Kurzbeschreibung:
Anders ist ein Außenseiter. Er weiß nicht, warum die meisten Menschen ihn nicht akzeptieren. Eines Tages jedoch verändert sich sein Leben schlagartig. Als ein Sturm aufkommt, wird Anders aus seiner Welt gerissen und begibt sich auf eine Reise an einen ihm fremden Ort. Dort lernt er Menschen kennen, denen er vertrauen kann. Doch bald erfährt er, dass sich seine neuen Freunde in großer Gefahr befinden. Band 1 - "Südwind" bildet den Auftakt zu einer ungewöhnlichen Trilogie, in der sich tiefe Emotionen, haltlose Phantasie und die Symbolik der Natur auf unvergleichliche Weise miteinander verbinden und etwas erschaffen, das größer ist als die Summe seiner Teile. "Die Andersnacht" enthält Elemente der Genres Fantasy und Gesellschaftsdrama, die eine neuartige literarische Symbiose eingehen.
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Leseprobe aus dem Buch "Die Andersnacht - Südwind"
Genre: Fantasy-Gesellschaftsdrama
Das Buch ist erhältlich bei Amazon.de als kindle edition
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Leseprobe
Die Seitenstraße wand sich in mehreren engen Schlingen durch den Wald. Ich benutzte meistens diesen Weg. Er war mir lieber, da er nicht durch die Wohngebiete der Stadt führte, in denen um diese Zeit viel zu viel Trubel herrschte. Vor ihren unnachgiebigen Blicken war ich dort nicht sicher. Hier jedoch war es ruhig. Nur der Wind war zu hören, der mich heute begleiten wollte.
Mein Name war Anders. Und so schien ich auch für die Menschen zu wirken, denen ich bisher begegnet war; anders. Es hatte schon in meiner frühen Kindheit begonnen und sich seither immer weiter ausgebreitet. In der Schule wurde ich nur geduldet, oftmals auch offen angefeindet, aber nie einbezogen. Hinter meinem Rücken tuschelten sie über mich, wildfremde Leute, die mich überhaupt nicht kennen konnten. Woran das lag, hatte ich nie in Erfahrung bringen können. Mit der Zeit war es für mich zu einer traurigen Gewohnheit geworden, abgelehnt und abgesondert zu werden.
Vom Waldrand hatte ich es nicht mehr weit, doch ich musste mich beeilen. Es sah nach Regen aus; der Himmel war grau in grau und schon den ganzen Morgen hatte sich die Sonne nicht blicken lassen. Zudem wurde der Sturm merklich stärker. Er war keineswegs kalt, nur recht heftig. Er verhieß nichts Gutes, bestimmt Gewitter.
Ich war froh, als ich zu Hause ankam, denn ich hatte ganz und gar nicht die Absicht gehabt, in einen Schauer zu geraten. Nachdem ich mich noch einmal nach dem unheilvollen Gewühl am Himmel umgeschaut hatte, stieg ich die Treppe hinauf bis zur Tür. Erst dort suchte ich den Schlüssel. Ich war ein bisschen müde. Das kam wohl davon, dass ich mich auf dem Heimweg so beeilt hatte. Als ich dann endlich in der Wohnung war, ließ ich mich erschöpft in einen Sessel fallen und blickte durch das Fenster nach draußen. Die Büsche und Sträucher zitterten im Wind, der heute aus dem Süden wehte. Das war das Ungewöhnliche daran, denn meistens kam er aus dem Westen, aber Südwind - da würde bestimmt eine gehörige Ladung Sand aus der Sahara mitkommen.
Der Himmel wurde immer schwärzer, doch der Regen ließ auf sich warten. Stattdessen nahmen die Sturmböen an Heftigkeit zu. Ich hörte die Zugluft durch die Türritzen pfeifen und sah, wie ein paar Papierfetzen und Plastiktüten über den Rasen fegten.
Dann war für einen Augenblick Stille. Die Büsche richteten sich wieder auf, so als würden sie schon nach dem nächsten Windstoß Ausschau halten. Es dauerte allerdings eine Weile, bis dieser eintraf. Er kam mit einer solchen Wucht heran, dass zahllose Blätter und manchmal auch ganze Zweige weggerissen wurden und davontrieben. Staub und Erde wurden aufgewirbelt und ließen die vielen Sträucher für kurze Zeit wie hinter einer dichten Nebelbank verschwinden.
Als die Sicht sich wieder aufklarte, hatte der Himmel eine andere, merkwürdige Färbung angenommen. Er war nun nicht nur schwarz, sondern auch ein wenig grünlich. Der Wind beruhigte sich für kurze Zeit, bis die nächste Böe heranbrauste. Zuerst sah ich gar nichts, weil wieder eine Menge Staub aufstieb. Danach jedoch erkannte ich einige kleine Gegenstände, die über den Boden huschten. Und da fiel mir ein, dass ich meine Tasche draußen liegen gelassen haben musste. Hoffentlich war sie noch da und nicht schon weggeweht, denn darin befand sich noch meine Geldbörse. Gleich sprang ich aus meinem Sessel, zog den Schlüssel ab und eilte hinunter in Richtung Haustür. Ich wartete noch, bis das Zischen der Zugluft etwas nachließ, dann traute ich mich ins Freie.
Der Wind war angenehm warm, aber recht forsch, sodass ich zuerst überhaupt nichts sehen konnte, weil er mir die Haare ins Gesicht blies. Doch dann erblickte ich endlich meine Tasche, die der Sturm unter einen Baum gejagt hatte, wo sie am Stamm festgehalten wurde. Als ich sie aufheben wollte, hörte ich hinter mir plötzlich ein Poltern. Das klang so wie das Umkippen eines Containers. Ein wenig erschrocken drehte ich mich um.
Was ich dann erblickte, sah so aus wie das Auge eines Hurrikans oder eines schwarzen Lochs, auf jeden Fall drehte es sich unglaublich schnell. Seine grüngraue Färbung umgab mich auf einmal und dann wurde ich irgendwie weggetragen.
© Text Dr. Andreas Fischer
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Frage: Was hat Anders draußen vor dem Haus verloren?
Die richtige Antwort schickt ihr bitte an adventsgewinnspiel2013@gmx.de (Betreff: 9. Türchen plus heutiges Datum)
Einsendeschluss ist um Mitternacht.
Der oder die Gewinner/in wird morgen ermittelt und von uns per Email benachrichtigt.
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