"Die Banshee Síochána verdient sich ihren Lebensunterhalt als Pokerspielen, während sie die Todesfälle der Familie Carr betrauert. Als der Letzte der Carrs stirbt, muss Síochána sich ein neues Ziel für ihre Trauerarbeit suchen. Ihre Wahl fällt auf Daniel, einen jungen Koch aus Freuenstadt, doch damit beginnen die Komplikationen im Leben der jung-alten Frau erst, denn plötzlich kann sich die Banshee nicht mehr damit zufrieden geben, wenn sie dem Tod heulend zur Seite stehen soll. Immer wieder bemüht sie sich, Todeskandidaten vor ihrem Schicksal zu bewahren und legt sich dabei sogar mit dem Schnitter persönlich an."
Fazit:
Bereits vergangenen Sommer habe ich "Der Traumlord" von David Pawn gelesen und war von der Geschichte bezaubert. Von der Handlung her ist "Eine irische Ballade" etwas vollkommen anderes, aber den humorigen Schreibstil erkennt man leicht wieder.
Der Titel ist Programm - nicht nur, dass Síochána, die Todesfee, aus Irland kommt, das Buch ist auch nicht in Kapitel, sondern in Strophen aufgeteilt und endet jedes Mal mit ein paar Zeilen aus einem passenden, meist folkloristischen, Musikstück - diese Titel kann man sich u. a. bei Youtube anschauen:
Síochána, unsere weibliche Hauptperson, ist nicht so ganz das, was man sich unter einer Banshee - einer Todesfee - vorstellen mag: statt einer alten hässlichen Frau in den irischen Wäldern, haben wir es mit einem bodeständigen Wesen zu tun, die sich ihren Lebensunterhalt als professionelle Pokerspielerin verdient und auch sonst mit beiden Beinen fest auf der Erde verankert ist.
Als der letzte aus der Familie Carr, an die sie gebunden war, stirbt, gerät ihre Welt ein wenig aus den Fugen und genau daran dürfen wir dann teilhaben. Die Liebesgeschichte zwischen ihr und Daniel ist nett, aber nicht herausragend. Dagegen wunderbar gefallen hat mir, wie die unterschiedlichsten Sagengestalten in die Handlung eingewoben wurden, z. B. begegnen wir einer Sirene, Wassernymphen und Kobolden, und natürlich: der Schnitter himself!
Der hätte von mir aus gern eine raumgreifendere Rolle einnehmen dürfen, denn mit dieser Gestalt ist David Pawn ein derart charismatischer Charakter gelungen, von dem ich gern noch mehr gelesen hätte.
Wer jetzt aber glaubt, dass diese Geschichte nur etwas für Mythenfreunde ist, der irrt: wer nette, leichte Unterhaltung sucht, kann sich mit "Eine irische Ballade" einen lustigen Abend machen - mir hat es gut gefallen, wenn auch nicht ganz so gut wie "Der Traumlord".
Und für Leser, die Síochána besser kennenlernen wollen: Ihr findet sie auch auf Facebook: Síochána
David Pawn
"Eine irische Ballade"
erschienen bei CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN: 9781492867791
Du hast leider viel erzählt und wenig geurteilt. Man hört dir die Begeisterung an, aber es war nicht optimal.
AntwortenLöschenDanke für die nette Bewertung.
AntwortenLöschenWarum ist das Cover bei Dir blau? Ist doch grün??
Apropos Cover, vielleicht hast du's ja auch schon gesehen. Deine Kritik am "Traumlord"-Cover habe ich mir zu Herzen genommen.
David Pawn
Die Farbabweichung liegt wohl an der Blitz-Foto-Kombination - aber ich finde das Cover auch sehr gelungen - wobei mir das neue Traumlordcover auch gut gefällt!
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