Kurzbeschreibung:
Roland, David und Thomas verbindet seit mehr als zwanzig Jahren ein dunkles Geheimnis.
Im Zeichen unheimlicher Ereignisse versuchen sie, sich ihrer Schuld zu stellen. Um Frieden zu finden, müssen die Freunde ihre Angst bezwingen und in den Hattinger Wäldern noch einmal an den Ort ihrer schlimmsten Albträume zurückkehren. Auf dem Weg in die Vergangenheit beginnt für die Freunde ein unerbittlicher Wettlauf gegen die Zeit und die Geister, die ihnen folgen.
Fazit:
Ja - in der Tat: oft beklage ich mich, wie unzureichend Klappentexte geschrieben sind, das kann man hier absolut nicht behaupten - ganz im Gegenteil: wer den Klappentext aufmerksam liest, wird möglicherweise nicht so von hinten überrascht wie ich ;-)
Wo Thriller draufsteht ist auch Thriller drin - die Spannung kommt bei "Marterpfahl" definitiv nicht zu kurz, sodass natürlich auch ein wunderbarer Lesefluss entsteht - nicht umsonst hatte ich die knapp 280 Seiten in einem Tag durchgelesen.
Drei alte Freunde sehen sich gezwungen, sich nach 20 Jahren wiederzusehen, da sie von ihrer Vergangenheit eingeholt werden. Fast zwei Jahrzehnte sind sie, jeder für sich, davor geflohen und jeder ist auf seine eigene Art damit umgegangen: Roland, der "Häuptling" hat sich der guten Sache verschrieben und ist Polizist geworden; Thomas, der Charakterschwache, hat sich dem Suff ergeben und David ist gleich bis nach Kanada geflüchtet, wo er als erfolgreicher Autor mit Frau und Kind lebt - aber jetzt sind sie alle wieder in einem Boot, um zu retten, was zu retten ist - um sich ihrer Schuld zu stellen...
Die eigentliche Handlung ist schlüssig, gut geschrieben und - wie bereits erwähnt - spannend, aber leider leider etwas vorhersehbar, sodass dem Leser schon klar ist, was damals geschah, bevor es geschrieben steht. Aufgrund des tollen Schreibstils des Autors tut das dem Buch netterweise keinen Abbruch.
Was mich persönlich gestört hat, und daher mein Hinweis oben auf den Klappentext, ist die surreale Komponente des ganzen - ich liebe Thriller, ich liebe Spannung, Mord, Leichen - alles kein Thema. Ich mag allerdings keine Geister und schon gar keine, die dann in die reale Handlung einbrechen und Menschen verfolgen. Kann man das Auftauchen des Geistes anfangs noch der Einbildung des jeweiligen Protagonisten zuschreiben, gelingt dies spätestens dann nicht mehr, als der Geist vollkommen Unbeteiligten erscheint und später in der Handlung auch noch sichtbare Zeichen in Motorhauben und Kühlschränken hinterlässt. Ja, man hätte "...und die Geister, die ihnen folgen." wörtlich nehmen sollen....
Alles in allem aber ein gutes Buch, eine spannende Handlung und wer sich nicht an Geistern stört, wird sich höchstens über eine gewissen Vorhersehbarkeit beschweren können.
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