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Mittwoch, 20. November 2013

Adventsgewinnspiel 2013 - Tag 2


Tag 2 des Adventsgewinnspiels 2013

Auch heute wartet wieder ein toller Gewinn auf euch:
Ihr könnt das Buch "Im Bann der Lilie (Band 1)" von Carol Grayson gewinnen uuuuund außerdem noch, passend zum Buch, das Parfum "Solid Parfum, Im Bann der Lilie" von El Sapone.

Kurzbeschreibung: 
Ein Auftragskiller der ganz besonderen Art sucht Paris im ausgehenden 18. Jahrhundert heim... 
Als adeliger und verhasster Bastard geboren wird der junge Marcel Saint-Jacques nach einem Mordanschlag durch den verführerischen und geheimnisvollen Marquis de Montespan zum Vampir gewandelt. 
Die Wirren der französischen Revolution trennen Meister und Schüler; jeder geht seinen eigenen Weg und ist doch auf der Suche nach dem anderen und dem eigenen Schicksal, das gerade für den jungen Marcel eine ganz besondere Berufung bereithält ... 
Erster Band eine homoerotischen Dark Fantasy Serie vor real -historischem Hintergrund! 


Leseprobe aus dem Buch "Im Bann der Lilie (Band 1)" 
Genre: Gay Historical Fantasy 
Das Buch ist erhältlich bei Amazon.de als Taschenbuch & kindle edition 
. 
Leseprobe 
Bereits am Vortage des Maskenballs waren viele der hohen Gäste angereist. Versailles platzte fast aus den Nähten vor lauter Menschen, Viele von ihnen hielten sich geziert ihre Taschentücher vor die Nasen, denn Wasser und Seife wurde – wenn überhaupt – nur selten angewandt. Dafür tauchte man lieber in edle Duftwässerchen. Ganze Wolken von Parfüm schwebten so durch die Gänge des Schlosses, etwas, das dem Marquis wie auch dem Chevalier Saint-Jacques zuwider war. Dessen Mutter hatte ihn bereits als Kind regelmäßig in den Badezuber gesteckt. Weit mehr bewunderte Marcel die prächtige Ausstattung des Herrensitzes und die Deckenmalereien. 
Die Diener der Aristokraten mussten auf dem nackten Boden in der Küche oder in den Stallungen schlafen. Kaum ein Raum, der nicht belegt war. Marcel und der Marquis trafen am frühen Morgen des Festes ein. Für sie war ebenfalls eines der Gemächer vorgesehen, in dessen Mitte ein riesiges Himmelbett platziert war. Aus Platzmangel würden sie sich Zimmer wie auch Bett teilen müssen. Ein Aspekt, der den Neigungen des Marquis durchaus entgegen kam. Dieser hatte ebenfalls einen Diener aus seinem Schloss mitgebracht, der sich um ihrer beider Wohlergehen sorgte, das Gepäck auslud und die Kostüme für den Abend herrichtete. Marcel würde als Gott Apoll daher kommen, während der Marquis sich für den Höllenfürsten persönlich entschieden hatte. Die goldbestickte, ansonsten aber weiße griechische Tunika bildete einen hübschen Kontrast zu der leicht gebräunten Haut des jungen Saint-Jacques. Dazu trug er eine goldene Augenmaske, die nur die untere Gesichtspartie mit dem sensiblen Mund frei ließ. Das leicht gewellte, schwarze Haar fiel offen auf die Schultern. Eine prächtige Spange schmückte die Tunika auf der rechten Schulter. Das Tuch verlief unter der linken Achsel und ließ die linke Schulter frei. Ein breiter Oberarmreif war der Schmuck auf dieser Seite. Ein goldener Gürtel betonte die Taille, über die das Tuch locker drüber fiel. Das ganze endete in rockartigen Falten auf Kniehöhe. Ebenfalls goldene Schnürstiefel rundeten das Bild ab. Der Marquis war dagegen ganz in schwarz schimmerndes Tuch gekleidet, mit einem roten Umhang und einer ebenfalls roten Teufelsmaske. Nur seine markante Frisur mit den dunklen Strähnen im silbergrauen Haar würde ihn verraten, wenn man ihn persönlich kannte. Eine rote Schleife hielt das lange Haar hinten zusammen. Alle hatten sich in kostbare Kostüme gekleidet und repräsentierten die Geschöpfe der Mythologie ebenso wie historische Figuren. Nachdem der König seine Gäste, welche alle einzeln vom Marshall angekündigt wurden, begrüßt hatte – was allein drei Stunden in Anspruch nahm – eröffnete er den Ball. Das mehrköpfige Orchester spielte zum Tanz auf und der Champagner floss in Strömen. Der Marquis hielt sich lieber etwas abseits von dem Trubel und plauderte mit dem einen oder anderen der Gäste auf der Empore, von wo aus man den darunter liegenden Tanzsaal im Auge behalten konnte. Madame de Montespan – nun wieder rank und schlank – trat zu ihm in einem übertrieben jugendlichen Kostüm eines Blumenmädchens. Ihr künstlicher Leberfleck hatte nun die Form eines Herzens angenommen. 
