Kurzbeschreibung:
"Koblenz, 1362. Die schöne Enneleyn lebt mit eniem Makel: Sie ist unehelich geboren. Zwar hat Graf von Manten sie als Tochter anerkannt, die gesellschaftliche Akzeptanz jedoch bleibt ihr verwehrt. Als Ritter Guntram von Eggern um ihre Hand anhält, zögert sie deshalb nicht lange.
Schon bald stellt sich heraus: Sie hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen. Nach außen ganz liebevoller Gatte, verbirgt Guntram geschickt seine dunklen Seiten. Nur Enneleyn weiß um seine Brutalität und Machtgier. Und um seinen großen Plan, der sie alle ins Unglück stürzen kann..."
Fazit:
"Die Bastardtochter" ist der dritte und damit abschließende Teil der "Kreuz"-Trilogie von Petra Schier. In jedem der drei Teile steht ein anderer weiblicher Charakter im Vordergrund, auch wenn diese drei eng miteinander verbunden sind. Nach Elisabeth ("Die Eifelgäfin") und Luzia ("Die Gewürzhändlerin"), fokussiert "Die Bastardtochter", wie Leser der Bücher unschwer am Titel erkennen werden, nun Enneleyn.
Faszinierend bei dieser Trilogie finde ich, wie die Autorin es schafft, in jedem Folgeband tatsächlich einen anderen Charakter komplett in den Vordergrund zu stellen und die bisherige Hauptfigur an den Rand zu stellen. Dennoch wirkt die gesamte Trilogie harmonisch und schlüssig, obwohl ich als Leser anfangs immer noch ein wenig dem Hauptcharakter des vorigen Buches nachhänge, da man diesen natürlich näher kennengelernt und ins Herz geschlossen hat.
Ebenso ergeht es einem dann aber auch innerhalb kürzester Zeit mit Enneleyn, die ja bisher wirklich nur am Rand auftauchte und durch die Jahre, die zwischen "Die Gewürzhändlerin" und "Die Bastardtochter" liegen, die Chance hatte, erwachsen zu werden und sich zu einem eigenständigen Charakter zu entwickeln.
Petra Schiers historische Romane lese ich gern, weil es ihr gelingt, dem Leser die Atmosphäre der jeweiligen Zeit und des jeweiligen Ortes zu vermitteln - man merkt der Handlung die ausführliche Recherche der historischen Begebenheiten an und fühlt sich in die Zeit hineinversetzt.
Nimmt man dazu jetzt einen Handlung, die grundsätzlich mit gut charakterisierten Protagonisten und menschlich nachvollziehbaren Verhaltensweisen - guten wie bösen - aufwartet, hat man alles, was man für einen gelungenen historischen Roman benötigt.
Ich habe die Intrigen und Machenschaften rund um Enneleyn und ihre Lieben sehr genossen und nehme nun etwas wehmütig Abschied von liebgewonnenen Charakteren.
Petra Schier
"Die Bastardtochter"
ISBN: 978-3-499-26801-4
erschienen bei rororo
Jeder Mensch braucht seine kleinen Fluchten aus dem Alltag - ich finde meine in Büchern
Seiten
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Freitag, 25. September 2015
Dienstag, 22. September 2015
[Rezension] Jeffery Deaver - Der Giftzeichner
Kurzbeschreibung:
"In einem düsteren Versorgungstunnel wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, angestrahlt vom Schein einer Taschenlampe. Auf ihrer Haut eine Botschaft, eintätowiert mit Gift anstatt mit Tinte. Vom Mörder keine Spur. Nur einen einzigen Hinweis entdeckt Amelia Sachs, als sie den unheimlichen Tunnel absucht: ein zusammengeknülltes Stück Papier, das diesen Mord mit einem lange zurückliegenden Fall verbindet, den Amelia und ihr Partner Lincoln Rhyme nie vergessen haben. Ein eiskalter, akribisch vorgehender Serienkiller versetzt New York schon bald in Angst und Schrecken - ein Killer, der dem legendären "Knochenjäger" in seiner skrupellosen Grausamkeit eindeutig das Wasser reichen kann."
Fazit:
"Der Giftzeichner" ist bereits der elfte Teil der Reihe um Lincoln Rhyme und Amelia Sachs. Eigentlich sollte man meinen, dass sich, wie es oft im Verlauf einer Reihe geschieht, die Charaktere abgenutzt haben und die Handlung nur noch die xte Wiederholung von bereits Gelesenem bietet. Worin genau Jeffery Deavers Erfolgsrezept liegt, kann ich nicht sagen, aber mit Lincoln Rhyme hat er einfach einen derartig charismatischen Charakter geschaffen, dass man seiner Gegenwart nicht überdrüssig wird - eben weil er nicht immer nett und freundlich ist, weil er aneckt, dabei aber Schlüsse zieht, die selbst Sherlock Holmes erblassen lassen würden.
