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Sonntag, 24. Juli 2011

Cody McFadyen - Der Menschenmacher

Kurzbeschreibung:


Seit Jahren lebt David gemeinsam mit seinen Geschwistern, einem Jungen und einem Mädchen, bei ihrem Adoptivvater, den sie "Dad" nennen müssen. Dad hält sie gefangen und stellt sie vor schier unlösbare Aufgaben, an denen die Kinder wachsen sollen - "evolvieren", wie Dad es nennt. Wenn sie versagen, werden sie brutal bestraft. Oft benutzt Dad einen Gürtel, manchmal eine Zigarette, manchmal noch schlimmere Dinge. Für die Kinder ist es die Hölle auf Erden. Wenn sie überleben wollen, bleibt ihnen nur eine Chance: Sie müssen Dad töten.

Zwanzig Jahre später
David ist ein erfolgreicher Schriftsteller. Doch noch immer verfolgen ihn die grauenhaften Erinnerungen an das Ungeheuer, das sich "Dad" nennen ließ. Eines Tages erhält David einen Brief mit einem einzigen Wort:

Evolviere

Hat Dad vielleicht doch überlebt? David und seine Geschwister werden sehr bald eine Antwort auf diese Frage erhalten. Die Vergangenheit kehrt zurück und mit ihr der Schmerz und das Grauen.


Fazit:


Dieses Buch ist anders im Vergleich zu Cody McFadyens bisherigen Werken. Natürlich schon deshalb, weil es nicht aus der Smoky-Barrett-Reihe stammt. Aber auch davon abgesehen, unterscheidet es sich von seinem bisherigen Schreibstil. Die grauenvollsten Dinge werden in nüchternem Ton erzählt - was sie nur umso grauenhafter macht. Gerade in der ersten Hälfte des Buches, wo vielfach von physischen und psychischen Misshandlungen schlimmster Art gegenüber Kindern berichtet wird, geht es es unter die Haut.
Ich bin bekennender Thriller-Fan und die blutigsten Szenen können mich nicht davon abhalten, hinterher gut zu schlafen - hier ist es weniger blutig, dafür deutlich tief gehender und gewaltreicher - man kann es kaum verständlich beschreiben, aber wer zu Albträumen neigt, sollte die Finger von diesem Buch lassen.

Erzählt wird die Geschichte von David Rhodes, der seine ersten Lebensjahre zwar in Armut, aber bei seiner liebevollen Mutter verbringt. Sein Vater verunglückt früh im Krieg. Als seine Mutter bei einem Autounfall stirbt, geht es bergab. David wird zusammen mit zwei weiteren Kindern von einem irren Soziopathen adoptiert, der die Kinder mit Gewalt zu Nietzsches Übermenschen erziehen will - das geht über Jahre so. Im Teenageralter endlich bringen die Kinder den Mut auf, ihren Gefängniswärter zu töten - in den nächsten Jahren verlieren sie sich aus den Augen, aber keiner hat die Jahre unbeschadet überstanden, auf die ein oder andere Weise tragen sie alle nicht nur körperliche Narben davon.

Dann kehrt die Vergangenheit mit Macht in ihr Leben zurück, bringt die drei wieder zusammen und so versuchen sie, nicht nur das eigene, sondern auch das Leben derer, die ihnen am liebsten sind, zu retten.

Wie bereits geschrieben, ist die erste Hälfte des Buches, durch die vielfach beschriebene Gewalt, körperlicher, geistiger, sexueller Natur gegenüber Kindern bedrückend, die Story allerdings schlägt einen von Anfang an in ihren Bann und läuft wie ein roter, spannungsgeladener Faden durch das ganze Buch - man fiebert mit, rätselt mit und käme doch nie auf all die verworrenen Zusammenhänge, die im Laufe der Handlung enthüllt werden.

Wer starke Nerven hat, für den ist dieses Buch definitiv empfehlenswert, Menschen mit Albtraumneigung sollten zu leichter verdaulichem greifen...

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