„Ich danke Euch für Eure Unterstützung, Marquis. Meine Konkurrentin hat den Hof verlassen, da der Arzt ihr dringend zu einer Luftveränderung riet. Der König ist mir wieder wohl gesonnen, was vielleicht auch an Eurem kleinen Rezept für einen Liebestrank liegt.“ Sie kicherte leise. 
Der Marquis verbeugte sich. 
„Ich bin entzückt, Euch so wohlbehalten und fröhlich wieder zu sehen. Meine herzlichsten Glückwünsche zur Geburt Eurer kleinen Tochter.“ 
Es folgten noch einige belanglose Höflichkeitsfloskeln. Die Geräuschkulisse in den hohen Räumen bestand aus einer Mischung aus Musik, Gesprächsfetzen und dem leisen Klirren von Kristallgläsern. Obwohl ihn immer wieder der ein oder andere Gast in eine Unterhaltung verwickelte, ließ Julien seinen Schützling nicht aus den Augen, der sich unten im Saal prächtig amüsierte. Der Gedanke, Marcel in dieser Nacht bei sich zu haben, ließ wohlige Schauer über seinen Körper rieseln. Er konnte es kaum erwarten, dass das Fest zu Ende ging. 
Der junge Chevalier unten im Tanzsaal wurde geradezu umschwärmt, wobei Julien bemerkte, dass die hübschen Dekolletés der schäkernden Damen ihn scheinbar wenig interessierten. Selbst der Sonnenkönig schien an ihm Gefallen zu finden, wandte er sich doch im Vorübergehen dem Jungen zu. Verkleidet als Göttervater Zeus begrüßte er seinen Standeskollegen aus dem Olymp natürlich mit scherzhaften Worten. Es hätte ein unbeschwertes, fröhliches Fest werden können, wäre da nicht Elise Saint-Jacques gewesen. Niemand hatte sie in dem figurbetonten, ägyptischen Kleid und der schwarzen Perücke bislang erkannt, hielt sie sich doch sonst von solchen Gesellschaften eher fern. Auch sie trug eine Augenmaske. Nicht, dass es ihr an Verehrern hier gemangelt hätte, nein, sie war auf der Suche nach einem ganz bestimmten Mann. Immer wieder blickte sie prüfend in die Menge. Den jungen Apoll erkannte sie sofort als ihren Halbbruder. Es kostete Elise Mühe, ihr potentielles Opfer zu umschmeicheln wie eines dieser kichernden Dämchen, die sich hinter ihren Masken und Fächern versteckten. Höfische Spielereien waren ihr fremd. Aber sie schaffte es, den hübschen Jungen auf einen der Balkone zu entführen. Die Luft war kühl, doch die Säle waren dermaßen überheizt, dass die frische Nachtluft den eifrigen Tänzern gut tat. Draußen roch es nach totem Laub. Für einen Moment waren sie allein, und Elise schlang die Arme um den schlanken Göttersohn, der seinerseits die Hände in ihre Taille legte. Sie gab vor, einen leichten Schwips vom Champagner zu haben und schäkerte mit ihm, um ihn abzulenken. Marcel, selbst ein wenig angeheitert, hatte keine Ahnung, wer ihn da umgarnte. Hinter seinem Rücken öffnete die Comtesse das verhängnisvolle Schmuckstück an ihrem Finger, drehte den Ring nach innen und presste den vergifteten Dorn in den Nacken von Marcel Saint-Jacques. Dieser schrie vor Schreck und Schmerz auf, da hatte Elise ihn schon verlassen. Er fasste sich an die Stelle zwischen den Schulterblättern, die er jedoch nicht erreichen konnte. Schon verschwamm die Umgebung vor seinen Augen, und die Beine wollten ihn nicht mehr tragen. Er sank hilflos zu Boden. Für einen unbeteiligten Zuschauer musste es aussehen, als würde er seinen Rausch ausschlafen. Von Ferne dröhnten die Musik und das Gelächter der Gäste in seinen Ohren, wurden zu einem tosenden Rauschen, bis eine gnädige Ohnmacht seinen Geist einhüllte. Marcel bekam nicht mehr mit, wie starke Hände ihn hochhoben. Der Marquis war den beiden gefolgt, wurde jedoch doch die dicht gedrängte Menge aufgehalten, die bereits die Sekunden bis zur Demaskierung zählte. Das mächtige Glockenwerk einer Standuhr im Ballsaal hatte bereits die Mitternacht eingeläutet. 
