Kurzbeschreibung:
"In einem Hamburger Club wird ein Türsteherboss ermordet. Kurz darauf wird die Leiche eines Mitglieds der Hells Angels gefunden. Alles weist auf einen Vergeltungsschlag hin. Lewis Boyle, Leider der Hamburger Mordkommission, will einen Kiezkrieg mit allen Mitteln verhindern. Während fieberhaft nach den Mördern gesucht wird, geht Kommissarin Jale Arslan Hinweisen auf eine neue Droge nach, die gratis an die Junkies der Stadt verteilt wird. Der Druck auf die Polizei nimmt zu, als immer mehr Konsumenten daran sterben. Haben die Kiezmorde mit der neuen Droge zu tun? Können Boyle und Arslan den Wahnsinn stoppen, bevor es zu einem brutalen Bandenkrieg kommt?"
Fazit:
"Sarajevo Disco" ist der zweite Teil von David Grays Reihe um Lewis Boyle. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man das Buch problemlos lesen kann, ohne "Kanakenblues" vorher gelesen zu haben. Hinterher allerdings landet es zweifelsohne auf der Wunschliste...
Von David Gray kannte ich bisher nur seinen Sherlock Holmes und "Sarajevo Disco" ist da schon ein anderer Stoff. Mit einem Krimi haben wir es aber auch hier zu tun. Bereits nach wenigen Seiten war ich in die Handlung eingetaucht und schlug mich mit Mord, Korruption, organisiertem Verbrechen und aalglatten Politikern herum.
Es passiert viel in Boyles Welt und das an vielen unterschiedlichen Ecken und Enden. Dennoch verliert man nicht den Überblick. Sehr krimitypisch haben wir es mit viel Polizeiermittlungsarbeit zu tun, dennoch wird es weder langatmig noch langweilig. Dafür sorgen auch unsere Protagonisten Boyle und Jale Arslan, die sehr unterschiedlich, aber beide etwas sperrig sind, sich auf der anderen Seite aber wunderbar ergänzen. Der Lesefluss ist entsprechend sehr gut.
Auch eine sozialkritische Attitüde kann man dem Buch nicht absprechen: Natürlich ist "Sarajevo Disco" Fiktion, aber Hamburgs Vergangenheit ist ja reich bestückt mit Begenheiten, wo man nicht mehr wirklich unterscheiden konnte, wer jetzt Kiezkrimineller und wer Politiker ist...
Positiv überrascht war ich von dem relativ hohen Spannungsniveau, das man leider selten in Krimis findet.
Insgesamt war "Sarajevo Disco" für mich das Überraschungs-Highlight meines Lesejahres und ich hoffe, dass David Gray Boyle und Jale weiter zusammen ermitteln lässt!
David Gray
"Sarajevo Disco"
ISBN: 978-3-86532-3
erschienen bei Pendragon
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Seiten
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Mittwoch, 15. November 2017
Freitag, 10. November 2017
[Rezension] Patricia Cornwell - Totenstarre
Kurzbeschreibung:
"Es ist ein idyllischer Sommerabend in Cambridge, Massachusetts, an dem Dr. Kay Scarpetta zu der Leiche einer Radfahrerin in einem Park gerufen wird. Der Körper ist starr, doch die junge Frau kann noch nicht lange tot sein. Teile der Kleidung sind ihr vom Körper gerissen, doch nicht von Menschenhand. Die goldene Totenkopfkette ist noch da, doch sie hat sich in die Haut der jungen Frau eingebrannt. Alles deutet auf einen Blitzschlag hin, doch es gab kein Gewitter.
Noch ahnt Scarpetta nicht, dass diese mysteriöse Leich auch mit ihr zu tun hat. Dass sie eine tödliche Nachricht von einem Menschen ist, der von Hass zerfressen ist - und der nicht aufhören wird, bis er am Ziel ist."
Fazit:
"Totenstarre" ist bereits der 24. Band der Reihe um Kay Scarpitta, mit der der Leser schon so einiges erlebt hat.
Die erste Hälfte der Reihe habe ich vor langer Zeit gelesen, dann aber den Anschluss verloren. So war Cambridge als Schauplatz vollkommen neu für mich, ich habe mich gefreut, dass sie mittlerweile mit Benton zusammenwohnt und ihr Verhältnis zu Marino deutlich entspannter ist als bei unserer letzten Begegnung.
