Kurzbeschreibung:
"Eine Müllhalde, ein verrostetes Fass, eine Leiche. Ihre Arbeit als Forensikerin bringt Tempe Brennan auf die Spur eines seit Jahren vermissten Mädchens. Doch kaum hat sie ihre Untersuchung begonnen, machen ihr übernervöse FBI-Beamte, zwielichtige Ex-Cops und Mitglieder einer rechtsradikalen Untergrundmiliz das Leben zur Hölle. Tempe ermittelt auf Hochtouren, doch das Böse kommt ihr näher und näher."
Fazit:
Der nunmehr 14. Teil der Reihe um die Forensikerin Tempe Brennan spielt diesmal ausschließlich in Charlotte, ganz ohne Kanada. Das bringt auch schon meinen größten Kritikpunkt mit sich: Außer in ein, zwei kurzen Telefonaten ist von Andrew Ryan weit und breit nichts zu lesen....den kanadischen Detective habe ich doch schmerzlich vermisst. Da half auch nicht, dass Tempe einen gutaussehenden, undurchsichtigen Ex-Detective kennenlernt, auf den ihre weiblichen Hormone durchaus ansprechen. Aber wer Tempe kennt, weiß, dass sie diesbezüglich nichts überstürzt und so entwickelt sich auch weiter nichts zwischen ihr und Galimore.
Die Ermittlungen sind diesmal im NASCAR-Milieu angesiedelt und da Kathy Reichs grundsätzlich dazu neigt, derartige Dinge höchst ausführlich zu beschreiben, weiß ich jetzt mehr über Autorennen, als ich jemals wissen wollte.
Dennoch ist "Fahr zur Hölle" wieder deutlich unterhaltsamer als die letzten Bücher um Tempe Brennan, wo ich des öfteren eine gewisse Leichtigkeit und einen guten Lesefluss vermisste. Dies ist hier eindeutig wieder vorhanden, allerdings muss man ehrlich sagen, dass es schon mehr Spannung in Kathy Reichs' Büchern gab. In dieser Hinsicht verwöhnt, musste ich mir einmal mehr selbst vor Augen halten, dass die Reihe um Temperance Brennan ja auch als "Roman" ausgewiesen ist und nicht als Krimi oder Thriller.
Dies eingedenk kann man "Fahr zur Hölle" alle jenen empfehlen, die Tempe wiederlesen möchten oder einfach einen unterhaltsamen Roman im Forensikmilieu suchen. Da diesmal Montreal und die dort agierenden Personen nahezu kompeltt außen vor gelassen wurden, kann man das Buch auch problemlos lesen, wenn man die Vorgängerbände nicht kennt.
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Seiten
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Freitag, 29. März 2013
Montag, 25. März 2013
Lee Child - Jack Reacher, Outlaw
Kurzbeschreibung:
"Zwei Nachbardörfer in Colorado. Hope und Despair. Hoffnung und Verzweiflung. Dazwischen nichts weiter als meilenweit Niemandsland. Jack Reacher, per Anhalter unterwegs, strandet ausgerechnet in Despair. Er will nur einen Kaffee trinken und dann weiterziehen, doch vier düstere Gestalten wollen ihn wegen Landstreicherei aus dem Ort werfen. Reacher geht die Freiheit zwar über alles, aber einen Platzverweis lässt er sich nicht bieten. Und sein untrüglicher Instinkt sagt ihm, dass in dieser tristen Gegend irgendetwas faul ist..."
Fazit:
Erst einmal bedanke ich mich herzlich beim Blanvalet Verlag und Blogg dein Buch für die Möglichkeit, dieses Buch zu lesen.
"Outlaw" ist bereits der zwölfte Teil der Reihe um den ehemaligen Militärpolizisten Jack Reacher. Da ich bereits einiges über diese Reihe gehört hatte, war ich natürlich neugierig auf Mr. Reacher. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass es eben ein zwölfter Teil ist oder daran, dass Mr. Reacher und ich einfach sehr unterschiedlich sind? Auf jeden Fall hatten wir von Anfang an so unsere Probleme miteinander....
Selbstverständlich ist es weder nett noch rechtschaffen, einen Touristen, auch wenn dieser aussieht wie ein Landstreicher, daran zu hindern, seinen Kaffee zu trinken und der Stadt zu verweisen - ohne erkennbaren Grund. Ob es allerdings notwendig ist, aus Prinzip einem der Deputies den Kiefer zu brechen, bevor man sich in den Streifenwagen setzt?
Vom Deputy außerhalb der Stadtgrenze ausgesetzt, geht Reacher zurück in die Nachbarstadt, Hope, die er schon am Abend vorher besucht hat. Hope ist eine nette, friedliche Kleinstadt mit meist freundlichen Einwohnern, so auch die Polizeibeamtin Vaughan, die, warum auch immer, meint, Reacher unter die Arme greifen zu müssen.
Anstatt sich jetzt einfach in eine andere Richtung aufzumachen - immerhin ist es nicht so, dass Jack Reacher ein festes Ziel hätte, sondern er hat die vage Idee, nach Kalifornien zu gehen - nein, so einfach läuft das mit Jack Reacher nicht. Er hat den, nicht unbegründeten Verdacht, dass in Despair so einiges im Argen liegt und nicht alles legal abläuft und macht sich auf, diese Geheimnisse zu lüften. Nicht etwa, weil ihm daran liegt, den Einwohnern von Despair zu helfen oder der Gerechtigkeit wegen....nein, Jack Reacher ist einfach eingeschnappt, dass sich diese Stadt und ihre Einwohner anmaßen, ihm zu sagen, was er zu tun hat. Das geht ja mal gar nicht und so ruht er nicht, sondern bringt sich wieder und wieder in Schwierigkeiten und in Konflikt mit der Polizei von Despair.
Ich denke, dies ist es auch, was mich am meisten an Jack Reacher stört. Ich meine, unsympathische Ermittler gibt es zuhauf, aber im Normalfall ist diesen immer noch etwas positives abzugewinnen: meist verfolgen sie ihr Ziel im Namen der Gerechtigkeit und manchmal auch nur, weil es ihr Job ist, aber nie, weil sie sich schlecht falsch behandelt fühlen.
Des weiteren fand ich etwas enervierend, dass, wahrscheinlich aufgrund seiner Zeit bei der Militärpolizei, Jack Reacher alles bis ins Detail wahrnimmt, wenn er z. B. einen Raum betritt. Und genau dies hat dann der Autor auch alles bis ins Detail beschrieben - allerdings ist es mir ehrlich gesagt gleichgültig, wie herum eine Serviette gefaltet ist, solange es für die Handlung nicht von Belang ist. Auch Prügeleien, die Reacher mehr als einmal angezettelt hat, wurden so detalliert beschrieben, dass für mich dadurch jegliche Dynamik im Keim erstickt und das Lesen des Buches zu einer wahren Geduldsprobe meinerseits wurde.
Alles in allem haben Mr. Reacher und ich einvernehmlich beschlossen, uns nicht wiederzulesen. Möglicherweise etwas für eingefleischte Jack Reacher - Fans oder aber für Leser, die geduldiger sind als ich.
