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Mittwoch, 11. Dezember 2013

Martina Frey - die Tochter eines Arztes

Kurzbeschreibung:
"Man schreibt das Jahr der badischen Revolution, 1848, als sich die wohlbehütete Arzttochter Eugenia in den Bauernsohn Matthias verliebt. Doch die gesellschaftlichen Unterschiede lassen ihre Liebe unmöglich erscheinen.

Matthias verzweifelter Versuch, seine Familie durch Wilderei vor dem Verhungern zu bewahren, führt zur Katastrophe. Als kurz darauf die Revolution losbricht, wird Eugenias Leben von Grund auf erschüttert und neu bestimmt - kann sie ihr Glück doch noch finden?"

Fazit:
Es ist eine spannende Zeit, in der dieses Buch spielt: das Volk beginnt, sich zu erheben und will mehr Rechte, wie sie bisher nur dem Adel und den Bürgerlichen zustanden. Die geschichtlichen Hintergründe und Vorgänge sind sehr schön in die Handlung eingeflochten und sehr interessant geschildert.

In eben dieser Zeit, dem Ende des Biedermeiers, treffen das Abbild der gutbürgerlichen Arzttochter, Eugenia und Matthias, der arme Bauernsohn, aufeinander und es passiert, was passieren muss. Diese Liebe ist zum Scheitern verurteilt, zumal Doktor Hentschel sehr viel Wert auf Standesmäßigkeit legt.

So begleiten wir Eugenia durch gefühlsreiche Zeiten - schade nur, dass man ihr eben diese Gefühle oft nicht anmerkt. Wir lesen darüber, dass sie sie empfindet, aber man kann nicht mit ihr fühlen - zumindest ging es mir so. Ich habe in der ganzen Geschichte leider keinen Zugang zu Eugenia gefunden, sodass große Teil der Handlung für mich rein plastisch, fast gefühlskalt - und natürlich sehr bieder - waren.
Ich könnte nicht einmal den Finger darauf legen, woran es lag. Es lag nicht am generellen Schreibstil der Autorin, denn es gibt einige sehr sympathische Protagonisten in dieser Geschichte, allerdings ausnahmslos männliche.
Vielleicht war mir das, was von der Familie und der Gesellschaft schon fast als revolutionär angesehen wurde doch noch nicht eigenständig genug? Vielleicht erscheint ihre Zerrissenheit zwischen ihren Gefühlen für Matthias und dem Gehorsam ihrer Familie gegenüber zu nüchtern? Ich weiß es nicht. Ein Buch zu beurteilen, zu dessen Hauptprotagonistin man keine Verbindung herstellen konnte, ist schwierig...

Alles in allem eine nette Geschichte, die leider die Gefühle nicht wirklich transportieren konnte.

Martina Frey
"Die Tochter eines Arztes"
erschienen im Dryas Verlag
ISBN: 978-3-940855-42-8

1 Kommentar:

  1. Mir ging es ähnlich! Ein nettes Buch, teilweise ganz interessant, aber das wars schon. Und Eigenia war etwas blass...
    Liebe Grüße
    Martina

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