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Sonntag, 18. November 2012

Ursula Poznanski - die Verratenen

Kurzbeschreibung:
"Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich - Rias Leben könnte nicht besser sein. Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft. Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Aber sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt."

Fazit:
Unvermittelt findet sich der Leser in einer dystopischen, zweigeteilten Welt wieder: Ria, unsere Hauptprotagonistin hat Glück und lebt in "den Sphären", künstlich geschaffenen Lebensräumen auf der Erde, bestehend aus Kunststoffhüllen, abgeschirmt vom Rest der Menscheit, notwendig nach einem Ereignis, das als "die lange Nacht" bekannt ist und die Erde so verändert hat, dass ein normales Leben außerhalb der Sphären kaum möglich ist. Dennoch leben auch dort Menschen, in Clans organisiert, von den privilegierten Sphärenbewohnern nur "die Prims" genannt. Diese Menschen haben weder ausreichend Nahrung, noch Bildung, noch sonst irgend etwas und müssen, auf sich gestellt, versuchen, irgendwie zu überleben....

Durch Umstände, die sich Ria nicht erklären kann, landet auch sie schließlich, zusammen mit einer Hand voll Mitschülern, in der Welt der Prims - von ihnen verachtet und gehasst, darüber hinaus gejagt von den eigenen Leuten....

Der nüchterne Schreibstil war für mich anfangs ungewohnt, paßt aber dennoch hervorragend zur Handlung und zur Welt in den Sphären. Es ist erstaunlich, wie detailliert Ursula Poznanski diese andersartige Welt ausgearbeitet hat und so fliegen die Seiten nur so vorbei - man erfährt Einzelheiten über das Leben in den Sphären und auch von der Außenwelt. Gerade, als man sich so richtig schön in die Sphären hineinversetzt hat, wird man unvermittelt mit Ria zusammen daraus verstoßen und landet in einer ganz andere Welt - der Außenwelt.

Der Lesefluss ist hervorragend und die Spannung hält sich auch über große Teile des Buches. Einzig kritisieren kann ich, dass am Ende von "Die Verratenen" noch zu viele Fragen ungeklärt sind. Als Auftakt einer Trilogie muss natürlich noch Stoff für die anderen beiden Teile vorhanden sein, aber den Leser über so vieles im Ungewissen lassen, was ihn durchs ganze Buch getrieben hat, ist unbefriedigend. Lediglich ein Rätsel löst sich am Ende, dieses aber, nach all den Spekulationen darüber, ziemlich belanglos...

Dennoch ein überaus gelungener Auftakt und ich bedaure es sehr, ein Jahr auf die Fortsetzung warten zu müssen - von meiner Seite auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung!

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