Von der Figur des Lincoln Rhyme abgesehen - natürlich sind auch Amelia, Lon, Polaski, Mel, Thom und alle anderen sympathisch und gern wiedergelesen, aber zentraler Punkt ist und bleibt einfach Lincoln - also, von der Figur des Lincoln Rhyme einmal abgesehen, habe ich es schon immer zu schätzen gewusst, dass jeder Teil der Reihe unter dem Motto eines bestimmten Themas steht, über das der Leser im Verlauf der Handlung eine Menge erfährt. In "Der Giftzeichner" haben wir es mit Körpermodifikation zu tun, also Tätowierungen, Piercing, etc. Darüber hinaus darf der Leser New York immer aus Perspektiven erleben, die einem Touristen und sicher auch vielen Einheimischen, so nie begegnen würden.
Selbstverständlich erwartet man in einem Thriller auch jede Menge Spannung - dass sich Deaver darauf versteht, braucht kaum noch erwähnt zu werden - auch in diesem Fall wird damit nicht gegeizt und als Meister der Finten und Holzwege ist auch hier selten eine Lösung so, wie sie scheint.
Zusammengefasst hat Jeffery Deaver mit "Der Giftzeichner" wieder einmal zeigen können, warum so viele Leser begeistert von seinen Büchern und der Reihe um Lincoln Rhyme sind - ein wenig gefehlt hat mir hier allerdings die soziale Weiterentwicklung, die in den letzten beiden Büchern so vielversprechende Anfänge genommen hat - aber das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt.
Jeffery Deaver
"Der Giftzeichner"
ISBN: 978-3-7645-0538-7
erschienen bei blanvalet
"In einem düsteren Versorgungstunnel wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, angestrahlt vom Schein einer Taschenlampe. Auf ihrer Haut eine Botschaft, eintätowiert mit Gift anstatt mit Tinte. Vom Mörder keine Spur. Nur einen einzigen Hinweis entdeckt Amelia Sachs, als sie den unheimlichen Tunnel absucht: ein zusammengeknülltes Stück Papier, das diesen Mord mit einem lange zurückliegenden Fall verbindet, den Amelia und ihr Partner Lincoln Rhyme nie vergessen haben. Ein eiskalter, akribisch vorgehender Serienkiller versetzt New York schon bald in Angst und Schrecken - ein Killer, der dem legendären "Knochenjäger" in seiner skrupellosen Grausamkeit eindeutig das Wasser reichen kann."
Fazit:
"Der Giftzeichner" ist bereits der elfte Teil der Reihe um Lincoln Rhyme und Amelia Sachs. Eigentlich sollte man meinen, dass sich, wie es oft im Verlauf einer Reihe geschieht, die Charaktere abgenutzt haben und die Handlung nur noch die xte Wiederholung von bereits Gelesenem bietet. Worin genau Jeffery Deavers Erfolgsrezept liegt, kann ich nicht sagen, aber mit Lincoln Rhyme hat er einfach einen derartig charismatischen Charakter geschaffen, dass man seiner Gegenwart nicht überdrüssig wird - eben weil er nicht immer nett und freundlich ist, weil er aneckt, dabei aber Schlüsse zieht, die selbst Sherlock Holmes erblassen lassen würden.
Von der Figur des Lincoln Rhyme abgesehen - natürlich sind auch Amelia, Lon, Polaski, Mel, Thom und alle anderen sympathisch und gern wiedergelesen, aber zentraler Punkt ist und bleibt einfach Lincoln - also, von der Figur des Lincoln Rhyme einmal abgesehen, habe ich es schon immer zu schätzen gewusst, dass jeder Teil der Reihe unter dem Motto eines bestimmten Themas steht, über das der Leser im Verlauf der Handlung eine Menge erfährt. In "Der Giftzeichner" haben wir es mit Körpermodifikation zu tun, also Tätowierungen, Piercing, etc. Darüber hinaus darf der Leser New York immer aus Perspektiven erleben, die einem Touristen und sicher auch vielen Einheimischen, so nie begegnen würden.
Selbstverständlich erwartet man in einem Thriller auch jede Menge Spannung - dass sich Deaver darauf versteht, braucht kaum noch erwähnt zu werden - auch in diesem Fall wird damit nicht gegeizt und als Meister der Finten und Holzwege ist auch hier selten eine Lösung so, wie sie scheint.