Man muss nicht jeden Teil der Reihe kennen, um "Totenstarre" zu verstehen, aber ein paar Grundkenntnisse bezüglich der Beziehungen der Protagonisten untereinander sind sich nicht verkehrt, um die Zusammenhänge zu begreifen.
"Totenstarre" kommt eher langsam daher - damit meine ich nicht langweilig, nur, dass sich die gesamte Handlung von über 400 Seiten beinahe ausschließlich über eine Nacht erstreckt.
Es sind bereits über 100 Seiten vergangen, bevor Kay überhaupt einen Tatort hat, an dem sie eintreffen kann. Dennoch bekommt man schon vorher viele Informationen über Dinge, die später von Belang sein werden.
Für mich hat es sich wie der Besuch bei Freunden, die ich lange nicht gesehen habe, angefühlt, als ich "Totenstarre" gelesen habe. Entsprechend angenehm fand es, kann aber nachvollziehen, dass dem ein oder anderem, der einen normalen Thriller erwartet, zuwenig in dieser Hinsicht geschieht, zumal selbst der Showdown eher unspektakulär verläuft. Dennoch ist der Lesefluss durchweg gut, denn auch der Leser puzzelt und rätselt im Kopf mit.
Wer einen Thriller mit viel Action und Spannung erwartet, sollte möglicherweise zu einem anderen Buch greifen, aber für echte Kay Scarpetta - Fans ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen.
Patricia Cornwell
"Totenstarre"
ISBN: 978-3-95967-125-5
erschienen bei HarperCollins
"Es ist ein idyllischer Sommerabend in Cambridge, Massachusetts, an dem Dr. Kay Scarpetta zu der Leiche einer Radfahrerin in einem Park gerufen wird. Der Körper ist starr, doch die junge Frau kann noch nicht lange tot sein. Teile der Kleidung sind ihr vom Körper gerissen, doch nicht von Menschenhand. Die goldene Totenkopfkette ist noch da, doch sie hat sich in die Haut der jungen Frau eingebrannt. Alles deutet auf einen Blitzschlag hin, doch es gab kein Gewitter.
Noch ahnt Scarpetta nicht, dass diese mysteriöse Leich auch mit ihr zu tun hat. Dass sie eine tödliche Nachricht von einem Menschen ist, der von Hass zerfressen ist - und der nicht aufhören wird, bis er am Ziel ist."
Fazit:
"Totenstarre" ist bereits der 24. Band der Reihe um Kay Scarpitta, mit der der Leser schon so einiges erlebt hat.
Die erste Hälfte der Reihe habe ich vor langer Zeit gelesen, dann aber den Anschluss verloren. So war Cambridge als Schauplatz vollkommen neu für mich, ich habe mich gefreut, dass sie mittlerweile mit Benton zusammenwohnt und ihr Verhältnis zu Marino deutlich entspannter ist als bei unserer letzten Begegnung.
Man muss nicht jeden Teil der Reihe kennen, um "Totenstarre" zu verstehen, aber ein paar Grundkenntnisse bezüglich der Beziehungen der Protagonisten untereinander sind sich nicht verkehrt, um die Zusammenhänge zu begreifen.
"Totenstarre" kommt eher langsam daher - damit meine ich nicht langweilig, nur, dass sich die gesamte Handlung von über 400 Seiten beinahe ausschließlich über eine Nacht erstreckt.
Es sind bereits über 100 Seiten vergangen, bevor Kay überhaupt einen Tatort hat, an dem sie eintreffen kann. Dennoch bekommt man schon vorher viele Informationen über Dinge, die später von Belang sein werden.
Für mich hat es sich wie der Besuch bei Freunden, die ich lange nicht gesehen habe, angefühlt, als ich "Totenstarre" gelesen habe. Entsprechend angenehm fand es, kann aber nachvollziehen, dass dem ein oder anderem, der einen normalen Thriller erwartet, zuwenig in dieser Hinsicht geschieht, zumal selbst der Showdown eher unspektakulär verläuft. Dennoch ist der Lesefluss durchweg gut, denn auch der Leser puzzelt und rätselt im Kopf mit.
Wer einen Thriller mit viel Action und Spannung erwartet, sollte möglicherweise zu einem anderen Buch greifen, aber für echte Kay Scarpetta - Fans ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen.