Bestellbar ist Mr. Reacher hier: Jack Reacher - Outlaw
"Zwei Nachbardörfer in Colorado. Hope und Despair. Hoffnung und Verzweiflung. Dazwischen nichts weiter als meilenweit Niemandsland. Jack Reacher, per Anhalter unterwegs, strandet ausgerechnet in Despair. Er will nur einen Kaffee trinken und dann weiterziehen, doch vier düstere Gestalten wollen ihn wegen Landstreicherei aus dem Ort werfen. Reacher geht die Freiheit zwar über alles, aber einen Platzverweis lässt er sich nicht bieten. Und sein untrüglicher Instinkt sagt ihm, dass in dieser tristen Gegend irgendetwas faul ist..."
Fazit:
Erst einmal bedanke ich mich herzlich beim Blanvalet Verlag und Blogg dein Buch für die Möglichkeit, dieses Buch zu lesen.
"Outlaw" ist bereits der zwölfte Teil der Reihe um den ehemaligen Militärpolizisten Jack Reacher. Da ich bereits einiges über diese Reihe gehört hatte, war ich natürlich neugierig auf Mr. Reacher. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass es eben ein zwölfter Teil ist oder daran, dass Mr. Reacher und ich einfach sehr unterschiedlich sind? Auf jeden Fall hatten wir von Anfang an so unsere Probleme miteinander....
Selbstverständlich ist es weder nett noch rechtschaffen, einen Touristen, auch wenn dieser aussieht wie ein Landstreicher, daran zu hindern, seinen Kaffee zu trinken und der Stadt zu verweisen - ohne erkennbaren Grund. Ob es allerdings notwendig ist, aus Prinzip einem der Deputies den Kiefer zu brechen, bevor man sich in den Streifenwagen setzt?
Vom Deputy außerhalb der Stadtgrenze ausgesetzt, geht Reacher zurück in die Nachbarstadt, Hope, die er schon am Abend vorher besucht hat. Hope ist eine nette, friedliche Kleinstadt mit meist freundlichen Einwohnern, so auch die Polizeibeamtin Vaughan, die, warum auch immer, meint, Reacher unter die Arme greifen zu müssen.
Anstatt sich jetzt einfach in eine andere Richtung aufzumachen - immerhin ist es nicht so, dass Jack Reacher ein festes Ziel hätte, sondern er hat die vage Idee, nach Kalifornien zu gehen - nein, so einfach läuft das mit Jack Reacher nicht. Er hat den, nicht unbegründeten Verdacht, dass in Despair so einiges im Argen liegt und nicht alles legal abläuft und macht sich auf, diese Geheimnisse zu lüften. Nicht etwa, weil ihm daran liegt, den Einwohnern von Despair zu helfen oder der Gerechtigkeit wegen....nein, Jack Reacher ist einfach eingeschnappt, dass sich diese Stadt und ihre Einwohner anmaßen, ihm zu sagen, was er zu tun hat. Das geht ja mal gar nicht und so ruht er nicht, sondern bringt sich wieder und wieder in Schwierigkeiten und in Konflikt mit der Polizei von Despair.
Ich denke, dies ist es auch, was mich am meisten an Jack Reacher stört. Ich meine, unsympathische Ermittler gibt es zuhauf, aber im Normalfall ist diesen immer noch etwas positives abzugewinnen: meist verfolgen sie ihr Ziel im Namen der Gerechtigkeit und manchmal auch nur, weil es ihr Job ist, aber nie, weil sie sich schlecht falsch behandelt fühlen.
Des weiteren fand ich etwas enervierend, dass, wahrscheinlich aufgrund seiner Zeit bei der Militärpolizei, Jack Reacher alles bis ins Detail wahrnimmt, wenn er z. B. einen Raum betritt. Und genau dies hat dann der Autor auch alles bis ins Detail beschrieben - allerdings ist es mir ehrlich gesagt gleichgültig, wie herum eine Serviette gefaltet ist, solange es für die Handlung nicht von Belang ist. Auch Prügeleien, die Reacher mehr als einmal angezettelt hat, wurden so detalliert beschrieben, dass für mich dadurch jegliche Dynamik im Keim erstickt und das Lesen des Buches zu einer wahren Geduldsprobe meinerseits wurde.
Alles in allem haben Mr. Reacher und ich einvernehmlich beschlossen, uns nicht wiederzulesen. Möglicherweise etwas für eingefleischte Jack Reacher - Fans oder aber für Leser, die geduldiger sind als ich.
Bestellbar ist Mr. Reacher hier: Jack Reacher - Outlaw
Sonntag, 24. März 2013
Angeline Bauer - gefährliche Liebe einer Hofnärrin (ebook)
Kurzbeschreibung:
"Paris im 16. Jahrhundert. Mathurine, Närrin am Hof Heinrichs III., ist von einem Günstling des Königs schwanger. Nur heimlich kann sie ihre Tochter zur Welt bringen, die bei einem Grafen aufwächst, ohne ihre wahre Herkunft zu kennen. Als Charlotte erwachsen ist, soll sie ausgerechnet an ihren eigenen Vater verheiratet werden. Durch eine waghalsige Entführung des Königs, weiß Mathurine dies zu verhindern...."
Fazit:
Angeline Bauer hat unter dem Pseudonym "Friederike Costa" viele heitere Frauenromane veröffentlich. Diesem unterhaltsamen, leichten und mitreißenden Schreibstil ist sie auch in "Gefährliche Liebe einer Hofnärrin" treu geblieben. Sie führt den Leser direkt mitten hinein in Mathurines Leben am Hofe des Königs.
Sehr interessant war es, einiges über den Beruf des Hofnarren zu erfahren, wieviel Feingefühl erforderlich ist und wieviel Verantwortung der Hofnarr auch trägt - da steckt deutlich mehr dahinter als ein albernes Kostüm und zotige Witze...
Mathurine, die Hebamme Helene und die meisten anderen Charaktere des Buches sind lebendig beschrieben und machen im Laufe der Handlung realistische Entwicklungen durch - sehr lebensecht. Dem steht auch die Handlung in nichts nach. Mitreißend wird von Mathurines Leben erzählt, ihrer allzu kurzen Zeit mit Nicolas, das Ergebnis dessen und wie sich dies alles durch ihr weiteres Leben zieht. Auch wenn Mathurine ihr Kind nicht selbst aufziehen kann, hat sie sie doch immer im Blick und fühlt sich verantwortlich.
Die Geschichte um Mathurine, die tatsächlich Hofnärrin am Hofe König Heinrichs III und des IV gewesen ist, ist sehr gut recherchiert und mitreißend ausgestaltet worden - ein sehr lebendiger, unterhaltsamer historischer Roman.
"Paris im 16. Jahrhundert. Mathurine, Närrin am Hof Heinrichs III., ist von einem Günstling des Königs schwanger. Nur heimlich kann sie ihre Tochter zur Welt bringen, die bei einem Grafen aufwächst, ohne ihre wahre Herkunft zu kennen. Als Charlotte erwachsen ist, soll sie ausgerechnet an ihren eigenen Vater verheiratet werden. Durch eine waghalsige Entführung des Königs, weiß Mathurine dies zu verhindern...."
Fazit:
Angeline Bauer hat unter dem Pseudonym "Friederike Costa" viele heitere Frauenromane veröffentlich. Diesem unterhaltsamen, leichten und mitreißenden Schreibstil ist sie auch in "Gefährliche Liebe einer Hofnärrin" treu geblieben. Sie führt den Leser direkt mitten hinein in Mathurines Leben am Hofe des Königs.
