Kurzbeschreibung:
"Alex Dare ist eine brillante Journalistin. Doch sie hat ein Alkoholproblem. Mehr als ein paar Stunden am Tag hält sie ohne Drink nicht aus, beruflich hangelt sie sich von einem Freelance-Job zum nächsten. Bei der Recherche für einen Artikel stößt sie auf den Fall von Amy Stevenson, die seit vielen Jahren im Koma liegt. Und plötzlich erwacht Alex' untrüglicher journalistischer Spürsinn wieder.
Sie ahnt, dass Amy ein Geheimnis hat. Aber wer soll einer Alkoholikerin schon glauben?"
Fazit:
"Locked in - Wach auf, wenn du kannst", ist das Debüt der englischen Autorin Holly Seddon, die selbst aus dem journalistischen Milieu, was man beim Lesen des Buches durchaus merkt, da sie genau weiß, wie die Branche funktioniert.
Ich habe schon lange nicht mehr so einen guten Lesefluss bei einem Buch gehabt - bereits nach wenigen Seiten hatte die Autorin mich eingefangen.
Die Protagonisten sind sehr bildhaft und differenziert charakterisiert, was sie sowohl sympathisch, weil menschlich macht und gleichzeitig die Neugier auf mehr weckt.
Die Handlung weist einen hervorragenden Spannungsbogen auf, der zunimmt und zunimmt, bis man das Buch nicht mehr an die Seite legen kann. Durch die unterschiedlichen Handlungsstränge - einen gegenwärtigen und einen in der Vergangenheit, vor Amys Koma - und diverse unterschiedlichen Perspektiven, kommt keine Langeweile auf und der Leser erfährt die Geschehnisse umfassend, weil jeder Protagonist einen anderen Blickwinkel hat.
Auch wenn ich bereits aber der Mitte des Buches eine Ahnung bezüglich der Auflösung hatte und diese sich im weiteren Verlauf bestätigt hat, tat dies meinen Lesevergnügen absolut keinen Abbruch.
Ein Debüt, was ich in dieser Qualität und Intenisität selten gesehen habe und ein Beweis dafür, dass Spannung nicht mit bluttriefenden Beschreibungen einhergehen muss.
Holly Seddon
"Locked in - Wach auf, wenn du kannst"
ISBN: 978-3-453-41922-3
erscheint am 14. März bei Heyne
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Seiten
▼
Montag, 29. Februar 2016
Dienstag, 23. Februar 2016
[Rezension] Max Bentow - Der Federmann [SuB-Abbau]
Kurzbeschreibung:
"Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, erwartet ihn eine grausame Inszenierung: Der jungen Frau wurden die Haare abgeschnitten, ein zerfetzter Vogel ist auf ihrem Körper platziert. Trojan und sein Team sind entsetzt, doch noch während sie die ersten Ermittlungen einleiten, ereignet sich ein zweiter Mord: wieder hatte das Opfer lange blonde Haare, und wieder hinterlässt der Federmann einen makabren Gruß in Gestalt eines toten Vogels. Unterstützt von der Psychologin Jana Michels macht sich Trojan an die Lösung des Falls - und befindet sich unvermittelt auf einer Reise in die tiefsten Abgründe einer kranken Seele."
Fazit:
"Der Federmann" ist der erste Teil von Max Bentows Reihe um den Ermittler Nils Trojan.
Da die Reihe oft positiv erwähnt und empfohlen wird, kommt man irgendwann gar nicht mehr drum herum.
Allerdings hatte ich anfangs so meine Schwierigkeiten mit Trojan, was daran liegt, dass es im gesamten Buch keine Personenbeschreibung von ihm gibt - am Ende weiß man seine Augenfarbe und, dass er stoppelige Haare hat. Das hat es mir schwer gemacht, ein Bild von ihm im Kopf zu haben und so hat es einige Zeit gedauert, bis ich mich damit arrangiert hatte.
Die Handlung ist spannend und gut durchdacht, weist in der Mitte des Buches aber die ein oder andere Länge auf, was wohl damit zu tun hat, dass es da weitgehend um Trojans eigene Ängste geht. Gegen Ende kommt aber Bewegung in die Story und die Spannung nimmt noch einiges zu, sodass man im letzten Drittel einfach weiterlesen muss!
Mir ist aufgefallen, dass Berliner Autoren allgemein dazu zu neigen scheinen, ausführlich jede Straße, durch die jemand fährt, aufzuzählen, was, wenn es über eine halbe Seite geht, für Nicht-Berliner etwas verwirrend werden kann, aber wie gesagt, dass scheint eine weit verbreitete Marotte zu sein und ist mir nicht nur bei Max Bentow aufgefallen.
Auch wenn meines Erachtens nach noch Luft nach oben ist, hat mich der Thriller doch so mitgenommen, dass ich mir den zweiten Teil "Die Puppenmacherin" sicher bei Gelegenheit zu Gemüte führen werde.
Max Bentow
"Der Federmann"
ISBN: 978-3-442-20393-2
erschienen bei Page & Turner
"Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, erwartet ihn eine grausame Inszenierung: Der jungen Frau wurden die Haare abgeschnitten, ein zerfetzter Vogel ist auf ihrem Körper platziert. Trojan und sein Team sind entsetzt, doch noch während sie die ersten Ermittlungen einleiten, ereignet sich ein zweiter Mord: wieder hatte das Opfer lange blonde Haare, und wieder hinterlässt der Federmann einen makabren Gruß in Gestalt eines toten Vogels. Unterstützt von der Psychologin Jana Michels macht sich Trojan an die Lösung des Falls - und befindet sich unvermittelt auf einer Reise in die tiefsten Abgründe einer kranken Seele."
Fazit:
"Der Federmann" ist der erste Teil von Max Bentows Reihe um den Ermittler Nils Trojan.
Da die Reihe oft positiv erwähnt und empfohlen wird, kommt man irgendwann gar nicht mehr drum herum.