Patricia Cornwell
"Totenstarre"
ISBN: 978-3-95967-125-5
erschienen bei HarperCollins
Sonntag, 5. November 2017
[Rezension] Jeffrey Archer - Möge die Stunde kommen
Kurzbeschreibung:
"Für die Familien der Cliftons und Barrington, deren Wege seit Jahrzehnten miteinander verbunden sind, kommen schwere Stunden. Giles Barrington setzt seine Karriere als Politiker für eine große und gefährliche Liebe aufs Spiel, während Emma Clifton eine schwere Entscheidung treffen muss, die für ihren Mann Harry alles verändern könnte. Doch dann erfolgt ein Schicksalsschlag, mit dem niemand gerechnet hat..."
Fazit:
"Möge die Stunde kommen" ist nun bereits der sechste Teil von Jeffrey Archers "Clifton-Saga" und noch immer könnte ich einfach weiter- und weiterlesen.
Sicher ist es sinnvoll, die Saga von Beginn an zu verfolgen, denn in der Zwischenzeit sind beinahe vier Jahrzehnte verstrichen. Nichts desto trotz kann man die Ereignisse dieses Bandes wohl auch separat verstehen.
Auch wenn es noch immer "Clifton-Saga" heißt, ist Harry im Verlauf der letzten Bände doch ziemlich in den Hintergrund gerückt, das ist auch hier nicht anders, wobei eine bestimmte Entwicklung ihn hin und wieder hervortreten lässt. Aber auch das Leben der anderen Familienmitglieder wird wieder abwechselnd beleuchtet und natürlich sind auch die gewohnten Intriganten mit von der Partie.
So ist auch im sechsten Band der Lesefluss sehr gut, denn Eintönigkeit ist beileibe nichts, worüber sich auch nur ein Familienmitglied beschweren könnte. Gut gefällt mir noch immer, wie Jeffrey Archer die Lebenswege der Protagonisten in das jeweilige politische und gesellschaftliche Zeitgeschehen einflechtet, wodurch die Entwicklungen immer authentisch wirken. In diesem Band beispielsweise haben wir es des öfteren mit der Gegenwart von Margaret Thatcher zu tun, die dort gerade am Anfang ihrer politischen Karriere steht.
Auch mit "Möge die Stunde kommen" hat sich nichts daran geändert, dass ich jedem Romanliebhaber mit einem Faible für Familiengeschichten diese Saga uneingeschränkt ans Herz legen möchte.
Jeffrey Archer
"Möge die Stunde kommen"
ISBN: 978-3-453-42167-7
erschienen bei Heyne
"Für die Familien der Cliftons und Barrington, deren Wege seit Jahrzehnten miteinander verbunden sind, kommen schwere Stunden. Giles Barrington setzt seine Karriere als Politiker für eine große und gefährliche Liebe aufs Spiel, während Emma Clifton eine schwere Entscheidung treffen muss, die für ihren Mann Harry alles verändern könnte. Doch dann erfolgt ein Schicksalsschlag, mit dem niemand gerechnet hat..."
Fazit:
"Möge die Stunde kommen" ist nun bereits der sechste Teil von Jeffrey Archers "Clifton-Saga" und noch immer könnte ich einfach weiter- und weiterlesen.
Sicher ist es sinnvoll, die Saga von Beginn an zu verfolgen, denn in der Zwischenzeit sind beinahe vier Jahrzehnte verstrichen. Nichts desto trotz kann man die Ereignisse dieses Bandes wohl auch separat verstehen.
Auch wenn es noch immer "Clifton-Saga" heißt, ist Harry im Verlauf der letzten Bände doch ziemlich in den Hintergrund gerückt, das ist auch hier nicht anders, wobei eine bestimmte Entwicklung ihn hin und wieder hervortreten lässt. Aber auch das Leben der anderen Familienmitglieder wird wieder abwechselnd beleuchtet und natürlich sind auch die gewohnten Intriganten mit von der Partie.
So ist auch im sechsten Band der Lesefluss sehr gut, denn Eintönigkeit ist beileibe nichts, worüber sich auch nur ein Familienmitglied beschweren könnte. Gut gefällt mir noch immer, wie Jeffrey Archer die Lebenswege der Protagonisten in das jeweilige politische und gesellschaftliche Zeitgeschehen einflechtet, wodurch die Entwicklungen immer authentisch wirken. In diesem Band beispielsweise haben wir es des öfteren mit der Gegenwart von Margaret Thatcher zu tun, die dort gerade am Anfang ihrer politischen Karriere steht.