Sehr interessant war es, einiges über den Beruf des Hofnarren zu erfahren, wieviel Feingefühl erforderlich ist und wieviel Verantwortung der Hofnarr auch trägt - da steckt deutlich mehr dahinter als ein albernes Kostüm und zotige Witze...
Mathurine, die Hebamme Helene und die meisten anderen Charaktere des Buches sind lebendig beschrieben und machen im Laufe der Handlung realistische Entwicklungen durch - sehr lebensecht. Dem steht auch die Handlung in nichts nach. Mitreißend wird von Mathurines Leben erzählt, ihrer allzu kurzen Zeit mit Nicolas, das Ergebnis dessen und wie sich dies alles durch ihr weiteres Leben zieht. Auch wenn Mathurine ihr Kind nicht selbst aufziehen kann, hat sie sie doch immer im Blick und fühlt sich verantwortlich.
Die Geschichte um Mathurine, die tatsächlich Hofnärrin am Hofe König Heinrichs III und des IV gewesen ist, ist sehr gut recherchiert und mitreißend ausgestaltet worden - ein sehr lebendiger, unterhaltsamer historischer Roman.
Donnerstag, 21. März 2013
John Niven - das Gebot der Rache
Kurzbeschreibung:
"Donald Miller führt ein Leben, von dem man nur träumen kann. Mit seiner wohlhabenden Frau Sammy und seinem kleinen Sohn Walt bewohnt er ein luxuriöses Anwesen in der kanadischen Provinz. Donald kennt keine Geldsorgen, er liebt seine Familie, er ist umgeben von netten Leuten. Doch mit einem Schlag zerbricht diese heile Welt. Als er seinen abgeschlachteten Hund findet, ahnt Donald, dass etwas in sein Leben getreten ist, das ihn für immer zeichnen wird. Seine bösen Vorahnungen werden schnell zur bitteren Wahrheit. Während eines Schneesturms wird Sammy entführt: Kurz darauf findet man ihren brutal zugerichteten Leichnam. Mit der Präzision eines Uhrwerks zieht sich eine namenlose Bedrohung um Donald zusammen: Er gerät zusammen mit seinem Sohn in die Gewalt eines Feindes, der offenbar jede Menschlichkeit hinter sich gelassen hat..."
Fazit:
Donald Miller ist Journalist - nicht sonderlich erfolgreich oder ambitioniert, aber das hat er auch nicht nötig. Seine Frau ist nicht nur Herausgeberin der Zeitung, für die er Filme rezensiert, sondern verfügt auch sonst über finanzielle Sicherheit. So kümmert sich Donald vor allem um den gemeinsamen Sohn Walt und den Haushalt.
Familie Miller ist eine sehr sympathische Familie und man fühlt sich dank John Nivens Schreibstil auch gleich wohl und geborgen im Anwesen der Millers. Dennoch ist spätestens, als Donald die Leiche des Familienhundes findet klar, dass da doch noch irgendwas sein muss, etwas lauerndes, böses.....
In Rückblenden erfährt der Leser häppchenweise mehr über Donalds Kindheit, die dieser in Schottland verbracht hat und das offensichtlich nicht in der besten Gesellschaft. Auch bei diesen Kindheitserinnerungen wird deutlich, dass da noch etwas unausgesprochenes sein muss...
Die erste Hälfte des Buches ist, trotz dieser Vorahnungen, recht geruhsam, wenngleich aber nicht langweilig. Berechnend lullt der Autor den Leser ein, sodass der Horror, der in der zweiten Hälfte über Donald hereinbricht, nicht nur ihn, sondern auch den Leser umso härter trifft.
War die erste Buchhälfte mehr ein laues Sommerlüftchen, ereilt uns in der zweiten Hälfte ein Tornado, und zwar einer der blutigen Art. Jeder Leser sollte sich darüber im Klaren sein, dass bei einer Neigung zu Albträumen dieses Buch besser vermieden werden sollte. Jeden anderen aber wird es gnadenlos in seinen Bann ziehen und seit gewiss: wenn ihr denkt, das Ende ist nah, ändert sich nochmal alles...
Ein Buch wie ein hungriger Wolf: erst umschleicht er dich; dann, wenn du es nicht erwartest, springt er dich an und wenn du glaubst, den Reißzähnen entkommen zu sein, packt er dich wieder und wieder.
"Donald Miller führt ein Leben, von dem man nur träumen kann. Mit seiner wohlhabenden Frau Sammy und seinem kleinen Sohn Walt bewohnt er ein luxuriöses Anwesen in der kanadischen Provinz. Donald kennt keine Geldsorgen, er liebt seine Familie, er ist umgeben von netten Leuten. Doch mit einem Schlag zerbricht diese heile Welt. Als er seinen abgeschlachteten Hund findet, ahnt Donald, dass etwas in sein Leben getreten ist, das ihn für immer zeichnen wird. Seine bösen Vorahnungen werden schnell zur bitteren Wahrheit. Während eines Schneesturms wird Sammy entführt: Kurz darauf findet man ihren brutal zugerichteten Leichnam. Mit der Präzision eines Uhrwerks zieht sich eine namenlose Bedrohung um Donald zusammen: Er gerät zusammen mit seinem Sohn in die Gewalt eines Feindes, der offenbar jede Menschlichkeit hinter sich gelassen hat..."
Fazit:
Donald Miller ist Journalist - nicht sonderlich erfolgreich oder ambitioniert, aber das hat er auch nicht nötig. Seine Frau ist nicht nur Herausgeberin der Zeitung, für die er Filme rezensiert, sondern verfügt auch sonst über finanzielle Sicherheit. So kümmert sich Donald vor allem um den gemeinsamen Sohn Walt und den Haushalt.
Familie Miller ist eine sehr sympathische Familie und man fühlt sich dank John Nivens Schreibstil auch gleich wohl und geborgen im Anwesen der Millers. Dennoch ist spätestens, als Donald die Leiche des Familienhundes findet klar, dass da doch noch irgendwas sein muss, etwas lauerndes, böses.....
In Rückblenden erfährt der Leser häppchenweise mehr über Donalds Kindheit, die dieser in Schottland verbracht hat und das offensichtlich nicht in der besten Gesellschaft. Auch bei diesen Kindheitserinnerungen wird deutlich, dass da noch etwas unausgesprochenes sein muss...
Die erste Hälfte des Buches ist, trotz dieser Vorahnungen, recht geruhsam, wenngleich aber nicht langweilig. Berechnend lullt der Autor den Leser ein, sodass der Horror, der in der zweiten Hälfte über Donald hereinbricht, nicht nur ihn, sondern auch den Leser umso härter trifft.
War die erste Buchhälfte mehr ein laues Sommerlüftchen, ereilt uns in der zweiten Hälfte ein Tornado, und zwar einer der blutigen Art. Jeder Leser sollte sich darüber im Klaren sein, dass bei einer Neigung zu Albträumen dieses Buch besser vermieden werden sollte. Jeden anderen aber wird es gnadenlos in seinen Bann ziehen und seit gewiss: wenn ihr denkt, das Ende ist nah, ändert sich nochmal alles...
Ein Buch wie ein hungriger Wolf: erst umschleicht er dich; dann, wenn du es nicht erwartest, springt er dich an und wenn du glaubst, den Reißzähnen entkommen zu sein, packt er dich wieder und wieder.