Allerdings hatte ich anfangs so meine Schwierigkeiten mit Trojan, was daran liegt, dass es im gesamten Buch keine Personenbeschreibung von ihm gibt - am Ende weiß man seine Augenfarbe und, dass er stoppelige Haare hat. Das hat es mir schwer gemacht, ein Bild von ihm im Kopf zu haben und so hat es einige Zeit gedauert, bis ich mich damit arrangiert hatte.
Die Handlung ist spannend und gut durchdacht, weist in der Mitte des Buches aber die ein oder andere Länge auf, was wohl damit zu tun hat, dass es da weitgehend um Trojans eigene Ängste geht. Gegen Ende kommt aber Bewegung in die Story und die Spannung nimmt noch einiges zu, sodass man im letzten Drittel einfach weiterlesen muss!
Mir ist aufgefallen, dass Berliner Autoren allgemein dazu zu neigen scheinen, ausführlich jede Straße, durch die jemand fährt, aufzuzählen, was, wenn es über eine halbe Seite geht, für Nicht-Berliner etwas verwirrend werden kann, aber wie gesagt, dass scheint eine weit verbreitete Marotte zu sein und ist mir nicht nur bei Max Bentow aufgefallen.
Auch wenn meines Erachtens nach noch Luft nach oben ist, hat mich der Thriller doch so mitgenommen, dass ich mir den zweiten Teil "Die Puppenmacherin" sicher bei Gelegenheit zu Gemüte führen werde.
Max Bentow
"Der Federmann"
ISBN: 978-3-442-20393-2
erschienen bei Page & Turner
Sonntag, 21. Februar 2016
[Rezension] Ulrike Schweikert - Feuer der Rache [SuB-Abbau]
Kurzbeschreibung:
"Mit aller Kraft wehrt sich Sabine Berner gegen den Zauber eines geheimnisvollen Mannes, der unverhofft auftaucht und ihr das ewige Leben verspricht. Da erfährt die vom Dienst suspendierte Kommissarin vom Verschwinden einer jungen Frau und stellt private Nachforschungen an. Sie kommt einem Verbrechen auf die Spur, das weit in die Vergangenheit zurückreicht. Und Peter von Borgo steht ihr mit seinem mysteriösen Wissen aus unbekannten Quellen zur Seite..."
Fazit:
"Feuer der Rache" ist der zweite Teil um Sabine Berger und Peter von Borgo. Da ich damals mit dem dritten Band begonnen habe und vor einiger Zeit den ersten nachgeholt habe, um zu erfahren, was bis zu diesem Zeitpunkt geschehen ist, gerade zwischen der Kommissarin und dem Vampir, darf natürlich auch der zweite nicht fehlen.
Im Nachhinein bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich das Buch hätte lesen müssen, denn Sabine verbringt einen Großteil der Zeit damit, vor Peter davon zu laufen und dieser hüllt sich in mysteriöses Schweigen....etwas nervig auf Dauer...
DIe Krimihandlung an sich hingegen hat mir gut gefallen - trotz ihrer Suspendierung kann Sabine es nicht lassen, sich in die Ermittlungen ihrer Abteilung einzuschalten und sucht aus Gefälligkeit nach einer verschwundenen jungen Frau - dass beides zusammenhängt, ahnt anfangs noch niemand. Des Rätsels Lösung schlußendlich ist schlüssig, aber unerwartet, was mir gut gefallen hat. Wäre das private "um den heißen Brei schleichen" nicht gewesen, hätte mir das Buch allerdings noch besser gefallen.
Ulrike Schweikert
"Feuer der Rache"
ISBN: 978-3-8025-8157-1
erschienen bei Egmont Lyx
"Mit aller Kraft wehrt sich Sabine Berner gegen den Zauber eines geheimnisvollen Mannes, der unverhofft auftaucht und ihr das ewige Leben verspricht. Da erfährt die vom Dienst suspendierte Kommissarin vom Verschwinden einer jungen Frau und stellt private Nachforschungen an. Sie kommt einem Verbrechen auf die Spur, das weit in die Vergangenheit zurückreicht. Und Peter von Borgo steht ihr mit seinem mysteriösen Wissen aus unbekannten Quellen zur Seite..."
Fazit:
"Feuer der Rache" ist der zweite Teil um Sabine Berger und Peter von Borgo. Da ich damals mit dem dritten Band begonnen habe und vor einiger Zeit den ersten nachgeholt habe, um zu erfahren, was bis zu diesem Zeitpunkt geschehen ist, gerade zwischen der Kommissarin und dem Vampir, darf natürlich auch der zweite nicht fehlen.
Im Nachhinein bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich das Buch hätte lesen müssen, denn Sabine verbringt einen Großteil der Zeit damit, vor Peter davon zu laufen und dieser hüllt sich in mysteriöses Schweigen....etwas nervig auf Dauer...
DIe Krimihandlung an sich hingegen hat mir gut gefallen - trotz ihrer Suspendierung kann Sabine es nicht lassen, sich in die Ermittlungen ihrer Abteilung einzuschalten und sucht aus Gefälligkeit nach einer verschwundenen jungen Frau - dass beides zusammenhängt, ahnt anfangs noch niemand. Des Rätsels Lösung schlußendlich ist schlüssig, aber unerwartet, was mir gut gefallen hat. Wäre das private "um den heißen Brei schleichen" nicht gewesen, hätte mir das Buch allerdings noch besser gefallen.
Ulrike Schweikert
"Feuer der Rache"
ISBN: 978-3-8025-8157-1
erschienen bei Egmont Lyx
[Rezension] Patricia Cornwell - Totenbuch [SuB-Abbau]
Kurzbeschreibung:
"Die sechzehnjährige Drew Martin, Shooting-Star am Tennishimmel, fällt in Romeinem abscheulichen Verbrechen zum Opfer: Nachdem er sie grausam gefoltert hat, füllt der Mörder Drews leere Augenhöhlen mit Sand, bevor er ihre Lider für immer verschließt. Die italienischen Carabinieri sind überfordert und bitten Gerichtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta um Hilfe. Bald wird klar: Der Sandmann kommt aus den USA. Und der Tennisstar ist nicht sein letztes Opfer..."
