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Donnerstag, 17. Oktober 2013

Martin Krist - Drecksspiel

Kurzbeschreibung:
"Eigentlich eine Schnapsidee von Philip, trotz ihrer Schulden Urlaub zu machen. Auch wenn Hannah einsieht, dass es guttut, mal aus Berlin rauszukommen. Doch der Wochenendtrip gerät zum Alptraum: Plötzlich findet sie sich gefesselt wieder, in der Gewalt eines Irren, der sich Zutritt zu ihrem Ferienhäuschen verschafft hat. Philip ist spurlos verschwunden. Und im Zimmer nebenan schläft Millie, Hannahs fünf Monate alte Tochter...
Während Hannah um Millies und ihr eigenes Leben bangt, nimmt David Gross einen neuen Auftrag an. Seit der Expolizist vor Jahren untertauchen musste, arbeitet er als diskreter Problemlöser. Diesmal ist es ein Entführungsfall, von dem die Öffentlichkeit möglichst nichts erfahren soll. David ermittelt fieberhaft, denn er ahnt: Das Leben des entführten Mädchens hängt an einem seidenen Faden."

Fazit:
Zu diesem Buch etwas zu schreiben ist gar nicht einmal so leicht. Nach den ersten Seiten fühlt man sich erst einmal erschlagen von der Vielzahl der Personen, die auftauchen und augenscheinlich gar nichts miteinander zu tun haben. Spannend allerdings ist es von Anfang an - aber auch rätselhaft... Mit jeder weiteren Seite ist es einfacher, die einzelnen Personen und Handlungsstränge auseinander zu halten, man hat aber noch immer nicht wirklich das Gefühl, zu ahnen, was sie miteinander verbindet...

Vielmehr habe ich mich während des Lesens wie auf einer Schnitzeljagd gefühlt - von Hinweis zu Hinweis, bis man meinte, ein weiteres Puzzlestück gefunden zu haben, weiter und immer weiter, fast atemlos, während Martin Krist einen mehr und mehr ins Spinnennetz seiner Spannung eingewoben hat.

All dies spielt in der sehr bildhaft geschilderten urbanen Landschaft Berlins - und nicht auf den schönen Seiten dieser Stadt...generell sollten Menschen, die schwach besaitet sind, sich mehrfach überlegen, ob sie das Buch lesen wollen, denn alles, wirklich alles was man liest, sieht man absolut real vor dem inneren Auge vorbeiziehen und damit meine ich nicht ausschließlich blutige Szenen - wer Probleme mit der Vorstellung von Schambehaarung an Drogentütchen hat...der sei gewarnt!

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass einige Fragen offen bleiben, die sowohl die Vergangenheit als auch das Ende des Buches betreffen - das habe ich persönlich einfach nicht so gern. Ich mag es einfach lieber, wenn am Ende alles schön offen und abgeschlossen vor einem liegt.

Auch nach dem Lesen dieses Thrillers weiß ich noch, warum ich dem Erscheinungstermin so entgegen gefiebert habe - ganz klar ein Jahreshighlight und noch viel packender als "Die Mädchenwiese".

Nachtrag:
Da ich die Rezension schon veröffentlich habe, möchte ich den Text auch nicht mehr ändern, aber in diesem Fall gern einen Nachtrag anfügen:

Mein o. g. Kritikpunkt betraf die Vergangenheit und den Ausgang der Situation für eine Person: David Gross, den "Problemlöser". Da blieben Fragen offen, so wie ich es oben geschrieben hatte.
Aaaaber jetzt habe ich von Martin Krist die Information erhalten, dass dies genau so beabsichtigt war, denn: David Gross wird uns im nächsten Buch, dem Nachfolger von "Drecksspiel" wieder begegnen! Das freut mich umso mehr, da er eine tolle charismatische Person ist!

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