Sonntag, 17. März 2013
Chris Carter - Totenkünstler
Kurzbeschreibung:
"Die Angst geht um beim Los Angeles Police Department. Wer von ihnen wird das nächste Opfer sein?
Ein brutaler Killer tötet Polizisten und formt aus ihren Körpern abscheuliche Figuren. Er versteht sich als Künstler. Und genau da setzen Profiler Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia mit ihren Ermittlungen an. Hunter weiß, wie Mörder denken. Und das könnte sein Todesurteil sein."
Fazit:
"Totenkünstler" ist bereits der vierte Teil um die Ermittler Hunter und Garcia. Auch wenn es eigentlich immer sinnvoll ist, Reihen von Anfang an zu lesen, kann man dieses Buch auch unabhängig von den bisherigen Teilen lesen, ohne dass einem Wesentliches verschlossen bleibt.
Auffällig ist - wieder einmal - die Ungenauigkeit des Klappentextes. Zwar ist eines der Opfer Polizist, aber "tötet Polizisten" impliziert ja, dass jede Menge oder ausschließlich Polizisten zum Opfer des Totenkünstlers werden - das ist definitiv nicht der Fall!
Bei Reihen, gerade wenn die ersten Teile so mitreißend waren wie bei Chris Carters Hunter-Reihe, wartet man oder fürchtet man sich immer vor dem Punkt, an dem die Reihe beginnt abzuflachen, die Spannung nachlässt, das Buch einfach nicht mehr an den Vorgänger heranreicht. Ich meine, wie viel neues kann einem Autor noch einfallen, was der Leser nicht kennt oder erwartet? So auch meine Befürchtung vor dem Lesen von "Totenkünstler", fand ich die bisherigen Teile doch grundsätzlich mitreißend. Gute Nachricht für die Leser: diesen Punkt hat Chris Carter bisher noch nicht erreicht!
Auch in diesem vierten Teil präsentiert sich das Böse Hunter und Garcia wieder in einer neuen, unerwarteten Form und diese ist ganz klar nichts für schwache Nerven! Wer nicht viel Blut verträgt, sollte das Buch lieber meiden, denn die Tatorte sind vor allem blutig - dennoch wird Hunters überragende Intelligenz auch von diesem Serienmörder mehr als gefordert und der Leser kann eifrig mitraten - diesmal in einer sehr bizarren und skurrilen Art und Weise.
Auch eine weibliche Hauptprotagonistin gibt es - Alice, die für die Staatsanwaltschaft arbeitet, und Hunter und Garcia durch ihre herausragenden Recherchefähigkeiten unterstützen soll. Sie und Hunter kennen sich schon aus ihrer Kindheit und irgendwas scheint sich im Laufe der Handlung zu entwickeln...da noch alles offen ist, können wir hoffen, dass Alice auch im nächsten Teil mit von der Partie sein wird, zumal ich mir bei der Ausformung ihres Charakters etwas mehr Tiefe wünschen würde, sie blieb alles in allem recht blass...
Davon abgesehen, hat uns Chris Carter mit "Totenkünstler" wieder einmal gezeigt, wie Thriller sein muss: spannend, packend, fesselnd - klare Leseempfehlung von meiner Seite!
"Die Angst geht um beim Los Angeles Police Department. Wer von ihnen wird das nächste Opfer sein?
Ein brutaler Killer tötet Polizisten und formt aus ihren Körpern abscheuliche Figuren. Er versteht sich als Künstler. Und genau da setzen Profiler Robert Hunter und sein Partner Carlos Garcia mit ihren Ermittlungen an. Hunter weiß, wie Mörder denken. Und das könnte sein Todesurteil sein."
Fazit:
"Totenkünstler" ist bereits der vierte Teil um die Ermittler Hunter und Garcia. Auch wenn es eigentlich immer sinnvoll ist, Reihen von Anfang an zu lesen, kann man dieses Buch auch unabhängig von den bisherigen Teilen lesen, ohne dass einem Wesentliches verschlossen bleibt.
Auffällig ist - wieder einmal - die Ungenauigkeit des Klappentextes. Zwar ist eines der Opfer Polizist, aber "tötet Polizisten" impliziert ja, dass jede Menge oder ausschließlich Polizisten zum Opfer des Totenkünstlers werden - das ist definitiv nicht der Fall!
Bei Reihen, gerade wenn die ersten Teile so mitreißend waren wie bei Chris Carters Hunter-Reihe, wartet man oder fürchtet man sich immer vor dem Punkt, an dem die Reihe beginnt abzuflachen, die Spannung nachlässt, das Buch einfach nicht mehr an den Vorgänger heranreicht. Ich meine, wie viel neues kann einem Autor noch einfallen, was der Leser nicht kennt oder erwartet? So auch meine Befürchtung vor dem Lesen von "Totenkünstler", fand ich die bisherigen Teile doch grundsätzlich mitreißend. Gute Nachricht für die Leser: diesen Punkt hat Chris Carter bisher noch nicht erreicht!
Auch in diesem vierten Teil präsentiert sich das Böse Hunter und Garcia wieder in einer neuen, unerwarteten Form und diese ist ganz klar nichts für schwache Nerven! Wer nicht viel Blut verträgt, sollte das Buch lieber meiden, denn die Tatorte sind vor allem blutig - dennoch wird Hunters überragende Intelligenz auch von diesem Serienmörder mehr als gefordert und der Leser kann eifrig mitraten - diesmal in einer sehr bizarren und skurrilen Art und Weise.
Auch eine weibliche Hauptprotagonistin gibt es - Alice, die für die Staatsanwaltschaft arbeitet, und Hunter und Garcia durch ihre herausragenden Recherchefähigkeiten unterstützen soll. Sie und Hunter kennen sich schon aus ihrer Kindheit und irgendwas scheint sich im Laufe der Handlung zu entwickeln...da noch alles offen ist, können wir hoffen, dass Alice auch im nächsten Teil mit von der Partie sein wird, zumal ich mir bei der Ausformung ihres Charakters etwas mehr Tiefe wünschen würde, sie blieb alles in allem recht blass...
Davon abgesehen, hat uns Chris Carter mit "Totenkünstler" wieder einmal gezeigt, wie Thriller sein muss: spannend, packend, fesselnd - klare Leseempfehlung von meiner Seite!
Montag, 11. März 2013
Stephanie Fey - die Verstummten
Kurzbeschreibung:
Die Rechtsmedizinerin Carina Kyreleis entgeht nur knapp einem Unfall. Im letzten Augenblick kann sie dem jugendlichen Geisterfahrer ausweichen. Als sie wenig später dessen Eltern benachrichtigen will, findet sie das Ehepaar tot auf - in bizarrer Hochzeitstracht gemeinsam auf dem Ehebett liegend. Carinas Vater, Kriminalhauptkommissar Matte Kyreleis, übernimmt die Ermittlungen. Zunächst deutet alles auf Selbstmord hin, doch zunehmend gerät der junge Geisterfahrer in Verdacht.
Fazit:
"Die Verstummten" ist der zweite Teil um die Rechtsmedizinerin Carina Kyreleis, lässt sich aber, wie ich nun aus eigener Erfahrung sagen kann, auch problemlos lesen, wenn man den ersten Teil, "Die Gesichtslosen", nicht vorher kennt.