Fazit:
Die Reihe um die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta begleitet mich schon mein gesamtes Thriller-Leseleben und so ist es nicht verwunderlich, dass "Totenbuch" bereits der fünfzehnte Band ist.
Natürlich ist in den Jahren auch bei Kay, Lucy und Marinos Leben viel passiert und dies kann man nur verinnerlichen, wenn man tatsächlich die früheren Bände liest - auch warum die Verhältnisse zueinander so sind, wie sie sind. Dennoch lässt sich "Totenbuch" auch ohne Vorkenntnis lesen, gerade weil Charleston für Kay ein Neubeginn ist.
Die Handlung ist gut durchdacht, detailliert geschildert und auch an Spannung hat die Autorin nicht gespart. Entsprechend gut ist der Lesefluss, sodass sich das Buch viel zu schnell lesen lässt. Das Ende hingegen kommt ziemlich hopplahopp daher und ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Buch jetzt zu Ende habe und die Zeit knapp ist - zack, vorbei. Das ist schade, weil es einen fahlen Nachgeschmack hinterlässt, wobei das Lesen bis dahin viel Spaß gemacht hatte.
Marino ist in der Handlung in einer Ausnahmesituation, dennoch finde ich sein Verhalten teilweise sehr überzeichnet und überfrachtet - was da alles zusammen kommt, das ist in dieser Dimension schon sehr unwahrscheinlich. Kay hingegen wirkt mitunter sehr desillusioniert und ein Leser, der sie noch nicht kennt, könnte sie für eine müde Großmutter halten - da ist für den nächsten Band hoffentlich wieder Luft nach oben.
Sehr gut gefallen haben mir, die Verstrickungen der einzelnen Personen untereinander, die nach und nach ans Licht kamen und mit denen ich so nicht gerechnet hatte.
Dennoch ist "Totenbuch" ein typische Kay Scarpetta - Band und ich habe mich gefreut, alten Freunden wiederzubegegnen und habe mich gut unterhalten gefühlt.
Patricia Cornwell
"Totenbuch"
ISBN: 978-3-442-46101-1
erschienen bei Goldmann
"Die sechzehnjährige Drew Martin, Shooting-Star am Tennishimmel, fällt in Romeinem abscheulichen Verbrechen zum Opfer: Nachdem er sie grausam gefoltert hat, füllt der Mörder Drews leere Augenhöhlen mit Sand, bevor er ihre Lider für immer verschließt. Die italienischen Carabinieri sind überfordert und bitten Gerichtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta um Hilfe. Bald wird klar: Der Sandmann kommt aus den USA. Und der Tennisstar ist nicht sein letztes Opfer..."
Fazit:
Die Reihe um die Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta begleitet mich schon mein gesamtes Thriller-Leseleben und so ist es nicht verwunderlich, dass "Totenbuch" bereits der fünfzehnte Band ist.
Natürlich ist in den Jahren auch bei Kay, Lucy und Marinos Leben viel passiert und dies kann man nur verinnerlichen, wenn man tatsächlich die früheren Bände liest - auch warum die Verhältnisse zueinander so sind, wie sie sind. Dennoch lässt sich "Totenbuch" auch ohne Vorkenntnis lesen, gerade weil Charleston für Kay ein Neubeginn ist.
Die Handlung ist gut durchdacht, detailliert geschildert und auch an Spannung hat die Autorin nicht gespart. Entsprechend gut ist der Lesefluss, sodass sich das Buch viel zu schnell lesen lässt. Das Ende hingegen kommt ziemlich hopplahopp daher und ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Buch jetzt zu Ende habe und die Zeit knapp ist - zack, vorbei. Das ist schade, weil es einen fahlen Nachgeschmack hinterlässt, wobei das Lesen bis dahin viel Spaß gemacht hatte.
Marino ist in der Handlung in einer Ausnahmesituation, dennoch finde ich sein Verhalten teilweise sehr überzeichnet und überfrachtet - was da alles zusammen kommt, das ist in dieser Dimension schon sehr unwahrscheinlich. Kay hingegen wirkt mitunter sehr desillusioniert und ein Leser, der sie noch nicht kennt, könnte sie für eine müde Großmutter halten - da ist für den nächsten Band hoffentlich wieder Luft nach oben.
Sehr gut gefallen haben mir, die Verstrickungen der einzelnen Personen untereinander, die nach und nach ans Licht kamen und mit denen ich so nicht gerechnet hatte.
Dennoch ist "Totenbuch" ein typische Kay Scarpetta - Band und ich habe mich gefreut, alten Freunden wiederzubegegnen und habe mich gut unterhalten gefühlt.
Patricia Cornwell
"Totenbuch"
ISBN: 978-3-442-46101-1
erschienen bei Goldmann
[Rezension] Kathy Reichs - Knochenjagd [SuB-Abbau]
Kurzbeschreibung:
"Ihr neuester Fall konfrontiert die Forensikerin Tempe Brennan mit einem albtraumhaften Szenario: In einer verlassenen Wohnung in Montreal findet sich, eingewickelt in ein Handtuch, versteckt unter einem Waschbecken, die Leiche eines Neugeborenen. Schlimmer noch, neben dieser tauchen noch zwei weitere tote Babys auf. Die fieberhafte Suche nach der Mutter beginnt. Ihre Spur führt Tempe Brennan und ihren Kollegen Andrew Ryan tief in die kanadische Einöde - und in das Revier eines eiskalten Killers, der einen abgründigen, grausamen Plan verfolgt..."
Fazit:
"Knochenjagd" ist bereits der 15. Teil der Reihe um die forensische Anthropologin Temperance Brennan. Ich verfolge diese Reihe bereits von Anfang an und gerade bei den späteren Bänden ist es mitunter Glückssache, ob es mich mitreißt oder nicht - nachdem ich "Fahr zur Hölle", den vierzehnten Teil, sehr belanglos und wenig spannend fand, wähnte ich mich bei "Knochenjagd" anfangs auf der sicheren Seite - die Handlung beginnt spannend und mitreißend und verspricht viel Potenzial für den weiteren Verlauf.