Zusammengefasst hat Jeffery Deaver mit "Der Giftzeichner" wieder einmal zeigen können, warum so viele Leser begeistert von seinen Büchern und der Reihe um Lincoln Rhyme sind - ein wenig gefehlt hat mir hier allerdings die soziale Weiterentwicklung, die in den letzten beiden Büchern so vielversprechende Anfänge genommen hat - aber das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt.
Jeffery Deaver
"Der Giftzeichner"
ISBN: 978-3-7645-0538-7
erschienen bei blanvalet
Sonntag, 13. September 2015
[Rezension] Stephen King - Finderlohn
Kurzbeschreibung:
"John Rothstein hat in den Sechzigerjahren drei berühmte Romane veröffentlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen "Verrat". Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern. Bellamy vergräbt vorerst alles - und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast. Jahre später stößt der Junge Peter Sauber auf den "Schatz" und unterstützt mit dem Geld bis auf den letzten Cent seine Not leidende Familie. Nach 35 Jahren Haft wird Bellamy entlassen. Er kommt Peter, der nun die Notizbücher zu Geld machen will, auf die Spur und macht Jagd auf ihn. Kann Bill Hodges, der Detective a. D. aus Mr. Mercedes, den Wahnsinn stoppen?"
Fazit:
"Finderlohn" ist der zweite Teil der Trilogie um Bill Hodges, die mit "Mr. Mercedes" ihren Anfang nahm und dessen Abschlussteil wohl im kommenden Jahr erscheinen wird.
Da ich selbst "Mr. Mercedes" nicht gelesen habe, kann ich überzeugt sagen, dass dies für das Lesen und Verständnis von "Finderlohn" auch nicht notwendig ist, auch wenn im Laufe der Handlung immer wieder Querverweise zu "Mr. Mercedes" auftauchen. Allerdings scheinen Bill Hodges, Jerome und Holly, ebenso wie der Psychopath aus "Mr. Mercedes", der hier nur am Rande auftaucht, durchaus interessante Charaktere zu sein, sodass ich das Lesen von "Mr. Mercedes" mit Sicherheit nachholen werde.
"Finderlohn" ist in vielen Punkten ein "typischer" King - so weiß man als erfahrener King-Leser, dass die Bücher bzw. deren Handlungen mitunter eine recht lange Anlaufzeit haben, bis sie auf das Spannungs- und im besten Fall Gruselniveau kommen, das den Leser nicht mehr los lässt und dem Autor mit Recht seinen entsprechenden Ruf eingebracht hat.
Hier ist auf jeden Fall vorteilhaft, dass diese "Anlaufphase" mitnichten langweilig ist, wie ich es tatsächlich von einigen der besten Kings behaupte, die zwar im Verlauf wirklich, wirklich hervorragend werden, anfangs vom Leser aber einiges an Durchhaltevermögen verlangen - in "Finderlohn" ist die Handlung von Anfang an interessant und auch auf Spannung muss man nicht lang warten.
Es gibt verschiedene Handlungsstränge in verschiedenen Zeiten, die dann gegen Ende hin nachvollziehbar und schlüssig zusammengeführt werden. Die Charaktere sind gewohnt bildhaft und menschlich, dadurch aber ebenfalls nicht immer sympathisch, gestaltet und die Entwicklungen, die sie teilweise nehmen, passen ins Geschehen, sind aber nicht immer vorhersehbar.
Die Handlung selbst ist gut durchdacht und lässt den Leser auch auf über 500 Seiten nicht los. Über einen Mangel an Spannung kann man nicht klagen und gerade die letzten 100 Seiten machen wieder einmal deutlich, dass Stephen King trotz seiner hohen Ausbringungsmenge ein sehr hohes Schreibniveau verinnerlicht hat.
Wäre es kein King, wäre meine Rezension hier sicher zu Ende mit dem Fazit, dass es sich um ein sehr spannendes, mitunter blutiges, Buch mit einer äußerst interessanten Handlung handelt. Was für mich die Bücher von Stephen King allerdings so besonders machen, ist dieser Schauer des Grauens, der sich ab einem bestimmten Punkt still und heimlich das Rückgrat hochschleicht - und genau diesen vermisse ich, trotz der spannenden Handlung, hier leider. Ein Anflug davon ist auf den letzten Seiten zu spüren, wobei dies bereits eher ein Ausblick auf den nachfolgenden Teil ist.
Stephen King
"Finderlohn"
ISBN: 978-3-453-27009-1
erschienen im Heyne Verlag
"John Rothstein hat in den Sechzigerjahren drei berühmte Romane veröffentlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen "Verrat". Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern. Bellamy vergräbt vorerst alles - und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast. Jahre später stößt der Junge Peter Sauber auf den "Schatz" und unterstützt mit dem Geld bis auf den letzten Cent seine Not leidende Familie. Nach 35 Jahren Haft wird Bellamy entlassen. Er kommt Peter, der nun die Notizbücher zu Geld machen will, auf die Spur und macht Jagd auf ihn. Kann Bill Hodges, der Detective a. D. aus Mr. Mercedes, den Wahnsinn stoppen?"