Carina Kyreleis ist erst seit Kurzem wieder in ihrer Heimatstadt München, nachdem sie in Mexiko als Gesichtsrekonstrukteurin gearbeitet hat. Ihre Arbeit macht ihr Spaß, aber in ihrem Privatleben hat sie einiges zu verarbeiten. Hat sie doch erst kürzlich erfahren, dass die Frau, die sie über dreißig Jahre lang für ihre Mutter hielt, sie nur adoptiert hat - jeder scheint es gewusst zu haben, nur sie nicht. Da kommt es ihr gerade recht, dass sie sich in diesen mysteriösen Fall vergraben kann.
Und mysteriös ist anfangs so einiges: Warum ist der Junge als Geisterfahrer über die Autobahn gerauscht? Warum liegen seine Eltern - nahezu hingerichtet - im Ehebett, skurril in ihrer Hochzeitskleidung?
In einem zweiten Handlungsstrang geht es um eine Art Söldner-Scharfschützen-Gruppe, die sich selbst "Die Fünf" nennt und, so scheint es, mit der RAF in Verbindung steht....
Und regelmäßig springt die Handlung zu einem kleinen Mädchen, das entführt wurde...
Wie und ob alles zusammenhängt, erfährt der Leser erst nach und nach. Man stellt automatisch seine eigenen Theorien auf, so ging es zumindest mir, aber dennoch war ich am Ende überrascht, denn die Auflösung hatte ich mir so nicht ausgemalt.
Man kommt gut in die Geschichte hinein und schnell baut sich ein Spannungsbogen auf, der sich auch über einen Großteil des Buches hält. Dazwischen die Sequenzen aus Carinas Privatleben, deren Vater sie mit seiner schweigsamen Art fast in den Wahnsinn treibt, will sie doch nur eines: Antworten!
Wunderbar versteht die Autorin es, ihre Leser zu fesseln und von Seite zu Seite zu treiben, weil man es einfach nicht abwarten kann, der Lösung des Rätsels näher zu kommen.
Keine Frage also, dass ich auf jeden Fall auch den ersten Teil lesen werde!
Die Rechtsmedizinerin Carina Kyreleis entgeht nur knapp einem Unfall. Im letzten Augenblick kann sie dem jugendlichen Geisterfahrer ausweichen. Als sie wenig später dessen Eltern benachrichtigen will, findet sie das Ehepaar tot auf - in bizarrer Hochzeitstracht gemeinsam auf dem Ehebett liegend. Carinas Vater, Kriminalhauptkommissar Matte Kyreleis, übernimmt die Ermittlungen. Zunächst deutet alles auf Selbstmord hin, doch zunehmend gerät der junge Geisterfahrer in Verdacht.
Fazit:
"Die Verstummten" ist der zweite Teil um die Rechtsmedizinerin Carina Kyreleis, lässt sich aber, wie ich nun aus eigener Erfahrung sagen kann, auch problemlos lesen, wenn man den ersten Teil, "Die Gesichtslosen", nicht vorher kennt.
Carina Kyreleis ist erst seit Kurzem wieder in ihrer Heimatstadt München, nachdem sie in Mexiko als Gesichtsrekonstrukteurin gearbeitet hat. Ihre Arbeit macht ihr Spaß, aber in ihrem Privatleben hat sie einiges zu verarbeiten. Hat sie doch erst kürzlich erfahren, dass die Frau, die sie über dreißig Jahre lang für ihre Mutter hielt, sie nur adoptiert hat - jeder scheint es gewusst zu haben, nur sie nicht. Da kommt es ihr gerade recht, dass sie sich in diesen mysteriösen Fall vergraben kann.
Und mysteriös ist anfangs so einiges: Warum ist der Junge als Geisterfahrer über die Autobahn gerauscht? Warum liegen seine Eltern - nahezu hingerichtet - im Ehebett, skurril in ihrer Hochzeitskleidung?
In einem zweiten Handlungsstrang geht es um eine Art Söldner-Scharfschützen-Gruppe, die sich selbst "Die Fünf" nennt und, so scheint es, mit der RAF in Verbindung steht....
Und regelmäßig springt die Handlung zu einem kleinen Mädchen, das entführt wurde...
Wie und ob alles zusammenhängt, erfährt der Leser erst nach und nach. Man stellt automatisch seine eigenen Theorien auf, so ging es zumindest mir, aber dennoch war ich am Ende überrascht, denn die Auflösung hatte ich mir so nicht ausgemalt.
Man kommt gut in die Geschichte hinein und schnell baut sich ein Spannungsbogen auf, der sich auch über einen Großteil des Buches hält. Dazwischen die Sequenzen aus Carinas Privatleben, deren Vater sie mit seiner schweigsamen Art fast in den Wahnsinn treibt, will sie doch nur eines: Antworten!
Wunderbar versteht die Autorin es, ihre Leser zu fesseln und von Seite zu Seite zu treiben, weil man es einfach nicht abwarten kann, der Lösung des Rätsels näher zu kommen.
Keine Frage also, dass ich auf jeden Fall auch den ersten Teil lesen werde!
Sonntag, 10. März 2013
Alexandra Pilz - zurück nach Hollyhill
Kurzbeschreibung:
"Wie weit würdest du gehen? Um das Geheimnis deiner Herkunft zu lüften, den Jungen deiner Träume zu bekommen und deine Freundin zu retten? Für die 17-jährige Emily werden diese Fragen plötzlich entscheidend, als sie nach dem Abitur in das geheimnisvoll einsame Dartmoor reist, um das Dorf ihrer verstorbenen Mutter zu finden. Ein Dorf, das auf keiner Karte eingezeichnet ist. Das jedoch genau der Junge kennt, der in Emily von der ersten Sekunde an Gefühle auslöst, die irgendwo zwischen Himmel und Hölle schwanken..."
Fazit:
Bereits mehrfach ist mir in den letzten Jahren aufgefallen, wieviel Zeit und Mühe heutzutage auf Jugendbuch-Cover verwandt wird - davon konnten wir nur träumen und davon können sich manche Verlage bei "Erwachsenenbüchern" auch noch eine Scheibe abschneiden. In diesem Fall erinnert mich das Cover ein wenig an eine Mischung aus Tim Burton und Mary Poppins - sehr gelungen.
Das Buch beginnt unterhaltsam und die Handlung fackelt nicht lang, sondern man befindet sich beim Lesen direkt mittendrin - Emily bekommt von ihrer Großmutter einen Brief. Diesen Brief hat Emilys Mutter bereits vor deren Geburt verfasst und die Großmutter fand ihn im Nachlass, nachdem Emilys Eltern bereits als sie vier Jahre alt war, bei einem Unfall ums Leben kamen - seither wurde Emily von ihrer Großmutter großgezogen. In diesem Brief beschwört ihre Mutter sie, das Dorf Hollyhill zu besuchen, das lange Zeit ihre Heimat war - dumm nur, dass es auf keiner Karte verzeichnet ist und Emily nur weiß, dass es im Dartmoor liegt.
Das Dartmoor ist ja gern genommener Schauplatz mysteriöser und gruseliger Geschichten und so paßt diese Kulisse auch hier wunderbar zur Handlung.
