nicht enttäuscht hat - aber der mir nicht ganz so gut gefallen hat wie die bisherigen Bücher. Das kann ich an der Vorhersehbarkeit festmachen: Nach den ersten Seiten weiß man, wie das Buch ausgehen wird - zumindest in Bezug auf die Handlung von Madlen und ihrer Zerrissenheit zwischen zwei Männern. Das ist nicht ungewöhnlich und auch kein Grund zur Kritik. Allerdings war die allgemeine Handlung auch in weiten Teilen vorhersehbar - mir hat gefehlt, dass Petra Schier mich überrascht, dass Dinge zutage treten, mit denen ich nicht gerechnet habe - darauf musste ich lange warten.
Das klingt nun sehr negativ, so ist das gar nicht gemeint, denn das Buch hat mir gefallen! Der Lesefuss ist wie gewohnt sehr gut und die Charaktere ebenso! Madlen ist eine starke Persönlichkeit, wie wir es von den weiblichen Protagonisten der Autorin gewohnt sind. Sie ist sympathisch, intelligent und liebenswert. Auch die männlichen Charaktere sind gelungen. Meine Lieblingsperson ist übrigens keine der drei Hauptprotagonisten, sondern Madlens Vater, der nicht nur das Herz am rechten Fleck, sondern für die damalige Zeit auch eine sehr liberale Einstellung hat!
Auch die Mischung aus historischem Alltag und dem Weltgeschehen der Zeit ist gut gelungen, man fühlt sich mittendrin.
Auf den letzten 100 Seiten dann kam das, was ich mir vorher schon gewünscht hätte: einige Sachen, die aufgelöst wurden, waren anders, als ich es vermutet hatte - das hat für mich den Roman dann wieder wunderbar abgerundet.
Also auch wenn es einige Bücher der Autorin gibt, die mich mehr mitgerissen haben, ist "Flammen und Seide" ein wunderbarer historischer Roman!
Petra Schier
"Flammen und Seide"
erschienen im Rowohlt Verlag
"Rheinbach, 1673. Madlen Thynen weiß, dass Krieg herrscht. Als Tochter eines Tuchhändlers ist es unmöglich, die ausbleibenden Lieferungen zu ignorieren. Doch sie weiß nicht, was Krieg bedeutet. Bis er ihre Heimat erreicht...
Noch bevor die ersten feindlichen Truppen nahen, ist die Stadt Schauplatz des Konflikts zwischen Franzosen und Holländern: Ein Verräter hat sich hier eingenistet. Auf der Suche nach ihm kommt Madlens Jugendliebe zurück nach Rheinbach. Und bittet ausgerechnet ihren Verlobten um Hilfe.
Madlen sollte sich nicht zerrissen fühlen zwischen diesen beiden Männern. Und doch tut sie es. Wird sie nun selbst zur Verräterin? Und wenn ja, wen verrät sie: ihre Pflicht oder ihr Herz?"
Fazit:
Die historischen Romane von Petra Schier haben einen festen Platz in meinem Lesekalender. Sobald ein neues von ihr erscheint, muss ich es auch lesen. Zwar bin ich generell eher Leser von Reihen, aber auch die einzelnen historischen Romane von ihr haben mich noch nie enttäuscht.
"Flammen und Seide" ist tatsächlich der erste Roman der Autorin, der mich - nein, nicht enttäuscht hat - aber der mir nicht ganz so gut gefallen hat wie die bisherigen Bücher. Das kann ich an der Vorhersehbarkeit festmachen: Nach den ersten Seiten weiß man, wie das Buch ausgehen wird - zumindest in Bezug auf die Handlung von Madlen und ihrer Zerrissenheit zwischen zwei Männern. Das ist nicht ungewöhnlich und auch kein Grund zur Kritik. Allerdings war die allgemeine Handlung auch in weiten Teilen vorhersehbar - mir hat gefehlt, dass Petra Schier mich überrascht, dass Dinge zutage treten, mit denen ich nicht gerechnet habe - darauf musste ich lange warten.
