Seiten

Samstag, 8. Juni 2013

Christine Kabus - im Land der weiten Fjorde

Kurzbeschreibung:
"Nach dem Tod ihrer Mutter erfährt Lisa, dass diese als kleines Kind adoptiert wurde. Ein Medaillon mit einem vergilbten Foto ist die einzige Spur zu ihren Vorfahren. Sie führt Lisa nach Norwegen, in den beschaulichen Ort Nordfjordeid. Die Menschen dort reagieren indes sehr unterschiedlich auf die Ankunft der jungen Deutschen. Während sie in der warmherzigen Nora sogleich eine Vertraute findet, begegnet der alte Finn ihr mit kaum verborgener Ablehnung. Und auch der wortkarge Reitlehrer Amund scheint Vorbehalte gegen Lisa zu haben. Doch je länger sie in das Leben am Fjord eintaucht, desto sicherer ist sie, dass sie auf der richtigen Fährte ist und in der Familiengeschichte ihrer Mutter dunkle Geheimnisse schlummern, deren Schatten bis in die Gegenwart reichen...."

Fazit:
Die Geschichte hat zwei zeitliche Erzählstränge: Zum einen wird im Jahr 2010 erzählt, wo Lisa, eine erfolgreiche Fotografin, nach dem Tod ihrer Eltern erfährt, dass ihre Mutter adoptiert war und sich auf die Suche nach ihren Vorfahren macht. Zum anderen erlebt der Leser ab 1940 die Lebensgeschichte der jungen Norwegerin Mari (die Betonung liegt auf der ersten Silbe), die sich während der deutschen Besatzungszeit ausgerechnet in einen deutschen Soldaten verliebt. Da die norwegische Bevölkerung die Besatzer natürlich ablehnte und ihre eigener Bruder im Widerstand aktiv war, waren Probleme vorprogrammiert.

Als sehr beeindruckend und positiv habe ich die Landschaftsbeschreibungen von Norwegen und Masuren empfunden, ebenso die Erzählungen der unterschiedlichen Bräuche. Gerade Norwegen sollte das Buch an mögliche Touristen verschenken - diese Landschaft möchte jeder gern mit eigenen Augen sehen.

Die eigentlichen Handlungen hingegen haben leider einige Längen, wodurch mir der Lesespaß gerade in der ersten Buchhälfte doch getrübt wurde. Später nimmt vor allem die gegenwärtige Handlung Fahrt auf und als Leser wird man das ein oder andere Mal doch sehr emotional berührt.

Alles in allem eine unterhaltsame, aber nichts desto trotz sehr tragische, Familiengeschichte, der ein wenig Kürzung sicher gut getan hätte.

1 Kommentar:

  1. so eine deutsch-norwegische geschichte habe ich neulich auch gelesen.. meine ging aber "gut" aus, nicht tragisch, wie bei dir.... wenn du magst, kannst du ja mal meine besprechung anschauen: http://radiergummi.wordpress.com/2013/04/23/lillian-crott-berthung-randi-crott-erzahl-es-niemandem/
    lg
    fs

    AntwortenLöschen