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Montag, 5. November 2012

Sigrid Lenz - Nele

Kurzbeschreibung:
"Nele wird aus ihrem eintönigen Alltag gerissen, als sie Malik begegnet, der vom Himmel gefallen scheint. Ihr Albtraum beginnt mit der Offenbarung, dass ihre Eltern einen satanischen Plan verfolgen und dem unter Gedächtnisverlust leidenden Jungen nach dem Leben trachten. Als Vampire ihn entführen, bleibt Nele die Einzige, die sich, unterstützt von dem geheimnisvollen Roma Damiel, auf die Suche nach ihrem Engel begibt. Dämonen und Gefahren erschweren den Weg, doch auch unter den Vampiren findet sich ein Abtrünniger, der Nele magisch anzieht. Letztendlich erkennt sie, dass ihre Macht größer und ihr Schicksal bedeutender ist, als sie je erwartet hätte."

Fazit:
Auch hier - mal wieder - ein Fall von: man kann dreiviertel des Buches auch direkt im Klappentext verraten...allein für den ersten Satz braucht die Autorin dann nämlich über 60 Seiten. In diesen wird wieder und wieder ausgewalzt, wie gleichgültig Nele ist, dass ihr alles egal ist, dass sie keine Interessen hat und sich eigentlich nur durch ihr Leben langweilt - kein Engagement, weder innerhalb der Familie (ihre Eltern haben sie aus Afrika adoptiert, als sie ein Baby war), noch in der Schule - keine Zukunftsperspektiven, aber ist doch auch egal.....
Dann fällt eines Tages neben ihr im Feld ein Junge scheinbar vom Himmel - nackt, ohne Gedächtnis und natürlich wahnsinnig gut aussehend. Nele nimmt ihn mit nach Hause (wer hätte ihr so viel Engagement zugetraut?) und das Drama nimmt seinen Lauf.

Den Großteil der Handlung habt ihr ja oben bereits im Klappentext gelesen und alles, was dem folgt, ist nur noch skurril und wirr. Ich hatte zwischenzeitlich den Eindruck, dass man, um dieses Buch zu lesen (oder auch zu schreiben), am besten unter Halluzinogenen steht...möglicherweise ergibt sich dann so etwas wie ein roter Faden oder eine klare Abfolge. Dem normalen Leser bietet sich allerdings ein Gewirr aus dem, was Nele tatsächlich erlebt, dem, was sie träumt, dem, was sie im Traum in ihrem Unterbewusstsein sieht und selten ist klar, was was ist.

Aus der anfänglichen Handlung hätte sich ein spannender Fantasyroman entwickeln können - ich habe allerdings den Eindruck, die Autorin wollte zu viel: möglichst viele verschiedene fantastische Wesen (Engel, Vampire, gefolgt von Luzifer und später lernen wir auch noch Gott kennen), eine Mischung aus Fantasywelt und religiösem Wahn - ich habe mich durch die erste Hälfte des Buches gelangweilt und durch die zweite gequält.

Leider, leider hatte ich mir von diesem Buch deutlich mehr erwartet und bin ziemlich enttäuscht - ein klarer Anwärter für den Flop des Jahres.

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