Auch mit "Möge die Stunde kommen" hat sich nichts daran geändert, dass ich jedem Romanliebhaber mit einem Faible für Familiengeschichten diese Saga uneingeschränkt ans Herz legen möchte.
Jeffrey Archer
"Möge die Stunde kommen"
ISBN: 978-3-453-42167-7
erschienen bei Heyne
Freitag, 3. November 2017
[Rezension] Petra Schier - Das Gold des Lombarden
Kurzbeschreibung:
"Köln, 1423: Aleydis de Bruinker ist noch nicht lange mit dem lombardischen Geldverleiher Nicolai Golatti verheiratet, als dieser unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt. Man findet ihn erhängt - hat er sich das Leben genommen? Aleydis will das nicht glauben. Und tatsächlich: Sie entdeckt Male, die auf einen Mord hinweisen.
Potenzielle Täter gibt es genug, Golatti hatte viele Feinde. Die junge Witwe stellt Nachforschungen an. Zu Hilfe kommt ihr dabei ausgerechnet Gewaltrichter Vinzenz van Cleve, dessen Vater der größte Konkurrent Golattis war. Wider Willen beginnt sie, van Cleve zu vertrauen, der der Wahrheit verpflichtet scheint und doch ein düsteres Geheimnis birgt. Schon bald schwebt Aleydis in großer Gefahr, und es sieht aus, als wäre ihr einziger Verbündeter in den Mord verstrickt..."
Fazit:
Petra Schier ist schon lange eine meiner Lieblingsautorinnen, wenn es um historische Romane geht. Vor allem die Reihe um die kölner Apothekerin Adelina hatte es mir angetan und ich habe nach dem letzten Band ungern Abschied genommen.
Umso mehr habe ich mich gefreut, dass "Das Gold des Lombarden" den Auftakt einer neuen Reihe bildet und im selben Umfeld spielt wie die Bücher um Adelina. Die Geschichte beginnt 15 Jahre nach dem letzten Adelina-Band und der ein oder andere alte Bekannte taucht zwischendurch auch auf.
Dennoch ist "Das Gold des Lombarden" vollkommen unabhängig und man muss die Adelina-Bücher nicht gelesen haben. Aleydis, unsere Hauptprotagonistin ist ebenfalls sehr verschieden von Adelina, wenn sie auch eines verbindet, was alle weiblichen Hauptpersonen in Petra Schiers Büchern gemeinsam haben: einen starken, in damaligen Zeiten oft als widerspenstig titulierten Charakter und festen Willen.
Die Handlung hat mich bereits auf den ersten Seiten gepackt und daran hat sich im Verlauf auch nichts mehr geändert. Die Rätsel um den Tod von Nicolai Golatti, die unwillkommene Anziehung zwischen Aleydis und Vinzenz und die unterschiedlichen Entwicklungen auf allen Ebenen sorgen für einen sehr guten Lesefluss.
Darüber hinaus mag ich es bei Petra Schiers Büchern besonders, dass man komplett in die damalige Zeit eintaucht und Handlung, Charaktere und das gesamte häusliche Umfeld inklusive Kleidung, Essen und Gepflogenheiten authentisch sind.
Wie immer kann ich dem Buch nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen und bin gleichzeitig enttäuscht, dass es jetzt heißt: Warten und warten auf die Fortsetzung!
Petra Schier
"Das Gold des Lombarden"
ISBN: 978-3-499-27088-8
erschienen bei Rowohlt
"Köln, 1423: Aleydis de Bruinker ist noch nicht lange mit dem lombardischen Geldverleiher Nicolai Golatti verheiratet, als dieser unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt. Man findet ihn erhängt - hat er sich das Leben genommen? Aleydis will das nicht glauben. Und tatsächlich: Sie entdeckt Male, die auf einen Mord hinweisen.