Im ersten Teil des Buches hatte ich ein wenig das Gefühl, dass es auf eine Story a la "Rubinrot" hinausläuft. Versteht mich nicht falsch, mir hat die Edelstein-Trilogie sehr gut gefallen, aber ich habe mir doch mehr erhofft - und letztlich auch bekommen! Zwar gibt es Parallelen, aber dies lässt sich bei Jugendlichen, die in der Zeit reisen, wohl nicht vermeiden. Dennoch haben wir es hier mit einer absolut eigenen Geschichte zu tun, deren Spannung mich extrem positiv überrascht hat und die dafür gesorgt hat, dass ich quasi durch das Buch, wenn schon nicht durch die Zeit, geflogen bin.
Die Bewohner des schrulligen Dorfes sind mir total ans Herz gewachsen und nach Beendigung des Buches sind noch so viele Fragen offen zu eben diesen Bewohnern, dass ich doch sehr auf eine Fortsetzung hoffe!
"Wie weit würdest du gehen? Um das Geheimnis deiner Herkunft zu lüften, den Jungen deiner Träume zu bekommen und deine Freundin zu retten? Für die 17-jährige Emily werden diese Fragen plötzlich entscheidend, als sie nach dem Abitur in das geheimnisvoll einsame Dartmoor reist, um das Dorf ihrer verstorbenen Mutter zu finden. Ein Dorf, das auf keiner Karte eingezeichnet ist. Das jedoch genau der Junge kennt, der in Emily von der ersten Sekunde an Gefühle auslöst, die irgendwo zwischen Himmel und Hölle schwanken..."
Fazit:
Bereits mehrfach ist mir in den letzten Jahren aufgefallen, wieviel Zeit und Mühe heutzutage auf Jugendbuch-Cover verwandt wird - davon konnten wir nur träumen und davon können sich manche Verlage bei "Erwachsenenbüchern" auch noch eine Scheibe abschneiden. In diesem Fall erinnert mich das Cover ein wenig an eine Mischung aus Tim Burton und Mary Poppins - sehr gelungen.
Das Buch beginnt unterhaltsam und die Handlung fackelt nicht lang, sondern man befindet sich beim Lesen direkt mittendrin - Emily bekommt von ihrer Großmutter einen Brief. Diesen Brief hat Emilys Mutter bereits vor deren Geburt verfasst und die Großmutter fand ihn im Nachlass, nachdem Emilys Eltern bereits als sie vier Jahre alt war, bei einem Unfall ums Leben kamen - seither wurde Emily von ihrer Großmutter großgezogen. In diesem Brief beschwört ihre Mutter sie, das Dorf Hollyhill zu besuchen, das lange Zeit ihre Heimat war - dumm nur, dass es auf keiner Karte verzeichnet ist und Emily nur weiß, dass es im Dartmoor liegt.
Das Dartmoor ist ja gern genommener Schauplatz mysteriöser und gruseliger Geschichten und so paßt diese Kulisse auch hier wunderbar zur Handlung.
Im ersten Teil des Buches hatte ich ein wenig das Gefühl, dass es auf eine Story a la "Rubinrot" hinausläuft. Versteht mich nicht falsch, mir hat die Edelstein-Trilogie sehr gut gefallen, aber ich habe mir doch mehr erhofft - und letztlich auch bekommen! Zwar gibt es Parallelen, aber dies lässt sich bei Jugendlichen, die in der Zeit reisen, wohl nicht vermeiden. Dennoch haben wir es hier mit einer absolut eigenen Geschichte zu tun, deren Spannung mich extrem positiv überrascht hat und die dafür gesorgt hat, dass ich quasi durch das Buch, wenn schon nicht durch die Zeit, geflogen bin.
Die Bewohner des schrulligen Dorfes sind mir total ans Herz gewachsen und nach Beendigung des Buches sind noch so viele Fragen offen zu eben diesen Bewohnern, dass ich doch sehr auf eine Fortsetzung hoffe!
Britta Orlowski - Zitronentagetes
Kurzbeschreibung:
"Floriane lebt nun schon einige Jahre mit ihrem Sohn Kevin in St. Elwine. In das ferne Havelland schickt sie Briefe und gaukelt ihren Eltern die Geschichte einer intakten Familie vor. In Wirklichkeit jedoch verschlechtert sich ihre ohnehin angespannte finanzielle Lage immer mehr.
Wie immer halten die Quilterinnen zusammen und schließlich macht Charlotte einen sensationellen Vorschlag.
Marc ist der beste Kumpel, den man sich nur vorstellen kann. Dann jedoch geschieht das Unfassbare: Nach einer feuchtfröhlichen Betriebsweihnachtsfeier ereignet sich ein Verkehrsunfall. Als auch noch sein Vater wieder auftaucht, ist nichts mehr wie es einmal war. Die Situation wird immer bedrohlicher, als ein Erpresser seine Familie in Schach hält."
Fazit:
Zurück nach St. Elwine zu kommen, ist, wie bei guten Freunden zu Besuch zu sein - man fühlt sich direkt wieder heimisch... Bereits nach dem ersten Teil Rückkehr nach St. Elwine hatte man Floriane ins Herz geschlossen und wünschte sich, dass ihre Rolle ausgebaut wird und man mehr über sie erfährt.
Nachdem es in Pampelmusenduft primär um Charlotte und Tyler geht, hat Flo jetzt ihren "eigenen" Teil bekommen. Und was wäre ein Roman ohne eine männliche Hauptrolle? Sicher war ich nicht die Einzige, die sich gewünscht hat, dass Marc ebenfalls erkennt, dass hinter Florianes Plappermaul noch viel mehr steckt...
Die erste Hälfte des Buches wird dominiert von einem Schicksalsschlag, der neben Marc auch alle anderen nach unten zieht - verständlich, da es sich um einen dauerhaften Einschnitt im Leben aller handelt. Dennoch hat diese Stimmung irgendwann auf mich übergegriffen und ich habe mir das ein oder andere Mal gewünscht, Marc am Schlafittchen nehmen und schütteln zu können, damit er endlich aus seinem Selbstmitleid auftaucht.....das hat dann ja netterweise Floriane für mich übernommen, vielen Dank dafür ;-)
Die zweite Hälfte des Buches ist dann gefühlsmäßig abwechslungsreicher, weniger depressiv, auf Hoch folgt Tief und Spannung fehlt auch nicht - so sind wir es von Britta Orlowski gewohnt. Und sicher ist dies das einzige Buch, in dem regelmäßig das Wort "Schlüppi" vorkommt!
Das ein oder andere Mal hatte ich eindeutig das Gefühl, dass Floriane doch einiges mehr von der Autorin selbst enthält als ihre anderen Figuren.
"Zitronentagetes" hat mich wieder wunderbar unterhalten und in das kleine Hafenstädtchen entführt. Wie alle Teile der "St. Elwine - Reihe" lässt es sich auch unabhängig von den beiden ersten lesen, aber mal ehrlich, warum sollte man sich um den ganzen Genuss bringen?
Auch wenn Britta Orlowski aktuell literarisch unterwegs zu neuen Ufern ist, hoffe ich inständig, dass sie St. Elwine und seine Bewohner nicht vergisst und wir irgendwann wieder dort zu Besuch sein dürfen!
"Floriane lebt nun schon einige Jahre mit ihrem Sohn Kevin in St. Elwine. In das ferne Havelland schickt sie Briefe und gaukelt ihren Eltern die Geschichte einer intakten Familie vor. In Wirklichkeit jedoch verschlechtert sich ihre ohnehin angespannte finanzielle Lage immer mehr.