Leider verläuft sich diese Spannung im weiteren Verlauf - mit dem Eintreffen von Tempe und Andrew in Kanadas Einöde, scheint der Autorin die Luft etwas aufzugehen. Zwar ist auch die weitere Handlung nicht uninteressant, kommt aber leider bei weitem nicht an das heran, was möglich gewesen wäre - die Auflösung hat letztendlich nicht viel mit dem Anfang zu tun, was überraschend und gut sein kann, hier aber eher für etwas Verwirrung sorgt.
Dennoch ist der Lesefluss gut und Langeweile ist auch nicht aufgekommen - ein wenig nervt die bereits über mehrere Bände dauernde Anspannung zwischen Tempe und Andrew, ich hoffe, da kommt Kathy Reichs noch zu einer guten Lösung für Leser und Protagonisten.
Wenn eine Reihe bereits im zweistelligen Bereich ist, kann man neuen Lesern natürlich nur dazu raten, mit dem Anfang zu beginnen, gerade weil auch hier - wie üblich - das Privatleben der Protagonisten weiterläuft. Dennoch ist "Knochenjagd" auch problemlos ohne Vorkenntnis zu lesen, gerade weil ein Großteil der Handlung nicht in Tempes gewohnter Umgebung spielt.
Loblieder kann ich auf "Knochenjagd" nicht singen, unterhalten fühlte ich mich aber durchaus.
Kathy Reichs
"Knochenjagd"
ISBN: 978-3-89667-451-7
erschienen bei Blessing
"Ihr neuester Fall konfrontiert die Forensikerin Tempe Brennan mit einem albtraumhaften Szenario: In einer verlassenen Wohnung in Montreal findet sich, eingewickelt in ein Handtuch, versteckt unter einem Waschbecken, die Leiche eines Neugeborenen. Schlimmer noch, neben dieser tauchen noch zwei weitere tote Babys auf. Die fieberhafte Suche nach der Mutter beginnt. Ihre Spur führt Tempe Brennan und ihren Kollegen Andrew Ryan tief in die kanadische Einöde - und in das Revier eines eiskalten Killers, der einen abgründigen, grausamen Plan verfolgt..."
Fazit:
"Knochenjagd" ist bereits der 15. Teil der Reihe um die forensische Anthropologin Temperance Brennan. Ich verfolge diese Reihe bereits von Anfang an und gerade bei den späteren Bänden ist es mitunter Glückssache, ob es mich mitreißt oder nicht - nachdem ich "Fahr zur Hölle", den vierzehnten Teil, sehr belanglos und wenig spannend fand, wähnte ich mich bei "Knochenjagd" anfangs auf der sicheren Seite - die Handlung beginnt spannend und mitreißend und verspricht viel Potenzial für den weiteren Verlauf.
Leider verläuft sich diese Spannung im weiteren Verlauf - mit dem Eintreffen von Tempe und Andrew in Kanadas Einöde, scheint der Autorin die Luft etwas aufzugehen. Zwar ist auch die weitere Handlung nicht uninteressant, kommt aber leider bei weitem nicht an das heran, was möglich gewesen wäre - die Auflösung hat letztendlich nicht viel mit dem Anfang zu tun, was überraschend und gut sein kann, hier aber eher für etwas Verwirrung sorgt.
Dennoch ist der Lesefluss gut und Langeweile ist auch nicht aufgekommen - ein wenig nervt die bereits über mehrere Bände dauernde Anspannung zwischen Tempe und Andrew, ich hoffe, da kommt Kathy Reichs noch zu einer guten Lösung für Leser und Protagonisten.
Wenn eine Reihe bereits im zweistelligen Bereich ist, kann man neuen Lesern natürlich nur dazu raten, mit dem Anfang zu beginnen, gerade weil auch hier - wie üblich - das Privatleben der Protagonisten weiterläuft. Dennoch ist "Knochenjagd" auch problemlos ohne Vorkenntnis zu lesen, gerade weil ein Großteil der Handlung nicht in Tempes gewohnter Umgebung spielt.
Loblieder kann ich auf "Knochenjagd" nicht singen, unterhalten fühlte ich mich aber durchaus.
Kathy Reichs
"Knochenjagd"
ISBN: 978-3-89667-451-7
erschienen bei Blessing
Sonntag, 14. Februar 2016
[Rezension] Stephen King - Mr. Mercedes
Kurzbeschreibung:
"Eine wirtschaftlich geplagte Großtstadt im Mittleren Westen der USA. In den frühen Morgenstunden haben sich auf dem Parkplatz vor der Stadthalle Hunderte verzweifelte Arbeitssuchende eingefunden. Jeder will der Erste sein, wenn die Jobbörse ihre Tore öffnet. Im Morgendunst blendet ein Autofahrer auf. Ohne Vorwarnung pflügt er mit einem gestohlenen Mercedes durch die wartende Menge, setzt zurück und nimmt erneut Anlauf. Es gibt viele Tote und Verletzte. Der Mörder entkommt. Noch Monate später quält den inzwischen pensionierten Detective Bill Hodges, dass er den Fall des Mercedes-Killers nicht aufklären konnte. Auf einmal bekommt er Post von jemand, der sich selbst der Tat bezichtigt und ein noch diabolischeres Verbrechen ankündigt. Hodges erwacht aus seiner Rentnerlethargie. Im Verein mit ein paar merkwürdigen Verbündeten setzt er alles daran, den geisteskranken Killer zu stoppen. Aber der ist seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus."
Fazit:
"Mr. Mercedes" ist der erste Teil der Trilogie um den ehemaligen Detective Bill Hodges. Auch wenn ich zuerst "Finderlohn", den zweiten Teil, gelesen habe, kann man "Mr. Mercedes" problemlos unabhängig davon lesen, denn die jeweilige Handlung ist in sich geschlossen und die Hauptprotagonisten von "Mr. Mercedes" spielen in "Finderlohn" eher eine Nebenrolle - so hat man nicht das Gefühl, alles schon einmal gelesen zu haben.