Potenzielle Täter gibt es genug, Golatti hatte viele Feinde. Die junge Witwe stellt Nachforschungen an. Zu Hilfe kommt ihr dabei ausgerechnet Gewaltrichter Vinzenz van Cleve, dessen Vater der größte Konkurrent Golattis war. Wider Willen beginnt sie, van Cleve zu vertrauen, der der Wahrheit verpflichtet scheint und doch ein düsteres Geheimnis birgt. Schon bald schwebt Aleydis in großer Gefahr, und es sieht aus, als wäre ihr einziger Verbündeter in den Mord verstrickt..."
Fazit:
Petra Schier ist schon lange eine meiner Lieblingsautorinnen, wenn es um historische Romane geht. Vor allem die Reihe um die kölner Apothekerin Adelina hatte es mir angetan und ich habe nach dem letzten Band ungern Abschied genommen.
Umso mehr habe ich mich gefreut, dass "Das Gold des Lombarden" den Auftakt einer neuen Reihe bildet und im selben Umfeld spielt wie die Bücher um Adelina. Die Geschichte beginnt 15 Jahre nach dem letzten Adelina-Band und der ein oder andere alte Bekannte taucht zwischendurch auch auf.
Dennoch ist "Das Gold des Lombarden" vollkommen unabhängig und man muss die Adelina-Bücher nicht gelesen haben. Aleydis, unsere Hauptprotagonistin ist ebenfalls sehr verschieden von Adelina, wenn sie auch eines verbindet, was alle weiblichen Hauptpersonen in Petra Schiers Büchern gemeinsam haben: einen starken, in damaligen Zeiten oft als widerspenstig titulierten Charakter und festen Willen.
Die Handlung hat mich bereits auf den ersten Seiten gepackt und daran hat sich im Verlauf auch nichts mehr geändert. Die Rätsel um den Tod von Nicolai Golatti, die unwillkommene Anziehung zwischen Aleydis und Vinzenz und die unterschiedlichen Entwicklungen auf allen Ebenen sorgen für einen sehr guten Lesefluss.
Darüber hinaus mag ich es bei Petra Schiers Büchern besonders, dass man komplett in die damalige Zeit eintaucht und Handlung, Charaktere und das gesamte häusliche Umfeld inklusive Kleidung, Essen und Gepflogenheiten authentisch sind.
Wie immer kann ich dem Buch nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen und bin gleichzeitig enttäuscht, dass es jetzt heißt: Warten und warten auf die Fortsetzung!
Petra Schier
"Das Gold des Lombarden"
ISBN: 978-3-499-27088-8
erschienen bei Rowohlt
Donnerstag, 2. November 2017
[Rezension] Kristin Harmel - Heute fängt der Himmel an
Kurzbeschreibung:
"Die Journalistin Emily Emerson befindet sich kurz nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter Margaret an einem besonders schwierigen Punkt in ihrem Leben. Da erreicht sie unvermittelt ein mysteriöses Gemälde, das eine Frau unter einem wunderschönen violettfarbenen Himmel zeigt. Schnell erkennt Emily, dass es sich dabei um Margaret handeln muss, doch dem Bild ist nur eine Notiz mit den Worten "Sie war die Liebe seines Lebens" beigelegt. Emily ist von diesen Zeilen tief bewegt und begibt sich auf die Suche nach dem Absender. Dabei stößt sie auf eine tragische Liebesgeschichte, die auch ihr eigenes Leben nicht unberührt lässt..."
Fazit:
Nachdem mich Kristin Harmels erster Roman "Solange am Himmel Sterne stehen" absolut begeistert hatte, fiel dies bei dem Nachfolger "Über uns der Himmel" doch um einiges ab. Deshalb habe ich auch erst einige Zeit überlegt, ob ich "Heute fängt der Himmel an" lesen möchte. Letztendlich bin ich das Wagnis aber eingegangen und im Nachhinein sehr froh darüber.
Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt, wie wir es von Kristin Harmel gewohnt sind. In der Gegenwart macht sich Emily auf die Suche nach ihrem unbekannten Großvater, gleichzeitig wird aber auch ihr eigenes Leben, ihr schwieriges Verhältnis zum Vater und Entscheidungen, die ihr ganzes Leben beeinflusst haben, beleuchtet.
In der Vergangenheit begeben wir uns in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, wo die Farmerstochter Margaret und der deutsche Kriegsgefangene Peter aufeinandertreffen, was ihrer beider Leben für immer aus der Bahn wirft.
