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Sonntag, 22. März 2015

[Rezension] Kristin Harmel - Über uns der Himmel

Kurzbeschreibung:
"Die junge Kate Waithman lebt mit ihrem Mann Patrick in Manhattan. Eines Morgens geht sie am Hudson River joggen, als plötzlich ein Flugzeug den Himmel durchbricht. Momente später ist das World Trade Center in Rauch gehüllt. Es ist das Gebäude, in dem Patrick arbeitet...

Dreizehn Jahre später fühlt sich Kate endlich bereit, ihr Herz wieder zu öffnen. Doch dann hat sie einen unglaublich realen Traum - von dem Leben, das sie mit Patrick gehabt haben könnte. Während sie Nacht für Nacht an ihrer verlorenen Liebe festhält, beginnt Kate zu ahnen, dass es für sie einen zweiten Weg zum Glück geben könnte..."

Fazit:
"Solang am Himmel Sterne stehen" von Kristin Harmel war in meinen Augen ein ganz besonderes Buch. Viele Autoren schreiben nie ein derart berührendes und bewegendes Werk und entsprechend unwahrscheinlich ist es, dass dies jemandem mehrfach gelingt. Aus diesem Grund habe ich von vornherein versucht, keine Vergleich anzustellen, sondern "Über uns der Himmel" als das zu sehen, was es ist - ein eigenständiges Werk.

Dennoch hatte ich meine Anfangsschwierigkeiten mit diesem Roman. Dies lag weder am Schreibstil, der gerade im Verlauf des Buches genau so berührend wird, wie ich es bei dieser Autorin mag, noch an den Charakteren, die Kristin Harmel sehr lebensnah und bildhaft gestaltet hat. Vielmehr rührten meine Probleme von Kates Träumen her. Diese realen Träume, in denen sie in einem Leben aufwacht, "wie es hätte sein können", mit ihrem toten Mann, der quicklebendig und entsprechend der vergangenen dreizehn Jahre gealtert ist und in einer Parallelrealität, in der sie mitunter mehrere Stunden verbringt und aus denen sie Wissen mitnimmt, was sich in der normalen Realität als wahr herausstellt, über welches sie aber eigentlich gar nicht verfügen kann - das konnte ich nicht so recht mit der ansonsten real gestalteten Handlung in Einklang bringen.

Nach etwa 100 Seiten hatte mich die restliche Handlung aber so mitgenommen, dass ich die "Traumwelt" in Kauf nahm und da diese im weiteren Verlauf seltener auftaucht, hat es mich irgendwann auch nicht mehr gestört.

Davon abgesehen haben wir mit "Über uns der Himmel" einen wundervollen Roman: Kate muss lernen, die große Tragödie ihres Lebens soweit hinter sich zu lassen, dass sie nach vorn blicken und sich wieder ein eigenes Leben aufbauen kann und das fällt ihr alles andere als leicht. So ist der Leser Schritt für Schritt dabei und hofft und bangt, dass sie nicht wieder in alte Verhaltensmuster zurückfällt, dass sie erkennt, was dem Leser sowieso klar ist und dass am Ende alles gut wird.

Sehr interessant fand ich die Einblicke in die Welt der Gehörgeschädigten und der Musiktherapie. Gerade das Spektrum der Musiktherapie war mir bisher so nicht bekannt.

Der Lesefluss ist - trotz meiner Anfangsschwierigkeiten - sehr gut und die Handlung nimmt den Leser mit in Kates nicht immer einfache Welt. Die Gefühle, die in "Über uns der Himmel" eine große Rolle spielen, werden so gut transportiert, dass ich mitunter selbst Tränen in den Augen hatte ob des großen Verlusts, den Kate erlitten hat.

Wer keine Schwierigkeiten damit hat, dass die Realität etwas verlustig geht, hat mit "Über uns der Himmel" ein interessantes, berührendes und bewegendes Leseerlebnis.

Kristin Harmel
"Über uns der Himmel"
ISBN: 978-3-442-38333-7
erschienen bei Blanvalet

1 Kommentar:

  1. Hallo,

    einen schönen Blog hast du da :)
    In deinem Blognamen kann ich dir nur zustimmen, auch meine Flucht sind die Bücher :)
    Die Rezension ist gut geschrieben, ein weiteres Buch für meine Liste :( :D
    Ich hab mal ne kurze Frage wie machst du das an der Seite deines Blog mit dem ständigen Bücherwechsel von Bookshouse, ich habe nämlich auch seit kurzem einen Blog und bin noch im Aufbau.
    http://mexiis-leseparadies.blogspot.de/

    Lg Lisa

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