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Montag, 28. Dezember 2015

[Rezension] B. C. Schiller - Rattenkinder

Kurzbeschreibung:
"Eine junge Mutter wird grausam zugerichtet auf einer Parkbank gefunden, neben sich ihr quicklebendiges Baby - und ein Rattenschädel. Das ist nicht der einzige geheimnisvolle Hinweis, den Chefinspektor Tony Braun erhält: Ausgerechnet Viktor Maly, ein Insasse der Psychiatrie, scheint mehr über dne Fall zu wissen. Doch er hat seit über einem Jahr keinen Kontakt mehr zur Außenwelt. Wurde die Frau Opfer eines lange geplanten Komplotts? Da geschieht eine weitere Bluttat. Und es gibt nur einen Zeugen: Viktor Maly..."

Fazit:
"Rattenkinder" ist bereits der fünfte Fall des Autorenpaars Schiller mit ihrem Chefinspektor Braun. Offen gestanden bin ich erst bei diesem Buch auf die Reihe aufmerksam geworden, da zumindest bei mir der Eindruck entstand, dass es deutlich mehr beworben wurde als die Vorgänger.

Auch wenn wir praktisch mitten in das Leben der Hauptprotagonisten platzen, kann man "Rattenkinder" sehr gut ohne Vorkenntnis der anderen Bände lesen. Zwar wird mitunter auf Vergangenes hingewiesen, es entsteht beim Lesen aber nicht der Eindruck, dass einem zum Verständnis etwas fehlen würde.

Für mein persönliches Lesevergnügen sind die Hauptcharaktere bzw. wie diese transportiert und dem Leser nahe gebracht werden, immer sehr wichtig und diesbezüglich habe ich mich in der Handlung gleich wohl gefühlt, mangelt es doch noch nicht an charismatischen, intelligenten Protagonisten: Da wäre zum einen natürlich der Chefinspektor Tony Braun, sehr engangiert, sehr eigen, entsprechend eckt er gern man bei den Vorgesetzten an und sein Privatleben ist ein Trümmerfeld - dennoch hat er etwas an sich, das den Leser direkt für ihn einnimmt. Eigen ist auch seine Mitarbeiterin Franka, bei der schon sehr am Anfang deutlich wird, dass sie etwas vor ihren Mitmenschen verbirgt. Ebenfalls zu gleichen Teilen angeschlagen und charismatisch ist der freiberufliche Hacker, ohne den heute kaum noch ein Ermittlerteam auskommt und - was mich besonders gefreut hat - auch unser Hauptverdächtiger Viktor Maly - hochintelligent und verschlagen, aber nicht ohne Charisma - man sieht: bereits die Hauptprotagonisten versprechen anspruchsvolle Unterhaltung.

Natürlich wird in der Thrillerwelt das Rad auch nicht neu erfunden und so gibt es nur eine gewisse Auswahl an Möglichkeiten, mit denen die Autoren variieren können. Aus diesem Grund finde ich die Rahmenhandlung durchaus wichtig - ist sie doch in der Lage, entscheidend zu Spannung und Sogwirkung beizutragen. Bei "Rattenkinder" gibt es gleich zwei davon: einmal die lokale in Linz, wo die Ermittlungen stattfinden und dann noch eine politische und sozialkritische, die sich auf das Leben der Roma in u. a. Tschechien bezieht und die ich sehr interessant fand, weil es ein Thema ist, mit dem ich bisher nicht in Berührung gekommen bin.

Der Lesefluss ist gut, kurze Kapitel und Perspektivenwechsel halten das Interesse durchweg wach und auch über einen Mangel an Spannung kann man nicht klagen. Dennoch war da eine Kleinigkeit, die mir fehlte - den Finger kann ich nicht darauflegen, irgendetwas besonderes, was das Buch von anderen Thrillern abhebt - darauf wartete ich vergeblich.
Dennoch handelt es sich bei "Rattenkinder" um einen soliden, spannenden, unterhaltsamen Thriller, der mein Interesse in einem solchen Maße geweckt hat, dass ich die vorherigen Teile der Reihe auch lesen werde.

B. C. Schiller
"Rattenkinder"
ISBN: 978-3-404-17264-1
erschienen bei Bastei Lübbe

1 Kommentar:

  1. Liest sich so, als wäre das auch glatt was für mich. :)

    ♥liche Grüße

    Lenchen vom testereiwahnsinn

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