Wie bereits in ihren anderen Büchern, nimmt die Autorin den Leser mühelos mit durch Zeit und Raum und fängt das Lebensgefühl beider Zeiten hervorragend ein. Darüber hinaus sind ihre Charaktere alle sehr menschlich und unverwechselbar gestaltet.
Durch die Perspektivenwechsel, die Fragen, die den Leser umtreiben und die herzbewegende Geschichte von Margaret und Peter ist der Lesefluss sehr gut. Der Leser kann gar nicht anders als Anteil zu nehmen am Schicksal der Protagonisten.
Doch es geht nicht ausschließlich um Liebe, sondern um alles, was zutage trifft, wo Menschen beteiligt sind: Neid, Missgunst, Intrigen, Enttäuschung, Hoffnung, Verzweiflung - kaum eine Emotion, die nicht deutlichen Anteil am Geschehen hat.
"Heute fängt der Himmel an" von Kristin Harmel hat mir einmal mehr bewiesen, dass es Romane gibt, die beim Lesen wirklich anrühren und wo jedesmal, wenn der Blick auch nach dem Lesen auf das Buch fällt, das Kopfkino gleich wieder startet.
Kristin Harmel
"Heute fängt der Himmel an"
ISBN: 978-3-7341-0289-9
erschienen bei blanvalet
"Die Journalistin Emily Emerson befindet sich kurz nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter Margaret an einem besonders schwierigen Punkt in ihrem Leben. Da erreicht sie unvermittelt ein mysteriöses Gemälde, das eine Frau unter einem wunderschönen violettfarbenen Himmel zeigt. Schnell erkennt Emily, dass es sich dabei um Margaret handeln muss, doch dem Bild ist nur eine Notiz mit den Worten "Sie war die Liebe seines Lebens" beigelegt. Emily ist von diesen Zeilen tief bewegt und begibt sich auf die Suche nach dem Absender. Dabei stößt sie auf eine tragische Liebesgeschichte, die auch ihr eigenes Leben nicht unberührt lässt..."
Fazit:
Nachdem mich Kristin Harmels erster Roman "Solange am Himmel Sterne stehen" absolut begeistert hatte, fiel dies bei dem Nachfolger "Über uns der Himmel" doch um einiges ab. Deshalb habe ich auch erst einige Zeit überlegt, ob ich "Heute fängt der Himmel an" lesen möchte. Letztendlich bin ich das Wagnis aber eingegangen und im Nachhinein sehr froh darüber.
Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt, wie wir es von Kristin Harmel gewohnt sind. In der Gegenwart macht sich Emily auf die Suche nach ihrem unbekannten Großvater, gleichzeitig wird aber auch ihr eigenes Leben, ihr schwieriges Verhältnis zum Vater und Entscheidungen, die ihr ganzes Leben beeinflusst haben, beleuchtet.
In der Vergangenheit begeben wir uns in die Zeit des Zweiten Weltkriegs, wo die Farmerstochter Margaret und der deutsche Kriegsgefangene Peter aufeinandertreffen, was ihrer beider Leben für immer aus der Bahn wirft.
Wie bereits in ihren anderen Büchern, nimmt die Autorin den Leser mühelos mit durch Zeit und Raum und fängt das Lebensgefühl beider Zeiten hervorragend ein. Darüber hinaus sind ihre Charaktere alle sehr menschlich und unverwechselbar gestaltet.
Durch die Perspektivenwechsel, die Fragen, die den Leser umtreiben und die herzbewegende Geschichte von Margaret und Peter ist der Lesefluss sehr gut. Der Leser kann gar nicht anders als Anteil zu nehmen am Schicksal der Protagonisten.
Doch es geht nicht ausschließlich um Liebe, sondern um alles, was zutage trifft, wo Menschen beteiligt sind: Neid, Missgunst, Intrigen, Enttäuschung, Hoffnung, Verzweiflung - kaum eine Emotion, die nicht deutlichen Anteil am Geschehen hat.
"Heute fängt der Himmel an" von Kristin Harmel hat mir einmal mehr bewiesen, dass es Romane gibt, die beim Lesen wirklich anrühren und wo jedesmal, wenn der Blick auch nach dem Lesen auf das Buch fällt, das Kopfkino gleich wieder startet.
