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Sonntag, 14. Oktober 2018

[Rezension] Micaela Jary - Der Gutshof im Alten Land

Kurzbeschreibung:
"Frühling 1919: Edzard von Voss, der Patriarch eines herrschaftlichen Gutshofs im Alten Land, liegt im Sterben. Seine Söhne sind im Krieg vermisst und wahrscheinlich gefallen, der Erbe wäre nun sein raffgieriger Neffe Roland, den Edzards Tochter Finja aus Familienraison heiraten soll. Unerwartet steht jedoch ein Kamerad des jüngsten Sohnes Lennart vor der Tür, der diesem ähnlich sieht. Edzards Frau beschließt, den angenehmen Fremden als ihren Sohn auszugeben. Der Schwindel gelingt, Finja ist frei - sehr zum Ärger von Roland. Doch dann taucht plötzlich eine junge Frau auf, die behauptet, Lennart sei der Vater ihres kleinen Kindes..."

Fazit:
Ich lese die Bücher von Micaela Jary gern. Sie hat mehrfach bewiesen, dass sie es hervorragend versteht, wundervolle Charaktere ins Leben zu rufen. Dies ist auch hier der Fall, dem ich allerdings ein großes "aber" nachstellen muss: Denn auch, wenn es hier gleich mehrere unterschiedlichste Protagonisten gibt, die alle eine Menge Potential mitbringen, war ich durchaus enttäuscht, dass dieses Potential so wenig genutzt wurde. Denn keinen der Charaktere lernt man wirklich kennen, man dümpelt an der Oberfläche vor sich hin. Das mag daran liegen, dass wir es hier nicht mit einem vorherrschenden Charakter zu tun haben, wie es sonst meist der Fall in den Büchern der Autorin ist, sondern mehrere gleichrangige. Aber dann hätte ich mir gewünscht, dass das Buch ein wenig länger würde und man dann mehr Chance auf Tiefgang hat.

Die Geschichte selbst ist interessant und abwechslungsreich, es gibt auch keine Langeweile, aber meine Begeisterung wurde durch die Oberflächlichkeit doch beeinträchtigt. Das kann Micaela Jary besser und ich bin mir sicher, dass es sich dennoch lohnt, weiter ihre Bücher zu lesen.

Micaela Jary
"Der Gutshof im Alten Land"
ISBN. 978-3-442-48596-3
erschienen im Goldmann Verlag

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