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Mittwoch, 3. Oktober 2012

Randall Wallace - der Chirurg

Kurzbeschreibung:
Andrew Jones ist ein hoch talentierter Chirurg. Doch als es ihm nach einem tragischen Unfall nicht gelingt, seine Verlobte zu retten, gibt er das Operieren auf.
Lara Blair ist seit dem Tod ihres Vaters Erbin und Leiterin seines Unternehmens und arbeitet an der Entwicklung eines Operationswerkzeugs, das die Handbewegungen eines Chirurgen exakt nachahmen soll. Als sie von Jones' außergewöhnlichem Talent erfährt, versucht sie, ihn für ihr Vorhaben zu gewinnen.
Jones lehnt ab - bis er die Dringlichkeit hinter Laras Mission entdeckt....

Fazit:
Der Name des Autors, Randall Wallace, wird vielen Lesern, wie auch mir, erstmal nichts sagen. Wenn man dann erfährt, dass er die Drehbücher für "Braveheart" und "Pearl Harbor" geschrieben hat, kann man das schon besser einordnen.

Dennoch fragt man sich beim Lesen unweigerlich, wie das zusammenpaßt: "Braveheart" und "Pearl Harbor", zwar beides Filme mit vielen Emotionen aber auch mit Action, Bewegung und spürbarem Drive. Dagegen ist "Der Chirurg" eher ein Buch der leisen Töne, deshalb aber nicht weniger eindringlich.

Der erste Paukenschlag steht gleich am Anfang: der Leser wird eingefangen vom Zauber der Liebe, die Andrew und Faith verbindet und von einer Sekunde auf die andere ist alles anders: ein Autounfall, Faith stirbt und lässt Andrew allein zurück. Dieser, ein vielversprechender Chirurg mit ganz besonderen Händen, mit einer Gabe, hört auf zu operieren.

Dann lernen wir Lara kennen, die ganz in ihre Arbeit vergraben ist und die Mission ihres verstorbenen Vaters fortführt - Blair Bio-Med entwickelt medizinische Geräte und erfindet Neuerungen, die die Medizinwelt nicht nur einmal revolutioniert haben. Für ihr aktuelles Forschungsvorhaben reichen aber Laras eigene chirurgische Fähigkeiten nicht aus, sie braucht Unterstützung von jemandem mit einer herausragenden Gabe - Andrew Jones scheint all dies zu verkörpern, aber er operiert nicht mehr...

Dieses Buch lebt nicht unmittelbar von seiner Handlung, denn diese unterscheidet sich nicht wirklich von vielen anderen Liebesromanen, sondern von der Geisteshaltung der Protagonisten. Die tiefen Überzeugungen Andrews, die große Angst, die in Lara lauert - die Suche der beidem nach dem, was ihnen fehlt...
Der Mann, der für seine Vergangenheit lebt und die Frau, die für die Zukunft lebt: können sie sich gegenseitig eine Gegenwart sein?

In einem der Geschichte nachgelagerten Interview sagt der Autor, Mut und Liebe, das seien die Kernpunkte all seiner Geschichten und im Buch sagt ein alter Mann: "Und ein Mann wie ich braucht nicht viel Hoffnung. Aber ein bisschen schon. Ohne ist es schlimmer, als tot zu sein." Und genau das vermittelt das Buch: Mut, Liebe und Hoffnung, ohne die gar nichts geht.

vielen Dank an den Francke Verlag und die Lovelybooks-Leserunde zum Buch für dieses Buch, über das man auch hinterher noch nachdenken muss.

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