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Sonntag, 19. August 2012

Sofie Cramer - der Himmel über der Heide

Dieses Buch ist Gegenstand der Lesechallenge August von Lovelybooks, in deren Rahmen mir dieses Exemplar zur Verfügung gestellt wurde - vielen Dank dafür!

Kurzbeschreibung:
Seit zehn Jahren meidet Kati ihre alte Heimat. Seit zehn Jahren quälen sie schmerzhafte Erinnerungen. Jetzt hat erneut eine Tragödie ihre Familie heimgesucht. Der Vater liegt im Koma, und die Großmutter kann den kleinen Gasthof nicht allein führen, den die Weidemanns seit Generationen mitten in der Lüneburger Heide betreiben. Und die Saison hat gerade erst begonnen.

Schweren Herzens beschließt Kati, ihren Hamburger Agenturjob aufzugeben und für einige Zeit auf dem "Heidehof" auszuhelfen. Überrascht stellt sie fest, wie sehr sie die Stille und Schönheit der Heidelandschaft vermisst hat: Kati blüht auf, ihre Wunden beginnen endlich zu heilen. Bis auf einmal der Mann vor ihr steht, dessen Schicksal mit ihrem für immer verbunden ist und den sie niemals wiedersehen wollte....

Fazit:
Zuerst fiel mir das Cover auf: ein Blick aus dem Fenster auf blühende Heidelandschaft und die dahinter liegenden Weiten und Wälder. Da wir selbst am Rand der Heide wohnen, verlockt das Buch natürlich. Dadurch dass die Handlung also hier "um die Ecke" spielt und man die meisten Orte kennt, erscheint vieles realer - mit für mich ein Grund, das Buch lesen zu wollen.

Leider fiel mir dann der Einstieg in die Geschichte relativ schwer, die erste Hälfte zog sich für mich ziemlich hin, zumal nicht wirklich viel passiert nach der Einführung der ersten Seiten: Kati kommt nach Hause in die Lüneburger Heide, zu dem Ort, vor dem sie seit 10 Jahren flüchtet, genau wie vor ihren Erinnerungen. Aber ihr Vater liegt schwer erkrankt auf der Intensivstation und sie will ihrer Großmutter und ihrer Stiefmutter beistehen. Kati merkt, wie sehr ihr die Heide und natürlich auch die Familie, die sie nur noch bei seltenen Stippvisiten gesehen hat, gefehlt haben. Dennoch wird sie weiter von ihren Albträumen geplagt, die sie in die Zeit von vor zehn Jahren zurückführen.
Viel Raum wird dann auf die Beschreibung und Erklärung der Heidelandschaft verwandt - teilweise fühlte ich mich wie in einem Tourismusführer - Begeisterung für die Heimat, denn Sofie Cramer kommt aus der Gegend, in allen Ehren, aber es war ein bißchen too much, um dauerhaft interessant zu sein.

In der zweiten Hälfte dann war der Lesefluss deutlich besser - nur Katis unbesonnene Wutausbrüche störten mich des öfteren. Allesn in allem ist Kati aber eine sympathische, wenn auch kindlich naive, Hauptprotagonistin, die von der Handlung nach und nach dazu gezwungen wird, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Begleitet wird sie, neben Oma Elli und Dorothee, ihrer Stiefmutter, von ihrer besten Freundin Flo, die ihr immer zur Seite steht und von Pit, dem sympathischen Aushilfskoch, der ein bißchen gute Laune und Stimmung auf den Heidehof bringt.

Insgesamt war mir die vorhandene Handlung zu vorhersehbar, es gab kaum überraschende Wendungen, vieles konnte man sich im Voraus schon selbst zusammen reimen, was mir das Lesevergnügen trübte. Dennoch hat die Handlung in der zweiten Hälfte deutlich gewonnen, sodass ich nicht sagen könnte, dass man das Buch nicht empfehlen kann. Wer Schicksalsromane vor dem Hintergrund der Lüneburger Heide mag und nicht allzu viel Überraschendes erwartet, ist sicher nicht schlecht beraten.

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