Kurzbeschreibung:
"Eine schöne Frau zu quälen verschafft ihm Befriedigung. Ihren Willen zu brechen ist besser als jeder Sex. Von dieser Erkenntnis führen den Unbekannten nur wenige Schritte bis zum perfide kalkulierten Mord. Das erste Opfer ist eine Jurastudentin, das grausame Spiel beginnt. Es wird sechszehn lange, entsetzliche Tage dauern."
Fazit:
Die Attribute, die mir zuerst zu "Kontrolle. Macht. Tod" einfallen sind "nüchtern" und "reduziert". Und nein, das ist keine Kritik, sondern ein Fakt.
Klaus Schukers Buch um den Privatermittler Molden verzichtet auf Ausschmückungen, die nur dem Effekt dienen. Das ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, weil man derartige, auf das wesentliche beschränkte, Beschreibungen, gerade in Thrillern, wo es gern vor Details und Blut strotzt, eher selten findet. Aber ich habe im Verlauf der Handlung durchaus Gefallen daran gefunden.
Die Charaktere sind alle menschlich - gerade, was Aussehen und Schwächen angeht, da gibt es keine Superhelden oder Übermenschen - das beste Beispiel ist Molden selbst: über 50, durchschnittlich im Äußeren, introvertiert und gehemmt - niemand, der den Mittelpunkt für sich beansprucht. Sein Päckchen hat auch er zu tragen, allerdings ist er keine verkrachte Existenz, eher eine verschwendete - all dies und gerade seine Durchschnittlichkeit machen ihn aber extrem sympathisch. Auch die anderen Protagonisten entsprechen dieser menschlichen Natürlichkeit.
Der Leserfluss ist gut, die Perspektivenwechsel sind dabei sicher hilfreich, wenn auch die Übergänge noch etwas hölzern wirken. Die Handlung ist gut aufgebaut und interessant gestaltet, gerade das Reduzierte, Nüchterne nimmt aber einen Teil der Spannung. Insgesamt war mir die Handlung etwas zu durchsichtig, weil recht bald auf der Hand lag, wer hinter den Morden steckt. Dennoch habe ich mich beileibe nicht gelangweilt.
"Kontrolle. Macht. Tod" zeigt das Potential, über das Klaus Schuker verfügt, schöpft es aber noch nicht aus.
Klaus Schuker
"Kontrolle. Macht. Tod"
ISBN: 978-3-944788-31-9
erschienen im Fabulus Verlag
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