Kristin Harmel
"Heute fängt der Himmel an"
ISBN: 978-3-7341-0289-9
erschienen bei blanvalet
Mittwoch, 1. November 2017
[Rezension] Julia Knight - Legenden und Lügner
Kurzbeschreibung:
"Die Geschwister Vocho und Kacha galten als die besten Schwertkämpfer von Reyes - bis die Gilde der Duellanten sie hinauswarf, weil sie einen Mann töteten, den sie eigentlich beschützen sollten. Seitdem reißen ihre Probleme nicht ab, und es hat den Anschein, als hätte sich die ganze Welt gegen sie verschworen. Insbesondere der Magier Sabates, dessen Pläne sie vereitelt haben, trachtet ihnen mit allen Mitteln nach dem Leben. Und es ist mehr als ungewiss, ob die Schnelligkeit ihrer Klingen diesmal ausreichen wird, um sie zu retten..."
Fazit:
"Legenden und Lügner" ist der zweite Teil von Julia Knights High Fantasy - Reihe um das Geschwisterpaar Vocho und Kacha.
Im ersten Teil "Schwerter und Schwindler" brauchte ich einige Zeit, um mich in der Fantasiewelt zurecht zu finden. Das war im zweiten Teil natürlich kein Problem. Dennoch hatten der Roman und ich unsere Startschwierigkeiten.
Das lag daran, dass im ersten Drittel nicht viel passiert. Vielmehr wird wieder und wieder erzählt, wie aussichtslos alles ist. Dazu kommt, dass Vocho, dessen lockere Lebenseinstellung im ersten Teil immer eine gewisse Leichtigkeit hineingebracht hat, hier zunehmend schwermütig wird, was ebenfalls die Stimmung drückt.
Als die Handlung dann aber ins Rollen kommt, überschlagen sich die Ereignisse und der Leser hat es mit Intrigen, Intrigen und Intrigen zu tun. Abwechslungsreich, spannend und mitreißend wird man durch den Rest von "Legenden und Lügner" gezogen, viele Fäden entwirren sich, neue Fragen und Rätsel tauchen auf und am Schluß steht man da und will nur wissen, wie es weiter geht.
Gut, dass mit "Fechter und Feiglinge" der dritte Teil bereits erschienen ist.
Julia Knight
"Legenden und Lügner"
ISBN: 978-3-426-51995-0
erschienen bei Knaur
"Die Geschwister Vocho und Kacha galten als die besten Schwertkämpfer von Reyes - bis die Gilde der Duellanten sie hinauswarf, weil sie einen Mann töteten, den sie eigentlich beschützen sollten. Seitdem reißen ihre Probleme nicht ab, und es hat den Anschein, als hätte sich die ganze Welt gegen sie verschworen. Insbesondere der Magier Sabates, dessen Pläne sie vereitelt haben, trachtet ihnen mit allen Mitteln nach dem Leben. Und es ist mehr als ungewiss, ob die Schnelligkeit ihrer Klingen diesmal ausreichen wird, um sie zu retten..."
Fazit:
"Legenden und Lügner" ist der zweite Teil von Julia Knights High Fantasy - Reihe um das Geschwisterpaar Vocho und Kacha.
Im ersten Teil "Schwerter und Schwindler" brauchte ich einige Zeit, um mich in der Fantasiewelt zurecht zu finden. Das war im zweiten Teil natürlich kein Problem. Dennoch hatten der Roman und ich unsere Startschwierigkeiten.
Das lag daran, dass im ersten Drittel nicht viel passiert. Vielmehr wird wieder und wieder erzählt, wie aussichtslos alles ist. Dazu kommt, dass Vocho, dessen lockere Lebenseinstellung im ersten Teil immer eine gewisse Leichtigkeit hineingebracht hat, hier zunehmend schwermütig wird, was ebenfalls die Stimmung drückt.
Als die Handlung dann aber ins Rollen kommt, überschlagen sich die Ereignisse und der Leser hat es mit Intrigen, Intrigen und Intrigen zu tun. Abwechslungsreich, spannend und mitreißend wird man durch den Rest von "Legenden und Lügner" gezogen, viele Fäden entwirren sich, neue Fragen und Rätsel tauchen auf und am Schluß steht man da und will nur wissen, wie es weiter geht.
Gut, dass mit "Fechter und Feiglinge" der dritte Teil bereits erschienen ist.
Julia Knight
"Legenden und Lügner"
ISBN: 978-3-426-51995-0
erschienen bei Knaur