Das klingt nun sehr negativ, so ist das gar nicht gemeint, denn das Buch hat mir gefallen! Der Lesefuss ist wie gewohnt sehr gut und die Charaktere ebenso! Madlen ist eine starke Persönlichkeit, wie wir es von den weiblichen Protagonisten der Autorin gewohnt sind. Sie ist sympathisch, intelligent und liebenswert. Auch die männlichen Charaktere sind gelungen. Meine Lieblingsperson ist übrigens keine der drei Hauptprotagonisten, sondern Madlens Vater, der nicht nur das Herz am rechten Fleck, sondern für die damalige Zeit auch eine sehr liberale Einstellung hat!
Auch die Mischung aus historischem Alltag und dem Weltgeschehen der Zeit ist gut gelungen, man fühlt sich mittendrin.
Auf den letzten 100 Seiten dann kam das, was ich mir vorher schon gewünscht hätte: einige Sachen, die aufgelöst wurden, waren anders, als ich es vermutet hatte - das hat für mich den Roman dann wieder wunderbar abgerundet.
Also auch wenn es einige Bücher der Autorin gibt, die mich mehr mitgerissen haben, ist "Flammen und Seide" ein wunderbarer historischer Roman!
Petra Schier
"Flammen und Seide"
erschienen im Rowohlt Verlag
Donnerstag, 10. Januar 2019
[Rezension] Markus Heitz - Doors
Kurzbeschreibung:
"Kann man in einem Haus verschwinden?
Die Spuren von Anna-Lena van Dam führen zwar eindeutig hinein in die seit Jahrzehnten leer stehende Villa ihres Großvaters - aber nicht wieder heraus.
Ihr Vater vermutet sie in einem geheimen Höhlensystem unter dem Haus und schickt ein Geo-Expertenteam aus, um seine Tochter zu suchen..."
Fazit:
Ich fand die Idee faszinierend - ein Buch, drei Möglichkeiten.... oder drei Bücher mit demselben Beginn, wie man es sehen möchte...
Der Anfang der Geschichte ist immer gleich und in jedem der drei Bücher vorhanden. In dem Moment, in dem das Expertenteam sich für eine Tür entscheidet, nimmt jede der drei Geschichten ihren eigenen Verlauf. Da mir die bisherigen Bücher, die ich von Markus Heitz gelesen habe, gezeigt haben, dass er immer für eine Überraschung gut ist, habe ich mich auf das Experiment eingelassen.
Offiziell kann man auch jedes Buch einzeln lesen. Hätte ich das getan, wäre es wohl enttäuschend gewesen. Denn natürlich ist die Handlung jedes Bandes für sich abgeschlossen, aber neben der Frage "Wo landet das Team? Was wird passieren?" lebt die "Doors"-Geschichte von den Charakteren der einzelnen Teammitglieder, die alle ihre ganz eigenen Geheimnisse und Gründe für die Teilnahme an der Expedition haben. Und in jedem Buch erfährt man nur näheres über einen Teil des Teams - für ein umfassendes Gesamtbild ist es also unabdingbar, alle drei Bücher zu lesen.
Darüber hinaus ist das Interessante ja gerade, welch unterschiedlichen Verlauf die Handlung jeweils nimmt und auch diesen Vergleich hat man nur, wenn man mehr als ein Buch liest.
Das Lesen nur eines Bandes wäre im Idealfall eine nette Unterhaltung gewesen, im schlimmsten Fall lanweilig... denn ob einem die jeweilige Handlung gefällt, hängt stark davon ab, wie faszinierend man die Wirklichkeit findet, in der man im jeweiligen Buch landet.