Die Handlung ist - wie wir es von Stephen King kennen - gut durchdacht und schlüssig, führt den Leser im Verlauf der Handlung aber auch immer mal wieder an der Nase herum. Da die Sicht des Mörders einen eigenen Handlungsstrang ausmacht, kennt der Leser ihn deutlich vor dem Detective und so geht es mehr um die Frage, ob und wann er ihn bekommt.
Wie ich bereits bei "Finderlohn" anmerken musste, fehlt mir auch bei "Mr. Mercedes" das Gänsehautfeeling, das ich bei einem Buch von Stephen King einfach voraussetze - auch wenn die Genrebezeichnung "Roman" auf dem Cover steht. Insgesamt haben wir es eher mit einem Thriller zu tun, dem dann aber doch ein wenig die Spannung fehlt - interessant ist die Handlung durchaus, entsprechend kann ich mich auch über den Lesefluss nicht beklagen - aber ich hatte auf ein wenig Gruseln gehofft, dies allerdings vergeblich.
Da den Leser am Ende von "Finderlohn" dann doch ein Schauder überläuft, hoffe ich auf das Erscheinen des Abschlußbandes der Trilogie in diesem Jahr.
Stephen King
"Mr. Mercedes"
ISBN: 978-3-453-26941-5
erschienen bei Heyne
"Eine wirtschaftlich geplagte Großtstadt im Mittleren Westen der USA. In den frühen Morgenstunden haben sich auf dem Parkplatz vor der Stadthalle Hunderte verzweifelte Arbeitssuchende eingefunden. Jeder will der Erste sein, wenn die Jobbörse ihre Tore öffnet. Im Morgendunst blendet ein Autofahrer auf. Ohne Vorwarnung pflügt er mit einem gestohlenen Mercedes durch die wartende Menge, setzt zurück und nimmt erneut Anlauf. Es gibt viele Tote und Verletzte. Der Mörder entkommt. Noch Monate später quält den inzwischen pensionierten Detective Bill Hodges, dass er den Fall des Mercedes-Killers nicht aufklären konnte. Auf einmal bekommt er Post von jemand, der sich selbst der Tat bezichtigt und ein noch diabolischeres Verbrechen ankündigt. Hodges erwacht aus seiner Rentnerlethargie. Im Verein mit ein paar merkwürdigen Verbündeten setzt er alles daran, den geisteskranken Killer zu stoppen. Aber der ist seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus."
Fazit:
"Mr. Mercedes" ist der erste Teil der Trilogie um den ehemaligen Detective Bill Hodges. Auch wenn ich zuerst "Finderlohn", den zweiten Teil, gelesen habe, kann man "Mr. Mercedes" problemlos unabhängig davon lesen, denn die jeweilige Handlung ist in sich geschlossen und die Hauptprotagonisten von "Mr. Mercedes" spielen in "Finderlohn" eher eine Nebenrolle - so hat man nicht das Gefühl, alles schon einmal gelesen zu haben.
Die Handlung ist - wie wir es von Stephen King kennen - gut durchdacht und schlüssig, führt den Leser im Verlauf der Handlung aber auch immer mal wieder an der Nase herum. Da die Sicht des Mörders einen eigenen Handlungsstrang ausmacht, kennt der Leser ihn deutlich vor dem Detective und so geht es mehr um die Frage, ob und wann er ihn bekommt.
Wie ich bereits bei "Finderlohn" anmerken musste, fehlt mir auch bei "Mr. Mercedes" das Gänsehautfeeling, das ich bei einem Buch von Stephen King einfach voraussetze - auch wenn die Genrebezeichnung "Roman" auf dem Cover steht. Insgesamt haben wir es eher mit einem Thriller zu tun, dem dann aber doch ein wenig die Spannung fehlt - interessant ist die Handlung durchaus, entsprechend kann ich mich auch über den Lesefluss nicht beklagen - aber ich hatte auf ein wenig Gruseln gehofft, dies allerdings vergeblich.
Da den Leser am Ende von "Finderlohn" dann doch ein Schauder überläuft, hoffe ich auf das Erscheinen des Abschlußbandes der Trilogie in diesem Jahr.
Stephen King
"Mr. Mercedes"
ISBN: 978-3-453-26941-5
erschienen bei Heyne
Samstag, 13. Februar 2016
[Rezension] Stephan Ludwig - Zorn - Kalter Rauch
Kurzbeschreibung:
"Donata Zettl ist verschwunden. Seit neun Tagen. Es gibt keine Spur, bis das künstliche Hüftgelenk, das ihr vor eineinhalb Jahren eingesetzt wurde, in einem öffentlichen Papierkorb gefunden wird. Hauptkommissar Zorn und Hauptkommissar Schröder informieren sofort Gregor Zettel, den Ehemann der Verschwundenen. Doch dieser schweigt beharrlich. Was weiß er über den Verbleib seiner Frau? Kann oder will er ihnen nicht helfen? Je länger Zorn und Schröder in der Sache ermitteln, desto mehr Fragen tauchen auf. Und desto unwahrscheinlicher wird es, Donata Zettl noch lebend zu finden. Wovon die beiden jedoch nichts ahnen: Gregor Zettl ist selbst in Gefahr. Jemand ist hinter ihm her und droht ihn umzubringen..."
Fazit:
Natürlich war auch der fünfte Teil der "Zorn"-Reihe Pflichtlektüre!
Bei "Zorn - Kalter Rauch" bin ich auch nach dem Lesen noch zweigeteilt: Die eigentliche Handlung ist gewohnt spannend gestaltet, lässt den Leser über weite Teile des Buches miträtseln, ist gut durchdacht und endet anders, als man es anfangs erwarten würde. Von dieser Seite also gewohnte Ludwig-Qualität.
Allerdings war das Besondere an diesen Büchern noch immer unser verquerer Hauptkommissar Claudius Zorn und ebendieser hat mich dann doch enttäuscht. Zorn ist jemand, der vor allem aus Macken und Eigenheiten besteht und dem Leser genau deshalb immer mehr ans Herz wächst - in diesem Buch allerdings ist er in weiten Teilen so depressiv, dass es einem irgendwann auf die Nerven geht - und leider ist es mit Schröder - mittlerweile auch Hauptkommissar und offiziell Zorns Vorgesetzter - nicht viel anders.
