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Donnerstag, 9. Mai 2013

Timur Vermes - Er ist wieder da

Kurzbeschreibung:
"Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und auch trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Buttons."

Fazit:
Die Idee zu dem Buch fand ich klasse, das Cover und den Preis (19,33 Euro) stimmig im Konzept - natürlich musste es bei mir einziehen!

Dennoch muss ich jetzt, nach dem Lesen, sagen, ich kann gar nicht genau sagen, wie es mir gefallen hat. Nicht, dass es mir nicht gefallen hat, aber eben auch nicht, dass es voll meinen Erwartungen entsprach.

Hitler wacht auf - mitten in Berlin, zur aktuellen Zeit und nichts ist so, wie es war. Dennoch findet er sich erstaunlich schnell zurecht und landet beim Fernsehen, wo er einen erneuten Siegeszug startet.

Der Leser sieht alles aus Hitlers Sicht, der Ton ist ebenso diesem nachempfunden, was teilweise zu grandios zynischen Feststellungen führt, aber mit der Zeit doch irgendwann langatmig wird. Das war auch der Grund, warum ich nach etwas mehr als der Hälfte des Buches erst einmal eine Lesepause einlegen musste - der Schreibstil wurde auf Dauer einfach anstrengend. Nachdem ich dann erstmal zwei, drei andere Bücher gelesen habe, konnte ich "Er ist wieder da" dann allerdings problemlos zu Ende lesen.

Ganz grandios von Timur Vermes sind auf jeden Fall die Charakterisierungen der aktuellen Spitzenpolitiker samt ihrer Parteien - absolut gnadenlos zynisch und extremst passend - Hut ab!
Dennoch hätte ich mir etwas mehr Leichtigkeit gewünscht - vielleicht hätte eine zusätzliche Sichtweise, z. B. vom Hotelreservierer Sawatzki, etwas zu einem flüssigeren Leseerlebnis beitragen können.

Alles in allem war es nett, hat aber meine Erwartungen nicht erfüllen können.

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