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Mittwoch, 7. Februar 2018

[Rezension] Jeffrey Archer - Kain und Abel

Kurzbeschreibung:
"Nach russischer Kriegsgefangenschaft gelangt Abel Rosnovski, unehelicher Sohn eines polnischen Adligen, mit einem Auswandererschiff nach Amerika. Dort arbeitet er sich zum Hotelmanager hoch. Sein Schicksal kreuzt sich dramatisch mit dem von William Lowell Kane, Erbe eines gigantischen Vermögens, der zum Bankpräsidenten werden soll. Abel hatte ihn einst bewundert - doch dann nimmt, zur Zeit der großen Wirtschaftskrise, ein lebenslänglicher Hass seinen Anfang."

Fazit:
"Kain und Abel" erschien ursprünglich bereits Ende der 70er Jahre und wurde, nach einer Überarbeitung des Autors, die aber an der Handlung nichts verändert hat, neu aufgelegt.

Nachdem ich wehmütig Abschied von der "Clifton"-Saga nehmen musste, hatte ich auf ebensolches Lesevergnügen mit "Kain und Abel" gehofft.

Die Handlung ist, abgesehen davon, dass Familie auch hier eine tragende Rolle spielt, vollkommen unterschiedlich zu der der "Clifton"-Saga, die Faszination, mit der der Leser ins Buch gezogen wird, allerdings ist gleich. Bereits nach wenigen Seiten taucht man ein in die Welt von Abel und William und mag nicht wieder auftauchen.

Die beiden Protagonisten könnten nicht unterschiedlicherer Herkunft sein: Abel, die ersten Jahre in Armut in Polen verbracht, findet erst später heraus, dass er adliger Abstammung ist, was ihm dank der russischen Unterjochung nach dem ersten Weltkrieg aber nichts mehr nützt. Er hat eine Menge auszustehen, bevor er in Amerika ankommt und seine Zukunft in die Hand nimmt. William hingegen wurde bereits privilegiert geboren und hat alle Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung standen, genutzt.

Einiges aber haben beide gemeinsam: eine hohe Intelligenz, Ehrgeiz, den Willen, etwas zu erreichen, aber auch Stolz und Sturheit.

Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt und man möchte eigentlich immer bei dem Protagonisten verweilen, bei dem man gerade ist. Fasziniert verfolgt man die Werdegänge der beiden und schließt sie ins Herz. Allerdings gelingt es den zweien im weiteren Verlauf, immer mehr Antipathie zu sammeln, aufgrund einer Fehde, die irgendwann nur noch durch Sturheit aufrecht erhalten wird.

Dies bildet aber einen wunderbaren Übergang zur nächsten Generation, die auch hier schon zum Tragen kommt, aber sicher in den Folgebänden fortgeführt wird.

Ich kann jedem Liebehaber großartiger Romane "Kain und Abel" nur ans Herz legen und freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, der im März erscheinen wird.

Jeffrey Archer
"Kain und Abel"
ISBN: 978-3-453-42203-2
erschienen bei Heyne

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