Wie immer halten die Quilterinnen zusammen und schließlich macht Charlotte einen sensationellen Vorschlag.
Marc ist der beste Kumpel, den man sich nur vorstellen kann. Dann jedoch geschieht das Unfassbare: Nach einer feuchtfröhlichen Betriebsweihnachtsfeier ereignet sich ein Verkehrsunfall. Als auch noch sein Vater wieder auftaucht, ist nichts mehr wie es einmal war. Die Situation wird immer bedrohlicher, als ein Erpresser seine Familie in Schach hält."
Fazit:
Zurück nach St. Elwine zu kommen, ist, wie bei guten Freunden zu Besuch zu sein - man fühlt sich direkt wieder heimisch... Bereits nach dem ersten Teil Rückkehr nach St. Elwine hatte man Floriane ins Herz geschlossen und wünschte sich, dass ihre Rolle ausgebaut wird und man mehr über sie erfährt.
Nachdem es in Pampelmusenduft primär um Charlotte und Tyler geht, hat Flo jetzt ihren "eigenen" Teil bekommen. Und was wäre ein Roman ohne eine männliche Hauptrolle? Sicher war ich nicht die Einzige, die sich gewünscht hat, dass Marc ebenfalls erkennt, dass hinter Florianes Plappermaul noch viel mehr steckt...
Die erste Hälfte des Buches wird dominiert von einem Schicksalsschlag, der neben Marc auch alle anderen nach unten zieht - verständlich, da es sich um einen dauerhaften Einschnitt im Leben aller handelt. Dennoch hat diese Stimmung irgendwann auf mich übergegriffen und ich habe mir das ein oder andere Mal gewünscht, Marc am Schlafittchen nehmen und schütteln zu können, damit er endlich aus seinem Selbstmitleid auftaucht.....das hat dann ja netterweise Floriane für mich übernommen, vielen Dank dafür ;-)
Die zweite Hälfte des Buches ist dann gefühlsmäßig abwechslungsreicher, weniger depressiv, auf Hoch folgt Tief und Spannung fehlt auch nicht - so sind wir es von Britta Orlowski gewohnt. Und sicher ist dies das einzige Buch, in dem regelmäßig das Wort "Schlüppi" vorkommt!
Das ein oder andere Mal hatte ich eindeutig das Gefühl, dass Floriane doch einiges mehr von der Autorin selbst enthält als ihre anderen Figuren.
"Zitronentagetes" hat mich wieder wunderbar unterhalten und in das kleine Hafenstädtchen entführt. Wie alle Teile der "St. Elwine - Reihe" lässt es sich auch unabhängig von den beiden ersten lesen, aber mal ehrlich, warum sollte man sich um den ganzen Genuss bringen?
Auch wenn Britta Orlowski aktuell literarisch unterwegs zu neuen Ufern ist, hoffe ich inständig, dass sie St. Elwine und seine Bewohner nicht vergisst und wir irgendwann wieder dort zu Besuch sein dürfen!
Samstag, 9. März 2013
Luca di Fulvio - der Junge, der Träume schenkte
Kurzbeschreibung:
"New York, 1909. Aus einem transatlantischen Frachter steigt eine junge Frau mit ihrem Sohn Natale. Sie haben ihre süditalienische Heimat verlassen, um in Amerika ihren Traum von einem besseren Leben zu verwirklichen. Doch ihre Hoffnung weicht schon bald tiefster Ernüchterung, denn in der von Armut, Elend und Kriminalität beherrschten Lower East Side gelten die brutalen Gesetze der Gangs. Nur wer über ausreichend Mut und Kraft verfügt, kann sich hier behaupten. So wie der junge Natale, dem überdies ein besonderes Charisma zu eigen ist, mit dem er die Menschen zu verzaubern vermag..."
Fazit:
Auf der Buchrückseite steht ein Auszug einer Rezension von "La Repubblica", die besagt: "Ein Buch wie eine Reise, ...". Ich finde, dies beschreibt das Buch sehr gut. Der Leser tritt eine Reise an, von Italien nach Amerika, durch Cettas Leben und durch das ihres Sohnes, ebenso wie durch die Leben weiterer Protagonisten.
Erzählt wird in zwei Zeitebenen, einem Anfang des 20 Jahrhunderts, in dem wir Cetta kennenlernen, ihr Leben mit ihrer Familie als Hilfskräfte auf einem italienischen Gut, wo der Gutsherr über alles verfügen kann...ihre Flucht nach New York mit ihrem kleinen Sohn und der Beginn ihres Lebens dort.
Der zweite Handlungsstrang beginnt 15 Jahre später, Natale alias Christmas ist ein Teenager, der in der Lower East Side, inmitten von Armut und Gangrivalitäten groß wird. Im Zuge dieser Erzählung lernen wir Ruth kennen, Enkelin eines reichen Juden, die durch ein Attentat aus ihrem bisherigen Sonnenseitenleben gerissen wird. Ebenso treffen wir auf Bill, bereits durch seine von Gewalt geprägte Kindheit schwer gestört, der versucht, der Polizeit und sich selbst zu entkommen.
Dieses Buch erzählt durch seine Protagonisten, wie das Leben vor knapp 100 Jahren in New York war - das der Reichen und das der Armen, das der "anständigen Bürger" und das der Gangster - waren die 1920er Jahre doch die Hochburg der New Yorker Gangster. Aber nicht nur New York wird auseinander seziert, ebenso erfahren wir, wie es im Hollywood dieser Zeit zuging, dass dort hinter all dem Glamour ebensoviel Dunkles, Böses war wie es wohl auch heute noch der Fall ist...
In dieses Buch muss man eintauchen, wird dann aber dafür belohnt - man fühlt, leidet, liebt und lebt mit den Protagonisten - ein Zeitzeugnis der besonderen Art, allerdings nichts für empfindliche Gemüter, denn das Leben ist mitunter grausam...
"New York, 1909. Aus einem transatlantischen Frachter steigt eine junge Frau mit ihrem Sohn Natale. Sie haben ihre süditalienische Heimat verlassen, um in Amerika ihren Traum von einem besseren Leben zu verwirklichen. Doch ihre Hoffnung weicht schon bald tiefster Ernüchterung, denn in der von Armut, Elend und Kriminalität beherrschten Lower East Side gelten die brutalen Gesetze der Gangs. Nur wer über ausreichend Mut und Kraft verfügt, kann sich hier behaupten. So wie der junge Natale, dem überdies ein besonderes Charisma zu eigen ist, mit dem er die Menschen zu verzaubern vermag..."
Fazit:
Auf der Buchrückseite steht ein Auszug einer Rezension von "La Repubblica", die besagt: "Ein Buch wie eine Reise, ...". Ich finde, dies beschreibt das Buch sehr gut. Der Leser tritt eine Reise an, von Italien nach Amerika, durch Cettas Leben und durch das ihres Sohnes, ebenso wie durch die Leben weiterer Protagonisten.
Erzählt wird in zwei Zeitebenen, einem Anfang des 20 Jahrhunderts, in dem wir Cetta kennenlernen, ihr Leben mit ihrer Familie als Hilfskräfte auf einem italienischen Gut, wo der Gutsherr über alles verfügen kann...ihre Flucht nach New York mit ihrem kleinen Sohn und der Beginn ihres Lebens dort.