Er beobachtete von Ferne, was die Unbekannte anrichtete, rief noch laut „Marcel, Attention!“, doch sein Ruf ging in dem Wirrwarr aus Stimmen und dem Stakkato der Violinen unter. 
Unsanft drängte Julien die edlen Damen und Herren beiseite, als er sah, wie sein Mündel danieder sank und die Ägypterin sich in Richtung Ausgang schlängelte. Um die Attentäterin konnte er sich jetzt nicht kümmern, doch er wusste, wer unter dieser Maske steckte! Nun war er gezwungen, zu handeln. Viel früher, als er es eigentlich geplant hatte. 
Den jungen Mann auf den Armen tragend machte der Marquis einen Satz auf die steinerne Brüstung des Geländers und schwebte sacht wie eine Feder auf den Rasen nieder. Innerhalb eines Glockenschlages befand er sich mit dem Ohnmächtigen in einem der hinter kunstvoll geschnittenen Buchsbaumhecken versteckten Pavillons, in die sich sonst nur die verliebten Pärchen zurückzogen. Hier waren sie unbeobachtet. Hier tat er das, wonach ihm schon so lange gelüstete. Für einen Sekundenbruchteil waren die mörderischen Fangzähne in seinem Mund zu sehen, bevor er sie in die zarte Haut des Halses versenkte. Dabei hielt er den Jungen wie einen kostbaren Schatz in den Armen. Er trank Marcels Blut in großen Zügen und damit auch das Schlangengift in seinem Kreislauf, dessen 
Wirkung nun ins Leere ging. Bevor der letzte Herzschlag verklang, vollführte er ein ungewöhnliches Ritual. Während des Trinkens leuchtete das Metall des schweren Siegelrings an seiner rechten Hand rot glühend auf. Aus dem flachen Oval in der Mitte erhob sich eine stilisierte Lilie. Dieses glühende Siegel presste er dem jungen Mann in den Nacken, dicht unter dem Haaransatz, wo es unter dem obligatorischem Zopf verborgen lag. Ein kurzes Zischen. Schon roch es nach verbrannter Haut. 
„Unsterblich bist du geboren, und unsterblich sollst du auf Erden wandeln“, murmelte Julien dabei wie ein kurzes Gebet. 
Als er den Ring entfernte, war das Zeichen ganz von selbst erkaltet. Aber er konnte deutlich hören, wie Marcels Herzschlag wieder kräftiger wurde. Dessen Körper passte sich in rasender Geschwindigkeit an sein zukünftiges Dasein in der Schattenwelt an. Nach wenigen Minuten schlug der neugeborene dunkle Engel die Augen auf. Schwarze Augen, die von nun an wesentlich mehr sahen als jeder Mensch. Er starrte den Marquis an, und in seinen Gedanken liefen die letzten Geschehnisse ab wie ein Bühnenstück. Marcel wusste, dass er tot war und dennoch lebte, bewahrt vor der Vergänglichkeit. Aber wie konnte das sein? 