Ich habe mit "? - Kolonie" begonnen, ohne vorher zu schauen, wohin es mich verschlagen wird. Herausgekommen bin ich im Deutschland der 40er-Jahre des letzten Jahrhunderts - soweit nichts Besonderes, allerdings ist es eine Parallelwelt, in der der Zweite Weltkrieg einen etwas anderen Verlauf genommen hat. "Kolonie" hat mir wirklich sehr gut gefallen, sodass ich im Anschluß direkt mit "! - Blutfeld" weitergemacht habe - Frühes Mittelalter des 9. Jahrhunderts. Diesen Band allerdings fand ich langatmig und auch langweilig und ich habe hin und her überlegt, ob es sich lohnen würde "X - Dämmerung" zu lesen. Letztendlich habe ich es natürlich dennoch getan und es war auch durchaus interessant, hat mich aber nicht wirklich mitgerissen.
Insgesamt finde ich die Idee der unterschiedlichen Handlungsverläufe noch immer sehr interessant, hätte mir aber eine Ausgestaltung gewünscht, die sich nicht allein auf das Konzept verlässt, sondern der einzelnen Handlung ebensoviel Aufmerksamkeit angedeihen lässt wie einem einzelnen Buch.
Markus Heitz
"Doors"
erschienen bei Droemer Knaur
Freitag, 4. Januar 2019
[Rezension] Christiane Lind - Zeit des Mutes
Kurzbeschreibung:
"Deutschland 1913: Die schüchterne Emma wird von ihrer Familie zu Verwandten nach England geschickt, um einen Skandal zu vermeiden. Auf Hazelwell Manor taucht Emma in eine neue, ihr fremde Welt und verliebt sich unglücklich in Percival, den jungen Lord. Ihre Liebe scheint aussichtslos, bis sie Zeugin eines tragischen Unglücks wird. Nun hat sie Percival in der Hand und zwingt ihn zur Ehe.
Auch dem jungen Dienstmädchen Lucy fällt es schwer, sich an all die Regeln in Hazelwell Manor zu halten. Doch sie braucht diese Arbeit, um für ihre Familie zu sorgen. Nach dem schicksalhaften Unglück muss Lucy das Herrenhaus und ihr altes Leben verlassen. In London ist sie verloren, bis sie auf die Suffragetten, die Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht, trifft.
Auch Emma ist mit ihrem Ehemann, der sie verachtet, nach London gezogen. Als sie Lucy wiedersieht, muss Emma sich entscheiden: Findet sie den Mut, die Wahrheit einzugestehen und ein eigenes Leben zu beginnen?"
Fazit:
"Zeit des Mutes" ist nicht nur die Geschichte von Emma, die versucht, sich in der Welt zurecht zu finden und dabei eine Menge über sich und die Gesellschaft lernen muss, sondern auch ein Zeugnis über den Kampf der Suffragetten für das Frauenwahlrecht.
Wenn ich "Suffragetten" höre, muss ich immer an Mrs. Banks denken, die Hausherrin in "Mary Poppins", die überzeugt vor sich hinsingend durchs Haus marschiert. Natürlich war mir bewusst, dass der Weg der Suffragetten nicht so unproblematisch und unterhaltsam war, wie es dort scheint. Wie extrem die Frauen aber von der Obrigkeit bekämpft wurden, bis hin zur Zwangsernährung im Gefängnis, wusste ich nicht. Und diese negativen Seiten des Kampfes um das Frauenwahlrecht transportiert Christiane Lind sehr eindrücklich. Mehr als einmal musste ich schlucken bei den Schilderungen.
Überhaupt gibt die Autorin in "Zeit des Mutes" einen umfassenden Einblick in das Leben zu der Zeit: der gewaltige Unterschied innerhalb eines Hauses - Herrschaft auf der einen Seite und Dienstboten auf der anderen lebten in komplett unterschiedlichen Welten und Verhältnissen. Und auch die Arbeitsbedingungen in den Fabriken, die manch einem einen frühen Tod bescherten, bekommt der Leser zu "sehen".