Der zweite Handlungsstrang beginnt 15 Jahre später, Natale alias Christmas ist ein Teenager, der in der Lower East Side, inmitten von Armut und Gangrivalitäten groß wird. Im Zuge dieser Erzählung lernen wir Ruth kennen, Enkelin eines reichen Juden, die durch ein Attentat aus ihrem bisherigen Sonnenseitenleben gerissen wird. Ebenso treffen wir auf Bill, bereits durch seine von Gewalt geprägte Kindheit schwer gestört, der versucht, der Polizeit und sich selbst zu entkommen.
Dieses Buch erzählt durch seine Protagonisten, wie das Leben vor knapp 100 Jahren in New York war - das der Reichen und das der Armen, das der "anständigen Bürger" und das der Gangster - waren die 1920er Jahre doch die Hochburg der New Yorker Gangster. Aber nicht nur New York wird auseinander seziert, ebenso erfahren wir, wie es im Hollywood dieser Zeit zuging, dass dort hinter all dem Glamour ebensoviel Dunkles, Böses war wie es wohl auch heute noch der Fall ist...
In dieses Buch muss man eintauchen, wird dann aber dafür belohnt - man fühlt, leidet, liebt und lebt mit den Protagonisten - ein Zeitzeugnis der besonderen Art, allerdings nichts für empfindliche Gemüter, denn das Leben ist mitunter grausam...
Sonntag, 3. März 2013
Emilia Polo - Pandoras Kuss (ebook)
Kurzbeschreibung:
"Marie Colbert ist Kriminalpolizistin in einer französischen Großstadt.
Mit wehender roter Lockenmähne, dem Totaleinsatz ihrer fraulichen Rundungen, gesundem Menschenverstand und einer großen Portion sarkastischen Humors versucht sie ihr Leben zu meistern.
Nachdem Marie auf ihre sehr spezielle, typisch weibliche Art einen Schutzgelderpresser dingfest macht, steigt ihr Karrierestern. Aber sie erhält auch ein unmoralisches Angebot, das sich sehr bald als bittere Pille entpuppt.
Doch als wäre das nicht Stress und Aufregung genug, taucht auch noch der neue Polizeichef Alexandre Rava in Maries Leben auf. Und der ist sexiest man in town...."
Fazit:
Emilia Polo ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin, Jahrgang 1967. Sonst werden ihre Bücher von einem Verlag herausgegeben und um einmal ganz ohne Beschränkungen und Zwänge schreiben zu können, hat sich die Autorin unter Pseudonym ganz ohne Verlag einmal ausgetobt, bzw. hat vor, dies auch weiterhin zu tun, da "Pandoras Kuss" Auftakt einer Serie sein soll. Ich kann nur hoffen, dass ihre Verlagsbücher vor dem Druck durch die Hand eines Korrektors gehen, denn dies wäre auch hier durchaus ratsam gewesen, ist die Anzahl der Rechtschreib- und Grammatikfehler doch hart an der Grenze, dass der Lesefluss endgültig gestört würde.
Liest man die Kurzbeschreibung, erwartet man einen unterhaltsamen Krimi - so dachte auch ich....weit gefehlt....Polizeiarbeit taucht nur anfangs auf und später nur noch mal am Rande. Im Großen und Ganzen geht es in diesem Buch um erotische Erpressung. Auch dies sicher ein Plot, den man so verpacken kann, dass der Leser gefesselt (wie zweideutig ;-) wird - leider ist dies hier nicht geschehen. War die Handlung anfangs noch amüsant, hat mich spätestens ab dem Opernbesuch nur mein bloßer Wille durchhalten lassen. Wer sich mit Anas innerer Göttin angefreundet hat, braucht auch hier auf mentalen Beistand nicht zu verzichten, denn den gibt es gleich im Doppelpack: Die schamlose Hexe für den prekären Teil und Schwester Marie-Claire für die moralische Seite.
Erotikliteratur ist ja gerade in und ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Autorin meinte, dass es doch nicht schlecht sei, auf diesen Zug aufzuspringen - leider ist sie nur im Gleisbett gelandet.
Für mich ist die Handlung weder erotisch noch packend, sondern sehr, sehr flach, mitunter allerdings recht amüsant.
Was mir am Buch wirklich gut gefallen hat, war Maries sarkastischer Humor, der sie auch in prekären Situationen nicht verlässt - dies ist wirklich ein gelungener Schachzug der Autorin, leider wohl der einzige, was Pandora betrifft.
"Marie Colbert ist Kriminalpolizistin in einer französischen Großstadt.
Mit wehender roter Lockenmähne, dem Totaleinsatz ihrer fraulichen Rundungen, gesundem Menschenverstand und einer großen Portion sarkastischen Humors versucht sie ihr Leben zu meistern.
Nachdem Marie auf ihre sehr spezielle, typisch weibliche Art einen Schutzgelderpresser dingfest macht, steigt ihr Karrierestern. Aber sie erhält auch ein unmoralisches Angebot, das sich sehr bald als bittere Pille entpuppt.
Doch als wäre das nicht Stress und Aufregung genug, taucht auch noch der neue Polizeichef Alexandre Rava in Maries Leben auf. Und der ist sexiest man in town...."
Fazit:
Emilia Polo ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin, Jahrgang 1967. Sonst werden ihre Bücher von einem Verlag herausgegeben und um einmal ganz ohne Beschränkungen und Zwänge schreiben zu können, hat sich die Autorin unter Pseudonym ganz ohne Verlag einmal ausgetobt, bzw. hat vor, dies auch weiterhin zu tun, da "Pandoras Kuss" Auftakt einer Serie sein soll. Ich kann nur hoffen, dass ihre Verlagsbücher vor dem Druck durch die Hand eines Korrektors gehen, denn dies wäre auch hier durchaus ratsam gewesen, ist die Anzahl der Rechtschreib- und Grammatikfehler doch hart an der Grenze, dass der Lesefluss endgültig gestört würde.
Liest man die Kurzbeschreibung, erwartet man einen unterhaltsamen Krimi - so dachte auch ich....weit gefehlt....Polizeiarbeit taucht nur anfangs auf und später nur noch mal am Rande. Im Großen und Ganzen geht es in diesem Buch um erotische Erpressung. Auch dies sicher ein Plot, den man so verpacken kann, dass der Leser gefesselt (wie zweideutig ;-) wird - leider ist dies hier nicht geschehen. War die Handlung anfangs noch amüsant, hat mich spätestens ab dem Opernbesuch nur mein bloßer Wille durchhalten lassen. Wer sich mit Anas innerer Göttin angefreundet hat, braucht auch hier auf mentalen Beistand nicht zu verzichten, denn den gibt es gleich im Doppelpack: Die schamlose Hexe für den prekären Teil und Schwester Marie-Claire für die moralische Seite.
Erotikliteratur ist ja gerade in und ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Autorin meinte, dass es doch nicht schlecht sei, auf diesen Zug aufzuspringen - leider ist sie nur im Gleisbett gelandet.
Für mich ist die Handlung weder erotisch noch packend, sondern sehr, sehr flach, mitunter allerdings recht amüsant.
Was mir am Buch wirklich gut gefallen hat, war Maries sarkastischer Humor, der sie auch in prekären Situationen nicht verlässt - dies ist wirklich ein gelungener Schachzug der Autorin, leider wohl der einzige, was Pandora betrifft.