„Wir müssen uns beeilen, mein Junge. Kommt, wir reisen unverzüglich ab. Es ist nicht gut, wenn Ihr in diesem Zustand hier in Versailles weilt. Ich werde Euch unterwegs alles erklären.“ 
Er half Marcel auf, legte ihm seinen Umhang um die Schultern und geleitete ihn zur Kutsche. Er befahl seinem Diener, unverzüglich das Gepäck zu holen und die Pferde anspannen zu lassen. Verwundert ob der plötzlichen Abreise tat der Bedienstete, wie ihm geheißen wurde. Normalerweise blieben die Gäste des Königs mehrere Tage im Schloss. Er winkte einem der Lakaien, die in Versailles dienten, und befahl ihm, den König zu unterrichten, dass sein Mündel von einer plötzlichen Unpässlichkeit befallen worden war und unverzüglich heimgebracht werden musste. Inzwischen wurden die Rappen angeschirrt. 
Es folgte eine lange Fahrt, bei der die Pferde nicht geschont wurden. Zwei Tagesreisen dauerte es zurück zum Schloss Montespan, und es wurde nur Rast gemacht, um den Tieren eine Verschnaufpause zu gönnen. Langsam begriff Marcel, was aus ihm geworden war. Er hatte mittlerweile wieder normale Reisekleidung angelegt. Seine Sinne waren unglaublich verstärkt worden. Selbst den rasenden Herzschlag der Pferde konnte er hören und sogar voneinander unterscheiden. Es war nicht leicht, sich an diese Fähigkeiten zu gewöhnen und sie zu beherrschen. Sein Kopf dröhnte. Hin und wieder langte er mit seiner Hand in den Nacken, wo er deutlich das Brandmal von der Größe eines Daumennagels fühlen konnte. Der Marquis zeigte ihm wortlos den Ring, den er am Finger trug. 
„Die Lilie?“, fragte Marcel fassungslos. „Aber das ist doch das Zeichen der Verräter!“ 
Julien lachte bitter auf. 
„Unsinn. Das ist eine dumme, menschliche Verzerrung unserer alten Riten, mein junger Freund. Noch bevor Frankreich dieses Symbol als Wappen für sich erwählte – und ich meine lange bevor –, galt die Lilie als Zeichen der Reinheit und Unsterblichkeit. Ich selbst bekam dieses Siegel von meinem Erschaffer, und auch Ihr werdet einen Ring von mir erhalten. Er wartet schon auf Euch nach unserer Rückkehr. Haltet ihn in Ehren.“ 
„Aber was bedeutet das? Warum habt Ihr mich gebrandmarkt?“ 
„Ich gebe zu, für unsereins ist dieses Symbol Mahnung und Erlösung zugleich. Das Zeichen unserer Verdammnis und unserer Unsterblichkeit. Jedes Mal, wenn Ihr Euren Durst stillt, wird der Ring an Eurem Finger erglühen, und wenn Ihr wirklich die Notwendigkeit seht, eine Seele in die Dunkelheit zu ziehen, dann dreht ihn herum und drückt ihn in das Fleisch des Sterbenden, bevor dieser den letzten Atemzug macht. Er wird die Vergänglichkeit hinter sich lassen und Euch in unsere Welt folgen. Ich gebe zu, dies wäre niemals zu diesem Zeitpunkt geschehen, wenn Eure Halbschwester Euch nicht auf dem Ball getäuscht hätte, um Euch auf heimtückische Weise zu töten. Ihr ward dem Gift einer ägyptischen Kobra ausgesetzt wie einst Kleopatra.“ 
„Meine Schwester wollte mich ermorden und das nur, weil sie mich hasst und meine Existenz nicht ertragen kann?“, wiederholte der junge Saint-Jacques ungläubig. 
„Und Ihr habt mich zurückgeholt und gleichzeitig verdammt.“ 
Seine Stimme klang ausdruckslos. 
Das markante Gesicht des Marquis blickte besorgt. Fürchtete der Junge ihn jetzt? 
„Es ist nicht so schlimm, wie Ihr denkt“, versuchte er, Marcel zu besänftigen. „Ihr müsst nicht töten! Seht, im Schloss gibt es über hundert Diener und genügend Vieh. Auch das Dorf ist in unmittelbarer Nähe. Nehmt nur ein wenig von allen und Euer Hunger ist für gut eine Woche gestillt. Ihr habt die Macht, den menschlichen Willen zu beeinflussen und sogar die Erinnerung an Eure Anwesenheit aus ihren Gedanken zu löschen. Wenn Ihr all dies ablehnen solltet, so mögt Ihr auch das Blut von Tieren zu Euch nehmen. Es ist nahrhaft, hält jedoch nicht sehr lange vor!“ 
Marcels Augen weiteten sich. 