Dass all dies nicht zu einem deprimierenden oder gar langweiligen Buch wird, ist - neben Christiane Lind - vor allem Emma zu verdanken. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich anfangs meine Schwieirgkeiten mit ihr hatte. Ihre Unbedarftheit und Naivität hat mich das ein oder andere Mal an den Rand des Wahnsinns gebracht. Aber umso umfassender ihr Wandel bzw. ihre Weiterentwicklung im Verlauf der Handlung.
All dies zusammengenommen ergibt einen Lesestoff, der mitreißt, mitnimmt, Emotionen unterschiedlichster Art hervorruft und bis zur letzten Seite mitfiebern lässt.
Christiane Lind
"Zeit des Mutes"
ISBN: 978-3-96443-403-6
"Deutschland 1913: Die schüchterne Emma wird von ihrer Familie zu Verwandten nach England geschickt, um einen Skandal zu vermeiden. Auf Hazelwell Manor taucht Emma in eine neue, ihr fremde Welt und verliebt sich unglücklich in Percival, den jungen Lord. Ihre Liebe scheint aussichtslos, bis sie Zeugin eines tragischen Unglücks wird. Nun hat sie Percival in der Hand und zwingt ihn zur Ehe.
Auch dem jungen Dienstmädchen Lucy fällt es schwer, sich an all die Regeln in Hazelwell Manor zu halten. Doch sie braucht diese Arbeit, um für ihre Familie zu sorgen. Nach dem schicksalhaften Unglück muss Lucy das Herrenhaus und ihr altes Leben verlassen. In London ist sie verloren, bis sie auf die Suffragetten, die Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht, trifft.
Auch Emma ist mit ihrem Ehemann, der sie verachtet, nach London gezogen. Als sie Lucy wiedersieht, muss Emma sich entscheiden: Findet sie den Mut, die Wahrheit einzugestehen und ein eigenes Leben zu beginnen?"
Fazit:
"Zeit des Mutes" ist nicht nur die Geschichte von Emma, die versucht, sich in der Welt zurecht zu finden und dabei eine Menge über sich und die Gesellschaft lernen muss, sondern auch ein Zeugnis über den Kampf der Suffragetten für das Frauenwahlrecht.
Wenn ich "Suffragetten" höre, muss ich immer an Mrs. Banks denken, die Hausherrin in "Mary Poppins", die überzeugt vor sich hinsingend durchs Haus marschiert. Natürlich war mir bewusst, dass der Weg der Suffragetten nicht so unproblematisch und unterhaltsam war, wie es dort scheint. Wie extrem die Frauen aber von der Obrigkeit bekämpft wurden, bis hin zur Zwangsernährung im Gefängnis, wusste ich nicht. Und diese negativen Seiten des Kampfes um das Frauenwahlrecht transportiert Christiane Lind sehr eindrücklich. Mehr als einmal musste ich schlucken bei den Schilderungen.
Überhaupt gibt die Autorin in "Zeit des Mutes" einen umfassenden Einblick in das Leben zu der Zeit: der gewaltige Unterschied innerhalb eines Hauses - Herrschaft auf der einen Seite und Dienstboten auf der anderen lebten in komplett unterschiedlichen Welten und Verhältnissen. Und auch die Arbeitsbedingungen in den Fabriken, die manch einem einen frühen Tod bescherten, bekommt der Leser zu "sehen".
Dass all dies nicht zu einem deprimierenden oder gar langweiligen Buch wird, ist - neben Christiane Lind - vor allem Emma zu verdanken. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich anfangs meine Schwieirgkeiten mit ihr hatte. Ihre Unbedarftheit und Naivität hat mich das ein oder andere Mal an den Rand des Wahnsinns gebracht. Aber umso umfassender ihr Wandel bzw. ihre Weiterentwicklung im Verlauf der Handlung.
All dies zusammengenommen ergibt einen Lesestoff, der mitreißt, mitnimmt, Emotionen unterschiedlichster Art hervorruft und bis zur letzten Seite mitfiebern lässt.
Christiane Lind
"Zeit des Mutes"
ISBN: 978-3-96443-403-6