Ich hoffe wirklich, dass Stephan Ludwig beim nächsten Fall Zorn und Schröder zu ihrem alten Selbst zurückfinden lässt, sodass diese Reihe so bleibt, wie sie war.
"Zorn - Kalter Rauch": Nicht der beste Zorn, aber dennoch lesenswert.
Stephan Ludwig
"Zorn - Kalter Rauch"
ISBN: 978-3-596-03192-4
erschienen bei Fischer
"Donata Zettl ist verschwunden. Seit neun Tagen. Es gibt keine Spur, bis das künstliche Hüftgelenk, das ihr vor eineinhalb Jahren eingesetzt wurde, in einem öffentlichen Papierkorb gefunden wird. Hauptkommissar Zorn und Hauptkommissar Schröder informieren sofort Gregor Zettel, den Ehemann der Verschwundenen. Doch dieser schweigt beharrlich. Was weiß er über den Verbleib seiner Frau? Kann oder will er ihnen nicht helfen? Je länger Zorn und Schröder in der Sache ermitteln, desto mehr Fragen tauchen auf. Und desto unwahrscheinlicher wird es, Donata Zettl noch lebend zu finden. Wovon die beiden jedoch nichts ahnen: Gregor Zettl ist selbst in Gefahr. Jemand ist hinter ihm her und droht ihn umzubringen..."
Fazit:
Natürlich war auch der fünfte Teil der "Zorn"-Reihe Pflichtlektüre!
Bei "Zorn - Kalter Rauch" bin ich auch nach dem Lesen noch zweigeteilt: Die eigentliche Handlung ist gewohnt spannend gestaltet, lässt den Leser über weite Teile des Buches miträtseln, ist gut durchdacht und endet anders, als man es anfangs erwarten würde. Von dieser Seite also gewohnte Ludwig-Qualität.
Allerdings war das Besondere an diesen Büchern noch immer unser verquerer Hauptkommissar Claudius Zorn und ebendieser hat mich dann doch enttäuscht. Zorn ist jemand, der vor allem aus Macken und Eigenheiten besteht und dem Leser genau deshalb immer mehr ans Herz wächst - in diesem Buch allerdings ist er in weiten Teilen so depressiv, dass es einem irgendwann auf die Nerven geht - und leider ist es mit Schröder - mittlerweile auch Hauptkommissar und offiziell Zorns Vorgesetzter - nicht viel anders.
Ich hoffe wirklich, dass Stephan Ludwig beim nächsten Fall Zorn und Schröder zu ihrem alten Selbst zurückfinden lässt, sodass diese Reihe so bleibt, wie sie war.
"Zorn - Kalter Rauch": Nicht der beste Zorn, aber dennoch lesenswert.
Stephan Ludwig
"Zorn - Kalter Rauch"
ISBN: 978-3-596-03192-4
erschienen bei Fischer
[Rezension] Tania Krätschmar - Eva und die Apfelfrauen [SuB-Abbau]
Kurzbeschreibung:
"Hausbesitzer mit Herz und ohne Erben gesucht! Wir sind: fünf Freundinnen im allerbesten Alter. Wir suchen: ein großes Haus in Berlin, in dem wir gemeinsam älter werden können. Wir haben: viel Enthusiasmus, wenig Geld. Schön wären: Garten, nette Nachbarn.
Die Anzeige im Internet ist ein voller Erfolg: Eva und ihre vier besten Freundinnen erben tatsächlich ein Haus! Allerdings nicht in Berlin, sondern im Wilden Osten, und nur unter einer Bedingung: Sie müssen den riesigen Apfelgarten bewirtschaften, der zum Haus gehört. Aber das ist für die fünf munteren Städterinnen nur eine von vielen Herausforderungen..."
Fazit:
Schon die Kurzbeschreibung erinnerte mich ein wenig an "Die Dienstagsfrauen" von Monica Peetz.
Eva und ihre Freundinnen wollen eine Veränderung - jede hat ihre Vergangenheit, unterschiedliche Lebenssituationen, aber alle sind ohne Mann. Charakterlich sind die fünf sehr unterschiedlich, was einen großen Reiz des Romans ausmacht - wie kommen diese fünf damit zurecht, plötzlich statt in der Großstadt in einem kleinen Kuhkaff zu sitzen? Das ist die Kernfrage der Handlung und der Autorin ist es gelungen, die Antwort auf diese Frage individuell und nachvollziehbar zu gestalten.
Der Lesefluss ist durchgehend sehr gut, die Handlung unterhaltsam und bei weitem nicht so stereotyp, wie ich befürchtet hatte. "Die Dienstagsfrauen" hatte sich für mich im Verlauf der Handlung etwas totgelaufen - ähnliches muss man bei den Apfelfrauen nicht befürchten!
Tania Krätschmar beschreibt mit "Eva und die Apfelfrauen" einen Ausschnitt aus dem Leben von fünf unterschiedlichen Frauen und geht auf jeden Charakter individuell ein. Sie zeigt, dass sich ein Ausbrechen aus dem Alltag mitunter lohnt, schon deshalb, weil es einem erlaubt, von außen einen Blick auf das eigene Leben zu werfen - natürlich ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen und genau das macht die Glaubwürdigkeit des Buches aus.
Tania Krätschmar
"Eva und die Apfelfrauen"
ISBN: 978-3-442-38112-8
erschienen bei blanvalet
"Hausbesitzer mit Herz und ohne Erben gesucht! Wir sind: fünf Freundinnen im allerbesten Alter. Wir suchen: ein großes Haus in Berlin, in dem wir gemeinsam älter werden können. Wir haben: viel Enthusiasmus, wenig Geld. Schön wären: Garten, nette Nachbarn.