„Ich habe Euch in der Vergangenheit niemals bei einer solchen Tat beobachtet“, wandte er ein. 
Julien fühlte sich geschmeichelt. 
„Wohlan, ich schleiche mich nachts unbemerkt durch die geheimen Gänge in ihre Zimmer und in ihre Träume. Dabei achte ich darauf, niemals meine Spuren an einer sichtbaren Stelle ihres Körpers zu hinterlassen. Die Wunde ist so klein, dass man sie für einen Rattenbiss hält und verhielt binnen weniger Tage. Das eine oder andere Dienstmädchen würde sich mir auch freiwillig hingeben, allerdings nehme ich niemals Nahrung mit ins Bett.“ 
Bei dieser Vorstellung musste Marcel unwillkürlich grinsen. 
„Danach lösche ich die Erinnerungen aus. Gute Nahrung macht den Blutverlust rasch vergessen. Wenn jemand fünf Jahre in meinen Diensten war, wird er reich entlohnt entlassen, und ich stelle neues Personal ein. Das ist das ganze Geheimnis. Und im Übrigen: Wir sind keine Ungeheuer. Viele Menschen schätzen unsere elitären Eigenschaften.“ 
Bei diesem letzten Satz musste Marcel an das belauschte Gespräch mit Madame de Montespan denken. Aber nicht nur das kam ihm in den Sinn. Die Vorstellung, Pascals Blut zu trinken, gefiel ihm nicht. Der kleine Bretone war für ihn zu einem geschätzten Begleiter geworden, und er beschloss, ihm keinerlei Leid zuzufügen. 
„Was ist mit dem Sonnenlicht?“, fragte er nach. 
„Tageslicht schmerzt uns, kann uns sogar blenden, aber es tötet uns nicht. Viele Dinge sind aus Dummheit falsch überliefert worden oder wurden ganz bewusst falsch von den Vertretern der Kirche in Umlauf gebracht. Sorgt Euch also nicht, ich werde Euch mit allen Vorsichtsmaßregeln vertraut machen. Silber, zum Beispiel, kann uns fesseln. Hütet Euch nur vor zu hohem Blutverlust, alles andere können wir überwinden. Und natürlich solltet Ihr auch Euren Kopf nicht verlieren!“ 
Die letzten Worte waren wohl eher sarkastisch gemeint. So schlecht hörte sich das gar nicht an! „Wie ist das mit dem Pfählen? Ist das auch nur eine Legende?“ 
Julien seufzte ergeben. 
„Leider nicht! Diese Überlieferung entspricht der Wahrheit. Ein Degenstoß in Euer Herz ist genauso tödlich für Euch wie für einen Menschen. Hütet Euch also vor Duellen.“ 
Diese Tatsache gefiel Marcel weit weniger. Eine weitere Frage brannte ihm auf der Zunge. 
„Hättet Ihr mich eigentlich auch gewandelt, wenn Elise nicht dieses Attentat auf dem Maskenball verübt hätte?“ 
Julien kniff den Mund zusammen. Ja, er hätte es getan, doch sehr viel behutsamer. Die Kutsche eilte derweil weiter. Sein Schweigen war Marcel Antwort genug. 
„Warum ausgerechnet ich?“, wollte er dann wissen. 
„Ihr ward der Erste, der mein erkaltetes Herz wieder mit Wärme erfüllte. Euer Antlitz und Eure Unschuld waren es, die mich damals im Schankhaus magisch angezogen haben. Vom ersten Augenblick an empfand ich mehr als rein väterliche Gefühle für Euch.“ 
Das war ein Geständnis, mit dem Marcel nun gar nicht gerechnet hatte. 
© Carol Grayson

Frage: Wo findet der Maskenball statt, auf dem Marcel Saint-Jacques ermordet werden soll? 

Die richtige Antwort schickt ihr bitte an adventsgewinnspiel2013@gmx.de (Betreff: 2. Türchen plus heutiges Datum) 
Einsendeschluss ist um Mitternacht. 
Der oder die Gewinner/in wird morgen ermittelt und per Email benachrichtigt. 

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