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Freitag, 28. März 2014

Lilach Mer - Winterkind

Kurzbeschreibung:
"Eigentlich müsste Blanka von Rapp glücklich sein: Sie ist schön, ihre Haut ist weiß wie Schnee, ihre Haare sind schwarz wie Ebenholz. Und sie ist reich, ihrem Mann gehört die Glasfabrik, deren Turm das Dorf überragt. Trotzdem ist sie unglücklich. Wie ein Schatten liegt die Angst über allem, was sie tut, die Angst vor einer Toten.

Als die Geschäfte des Mannes schlechter laufen, wächst unter den Arbeiter in der Glashütte die Unzufriedenheit. Gerüchte über einen Aufstand häufen sich. Während Blankas Mann verreist, eskaliert die Situation. Blanka muss sich nicht nur der Gegenwart, sondern auch den Geheimnissen der Vergangenheit stellen. Denn der tiefe Schnee, der das Herrenhaus umschließt, lässt sie nicht entkommen."

Fazit:
"Winterkind" ist Teil der Reihe "Die Grüne Fee" des Dryas Verlags. Die beiden anderen bisher in dieser Reihe erschienenen Bücher habe ich euch bereits früher vorgestellt: "Fortunas Schatten" von Anja Marschall und "Bruderliebe" von Stefanie Heindorf und Kathrin Lange. Da mir diese beiden Romane sehr gut gefallen haben, musste ich den noch fehlenden Teil der Grünen Fee selbstverständlich auch noch lesen!

Auch "Winterkind" paßt hervorragend in die Reihe der wunderschönen Buchcover, die zumeist die Bücher des Dryas Verlags zieren.

Wie auch bereits im Klappentext zu erahnen ist, haben wir es in "Bruderliebe" mit einer Variation des Schneewittchen-Themas zu tun. Dennoch ist die Handlung alles andere als märchenhaft....
Blanka von Rapp ist so voller Angst, dass sie nicht einmal in der Lage ist, das Herrenhaus zu verlassen  - seit Jahren schon nicht. Diese Scheu kennt ihre kleine Tochter hingegen überhaupt nicht und stellt die Gouvernante Sophie damit mehr als einmal auf die Probe - und dann beginnen die Ereignisse, sich zu überschlagen.

Bemerkenswert an diesem Roman ist, dass man bereits nach den ersten Seite umfangen wird von einer beklemmenden Atmosphäre - es liegt etwas Düsteres, Böses in der Luft und die Autorin versteht es meisterhaft, dies im Text zu transportieren. Anfangs gibt es nur diese Atmosphäre, ohne dass der Leser eine Ahnung hat, woher dies rührt.
Im weiteren Verlauf der Handlung, die flüssig zu lesen ist und während derer sich langsam aber stetig ein Spannungsbogen aufbaut, wird durch Rückblendungen einiges an Fragen geklärt - aber auf das, was dann passiert, ist man absolut nicht vorbereitet.

"Winterkind" lebt weniger von der Handlung, obwohl auch diese, gerade zum Ende hin, mitreißend und spannend ist, sondern wirklich von der Fähigkeit von Lilach Mer, gewisse Dinge zu vermitteln, ohne sie ausschreiben zu müssen - einfach durch die Stimmung, die an dieser Stelle im Buch aufkommt - so ewas habe ich bisher noch wenig gefunden und finde es deshalb umso bemerkenswerter!

Für Freunde atmosphärisch dichter Romane ein absoluter Lesegenuss!

"Winterkind"
Lilach Mer
ISBN: 978-3-940855-36-7
erschienen im Dryas Verlag

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