Die Anzeige im Internet ist ein voller Erfolg: Eva und ihre vier besten Freundinnen erben tatsächlich ein Haus! Allerdings nicht in Berlin, sondern im Wilden Osten, und nur unter einer Bedingung: Sie müssen den riesigen Apfelgarten bewirtschaften, der zum Haus gehört. Aber das ist für die fünf munteren Städterinnen nur eine von vielen Herausforderungen..."
Fazit:
Schon die Kurzbeschreibung erinnerte mich ein wenig an "Die Dienstagsfrauen" von Monica Peetz.
Eva und ihre Freundinnen wollen eine Veränderung - jede hat ihre Vergangenheit, unterschiedliche Lebenssituationen, aber alle sind ohne Mann. Charakterlich sind die fünf sehr unterschiedlich, was einen großen Reiz des Romans ausmacht - wie kommen diese fünf damit zurecht, plötzlich statt in der Großstadt in einem kleinen Kuhkaff zu sitzen? Das ist die Kernfrage der Handlung und der Autorin ist es gelungen, die Antwort auf diese Frage individuell und nachvollziehbar zu gestalten.
Der Lesefluss ist durchgehend sehr gut, die Handlung unterhaltsam und bei weitem nicht so stereotyp, wie ich befürchtet hatte. "Die Dienstagsfrauen" hatte sich für mich im Verlauf der Handlung etwas totgelaufen - ähnliches muss man bei den Apfelfrauen nicht befürchten!
Tania Krätschmar beschreibt mit "Eva und die Apfelfrauen" einen Ausschnitt aus dem Leben von fünf unterschiedlichen Frauen und geht auf jeden Charakter individuell ein. Sie zeigt, dass sich ein Ausbrechen aus dem Alltag mitunter lohnt, schon deshalb, weil es einem erlaubt, von außen einen Blick auf das eigene Leben zu werfen - natürlich ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen und genau das macht die Glaubwürdigkeit des Buches aus.
Tania Krätschmar
"Eva und die Apfelfrauen"
ISBN: 978-3-442-38112-8
erschienen bei blanvalet
[Rezension] Oliver Ménard - Federspiel
Kurzbeschreibung:
"Als in Berlin die Fernsehmoderatorin Sarah Wagner spurlos verschwindet, nimmt eine junge Journalistin die Jagd nach dem unbekannten Entführer auf: Christine Lenève. Eine Frau, die unbeirrbar ihrem Instinkt folgt. Die Spur führt sie zurück in die Vergangenheit - zu Ikarus, dem gefährlichsten Serienmörder der DDR. Stets hinterließ er eine Feder am Tatort und schickte die Asche seiner Opfer an deren Eltern. Hat der Psychopath wieder zugeschlagen? Bei ihren Nachforschungen gerät Christine in ein doppelbödiges Spiel, bei dem sie ihr Leben riskiert."
Fazit:
Zuerst hat mich an "Federspiel" tatsächlich das Cover angesprochen - das kommt ehrlich gesagt selten vor, da sich die meisten Thrillercover doch recht ähnlich sind - in der Realität sticht der metallische Glanz der Feder mehr ins Auge als auf Bildern - der Klappentext war ansprechend, vom Autoren hatte ich noch nie gehört - was soll's.
"Federspiel" ist kein Thriller, der durch durchgängige Spannung besticht, womit ich aber nicht sagen möchte, dass die Handlung langatmig ist - das ist sie nicht. Vielmehr hat Oliver Ménard in seinem Debüt viel Wert auf die Charaktere gelegt, die der Leser in gut dem ersten Drittel des Buches näher kennenlernt und die gerade durch ihre Ecken, Kanten und Macken sehr aus dem Leben gegriffen wirken.
Darüber hinaus merkt man - gerade bei den Opferinszenierungen des Mörders - dass wir es hier mit einem Autoren zu tun haben, der Erfahrung mit visuellen Medien hat - ihm sind Details wichtig und so bietet er dem Leser die Möglichkeit, alles direkt im Kopf zu sehen.
Im weiteren Fortschreiten der Handlung kommt auch immer mehr Spannung hinzu, sodass auch der Adrenalijunkie unter den Lesern auf seine Kosten kommt.
Der Lesefluss ist durchgängig gut und was ich ebenfalls noch herausstellen möchte, sind die historischen Hintergründe, die man hier nebenbei erfährt, da Ikarus' Geschichte den Leser mitnimmt in die Vergangenheit der DDR - in der es offiziell gar keine Serienmörder gab...
Alles in allem ein gelungenes Thrillerdebüt mit lebensechten Charakteren und einer ansprechenden Handlung.
Oliver Ménard
"Federspiel"
ISBN: 978-3-426-51656-0
erschienen bei knaur
"Als in Berlin die Fernsehmoderatorin Sarah Wagner spurlos verschwindet, nimmt eine junge Journalistin die Jagd nach dem unbekannten Entführer auf: Christine Lenève. Eine Frau, die unbeirrbar ihrem Instinkt folgt. Die Spur führt sie zurück in die Vergangenheit - zu Ikarus, dem gefährlichsten Serienmörder der DDR. Stets hinterließ er eine Feder am Tatort und schickte die Asche seiner Opfer an deren Eltern. Hat der Psychopath wieder zugeschlagen? Bei ihren Nachforschungen gerät Christine in ein doppelbödiges Spiel, bei dem sie ihr Leben riskiert."
Fazit:
Zuerst hat mich an "Federspiel" tatsächlich das Cover angesprochen - das kommt ehrlich gesagt selten vor, da sich die meisten Thrillercover doch recht ähnlich sind - in der Realität sticht der metallische Glanz der Feder mehr ins Auge als auf Bildern - der Klappentext war ansprechend, vom Autoren hatte ich noch nie gehört - was soll's.
"Federspiel" ist kein Thriller, der durch durchgängige Spannung besticht, womit ich aber nicht sagen möchte, dass die Handlung langatmig ist - das ist sie nicht. Vielmehr hat Oliver Ménard in seinem Debüt viel Wert auf die Charaktere gelegt, die der Leser in gut dem ersten Drittel des Buches näher kennenlernt und die gerade durch ihre Ecken, Kanten und Macken sehr aus dem Leben gegriffen wirken.
