Kurzbeschreibung:
"Drei Morde in drei Monaten. Drei Frauen. Drei Verkündungen, in denen der Mörder von sieben "Heilungen" erzählt. Die Berliner Polizei steht unter Druck. Doch dann ist die Serie mit einem Mal beendet und gerät in Vergessenheit. Nur Staatsanwältin Helena Faber ist davon überzeugt, dass dies erst der Anfang war. Als ein Jahr später eine vierte Frau brutal ermordet wird, macht Helena Jagd auf den, der sich selbst Dionysos nennt. Es ist der Beginn eines Rennens gegen die Zeit, aber auch eines Kampfes ums Überleben, denn Helena ist ins Visier des Täters geraten. Und Dionysos wird nicht aufgeben, solange sie nicht "geheilt" wurde..."
Fazit:
Der Anfang des Buches war vielversprechend: ein grausiger Mord, ein psychopathischer Mörder, eine sympathische Staatsanwältin mit nachvollziehbarem Backround (geschieden, Mutter zweier Töchter) begibt sich auf die Spur des Mörders.
Leider ging es danach deutlich bergab: Bereits im ersten Drittel des Buches lag auf der Hand, wer der Mörder ist. Meine Hoffnung, dass ich mich auf dem Holzweg befinden könnte, wurde dann auch zunichte gemacht, als deutlich zutage trat, wer für die Morde verantwortlich ist und das gut 200 Seiten vor dem Ende des Buches! Gut, es gab dann noch den ein oder anderen Hintergrund, was das Ganze aber immer mehr ins Unglaubwürdige abdriften ließ, da einfach zuviel aufeinander kam. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir einen Psychopathen haben, das ausgewählte Opfer dann auch noch eine Amnesie bekommt und alles vergisst, was sie bereits darüber weiß und dazu noch ein hochrangiger Staatsdiener, der in Verbindung mit dem Opfer steht, für perverse Hintergründe verantwortlich ist? Wenigstens auf eine gute Erklärung bezüglich der "7 Farbens des Blutes" hatte ich gehofft. Leider wurde ich auch diesbezüglich enttäuscht. Es gab eine Erklärung, aber glücklich gemacht hat diese mich nicht.
All dies hat mein Lesevergnügen durchaus beeinträchtigt. Doch um dem Ganzen die Krone aufzusetzen gibt es nach einem logischen Abschluss der Geschichte einen Epilog, der dazu führt, dass man ein offenes Ende vorgesetzt bekommt... Gut, daraus lässt sich schließen, dass es wohl ein weiteres Buch mit der Staatsanwältin Helena Faber geben wird. Lesen muss ich das dann allerdings nicht mehr.
Wobei nicht alles schlecht an "Die 7 Farben des Blutes" ist. Der Schreibstil ist nüchtern und sachlich, ohne kalt zu wirken. Die Charaktere, von Antagonisten einmal abgesehen, sind vielschichtig und menschlich nachvollziehbar und der Lesefluss daraus resultierend durchaus gut. Dies kann aber die inhaltlichen Schwächen nicht ausgleichen.
Uwe Wilhelm
"Die 7 Farben des Blutes"
ISBN: 978-3-7341-0344-5
erschienen bei Blanvalet
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