Darüber hinaus merkt man - gerade bei den Opferinszenierungen des Mörders - dass wir es hier mit einem Autoren zu tun haben, der Erfahrung mit visuellen Medien hat - ihm sind Details wichtig und so bietet er dem Leser die Möglichkeit, alles direkt im Kopf zu sehen.
Im weiteren Fortschreiten der Handlung kommt auch immer mehr Spannung hinzu, sodass auch der Adrenalijunkie unter den Lesern auf seine Kosten kommt.
Der Lesefluss ist durchgängig gut und was ich ebenfalls noch herausstellen möchte, sind die historischen Hintergründe, die man hier nebenbei erfährt, da Ikarus' Geschichte den Leser mitnimmt in die Vergangenheit der DDR - in der es offiziell gar keine Serienmörder gab...
Alles in allem ein gelungenes Thrillerdebüt mit lebensechten Charakteren und einer ansprechenden Handlung.
Oliver Ménard
"Federspiel"
ISBN: 978-3-426-51656-0
erschienen bei knaur
Sonntag, 7. Februar 2016
[Rezension] Noa C. Walker - Du, ich und die Farben des Lebens
Kurzbeschreibung:
"Als Kind hat Janica eine Krebserkrankung besiegt. Seither genießt sie jeden Tag als ein Geschenk. Ganz anders ist das bei Thomas. Noch Jahre nach dem tragischen Tod seiner Eltern lässt er niemanden an sich heran, aus Angst, erneut einen wertvollen Menschen zu verlieren. Doch dann triftt er Janica und verliebt sich in die starke junge Frau. Sie füllt Thomas' tristes Leben mehr und mehr mit Farbe. Eine unbeschwerte, gemeinsame Zeit ist ihnen jedoch nicht lange vergönnt, denn schon bald trifft sie das Schicksal mit voller Wucht."
Fazit:
Schon der Klappentext macht deutlich, dass es sich bei diesem Roman nicht um locker leichte Lektüre handelt - dennoch haben wir es hier nicht mit einer deprimierenden Geschichte zu tun - denn dafür ist es viel beeindruckend, wie Janica ihre positive Lebensseinstellung dazu nutzt, das Leben anderer Menschen heller und fröhlicher zu machen.
Der Autorin liegen die Charaktere ihrer Protagonisten am Herzen - dies merkt der Leser von Anfang an. Wir lernen Janica, Thomas, ihre Freunde und Familie so bildhaft und real kennen, als würden sie gleich um die Ecke wohnen. Dabei ist jeder Charakter unterschiedlich und einzigartig in seiner Individualität und so mancher macht im Laufe der Geschichte eine tiefgreifende Entwicklung durch.
Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass einem die Geschichte unter die Haut geht - nicht nur wegen Janicas und Thomas' Schicksal, sondern auch, weil Janica ehrenamtlich in einem Kinderhospiz arbeitet und die Kinder und ihre Krankheitsgeschichte natürlich ebenfalls Raum einnehmen und dem Leser ans Herz greifen. Es gelingt Noa C. Walker allerdings wunderbar, die Hospizsituationen in die Handlung einzubinden, ohne gefühllos zu wirken oder sich zu sehr in Gefühlsduselei zu verlieren, wodurch es authentisch und echt wirkt und eher noch mehr berührt.
Alles in allem ist "Du, ich und die Farben des Lebens" ein wunderbarer Roman, der von Hoffnung und Lebenslust erzählt, dem Leser aber gleichzeitig das Herz berührt.
Noa C. Walker
"Du, ich und die Farben des Lebens"
ISBN: 978-1-503-93352-1
erschienen bei amazon publishing
"Als Kind hat Janica eine Krebserkrankung besiegt. Seither genießt sie jeden Tag als ein Geschenk. Ganz anders ist das bei Thomas. Noch Jahre nach dem tragischen Tod seiner Eltern lässt er niemanden an sich heran, aus Angst, erneut einen wertvollen Menschen zu verlieren. Doch dann triftt er Janica und verliebt sich in die starke junge Frau. Sie füllt Thomas' tristes Leben mehr und mehr mit Farbe. Eine unbeschwerte, gemeinsame Zeit ist ihnen jedoch nicht lange vergönnt, denn schon bald trifft sie das Schicksal mit voller Wucht."
Fazit:
Schon der Klappentext macht deutlich, dass es sich bei diesem Roman nicht um locker leichte Lektüre handelt - dennoch haben wir es hier nicht mit einer deprimierenden Geschichte zu tun - denn dafür ist es viel beeindruckend, wie Janica ihre positive Lebensseinstellung dazu nutzt, das Leben anderer Menschen heller und fröhlicher zu machen.
Der Autorin liegen die Charaktere ihrer Protagonisten am Herzen - dies merkt der Leser von Anfang an. Wir lernen Janica, Thomas, ihre Freunde und Familie so bildhaft und real kennen, als würden sie gleich um die Ecke wohnen. Dabei ist jeder Charakter unterschiedlich und einzigartig in seiner Individualität und so mancher macht im Laufe der Geschichte eine tiefgreifende Entwicklung durch.
Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass einem die Geschichte unter die Haut geht - nicht nur wegen Janicas und Thomas' Schicksal, sondern auch, weil Janica ehrenamtlich in einem Kinderhospiz arbeitet und die Kinder und ihre Krankheitsgeschichte natürlich ebenfalls Raum einnehmen und dem Leser ans Herz greifen. Es gelingt Noa C. Walker allerdings wunderbar, die Hospizsituationen in die Handlung einzubinden, ohne gefühllos zu wirken oder sich zu sehr in Gefühlsduselei zu verlieren, wodurch es authentisch und echt wirkt und eher noch mehr berührt.
Alles in allem ist "Du, ich und die Farben des Lebens" ein wunderbarer Roman, der von Hoffnung und Lebenslust erzählt, dem Leser aber gleichzeitig das Herz berührt.
Noa C. Walker
"Du, ich und die Farben des Lebens"
ISBN: 978-1-503-93352-1
erschienen bei amazon publishing