Fazit:
"Finderlohn" ist der zweite Teil der Trilogie um Bill Hodges, die mit "Mr. Mercedes" ihren Anfang nahm und dessen Abschlussteil wohl im kommenden Jahr erscheinen wird.
Da ich selbst "Mr. Mercedes" nicht gelesen habe, kann ich überzeugt sagen, dass dies für das Lesen und Verständnis von "Finderlohn" auch nicht notwendig ist, auch wenn im Laufe der Handlung immer wieder Querverweise zu "Mr. Mercedes" auftauchen. Allerdings scheinen Bill Hodges, Jerome und Holly, ebenso wie der Psychopath aus "Mr. Mercedes", der hier nur am Rande auftaucht, durchaus interessante Charaktere zu sein, sodass ich das Lesen von "Mr. Mercedes" mit Sicherheit nachholen werde.
"Finderlohn" ist in vielen Punkten ein "typischer" King - so weiß man als erfahrener King-Leser, dass die Bücher bzw. deren Handlungen mitunter eine recht lange Anlaufzeit haben, bis sie auf das Spannungs- und im besten Fall Gruselniveau kommen, das den Leser nicht mehr los lässt und dem Autor mit Recht seinen entsprechenden Ruf eingebracht hat.
Hier ist auf jeden Fall vorteilhaft, dass diese "Anlaufphase" mitnichten langweilig ist, wie ich es tatsächlich von einigen der besten Kings behaupte, die zwar im Verlauf wirklich, wirklich hervorragend werden, anfangs vom Leser aber einiges an Durchhaltevermögen verlangen - in "Finderlohn" ist die Handlung von Anfang an interessant und auch auf Spannung muss man nicht lang warten.
Es gibt verschiedene Handlungsstränge in verschiedenen Zeiten, die dann gegen Ende hin nachvollziehbar und schlüssig zusammengeführt werden. Die Charaktere sind gewohnt bildhaft und menschlich, dadurch aber ebenfalls nicht immer sympathisch, gestaltet und die Entwicklungen, die sie teilweise nehmen, passen ins Geschehen, sind aber nicht immer vorhersehbar.
Die Handlung selbst ist gut durchdacht und lässt den Leser auch auf über 500 Seiten nicht los. Über einen Mangel an Spannung kann man nicht klagen und gerade die letzten 100 Seiten machen wieder einmal deutlich, dass Stephen King trotz seiner hohen Ausbringungsmenge ein sehr hohes Schreibniveau verinnerlicht hat.
Wäre es kein King, wäre meine Rezension hier sicher zu Ende mit dem Fazit, dass es sich um ein sehr spannendes, mitunter blutiges, Buch mit einer äußerst interessanten Handlung handelt. Was für mich die Bücher von Stephen King allerdings so besonders machen, ist dieser Schauer des Grauens, der sich ab einem bestimmten Punkt still und heimlich das Rückgrat hochschleicht - und genau diesen vermisse ich, trotz der spannenden Handlung, hier leider. Ein Anflug davon ist auf den letzten Seiten zu spüren, wobei dies bereits eher ein Ausblick auf den nachfolgenden Teil ist.
Stephen King
"Finderlohn"
ISBN: 978-3-453-27009-1
erschienen im Heyne Verlag
Dienstag, 8. September 2015
[Rezension] Tanja Noy - Höllenfrost
Kurzbeschreibung:
"Zander, Julia Wagners ehemaliger Partner aus ihrer Zeit bei der Mordkommission in Mainz, untersucht in der Rheinstadt eine Serie von grausigen Verbrechen gegen junge Frauen und trifft auf ein düsteres Geflecht aus Mord und Menschenhandel.
Zur gleichen Zeit versteckt sich Julia nach einer atemlosen Flucht in eine reingeschneiten Berghütte im Schwarzwald - doch auch dort kommt sie nicht zur Ruhe. In iherm Kopf tauchen immer wieder Bilder auf, die sie noch nicht vollständig einordnen kann, aber eines wird ihr immer klarer: Ihr gesamtes Leben beruht auf einer Lüge. Sie entschließt sich, auf die Jagd nach Antworten zu gehen.
Durch Julias Erkenntnisse und Zanders Ermittlung aufgescheucht, entschließt sich deren übermächtiger Gegner nun, zum Gegenschlag auszuholen..."
Fazit:
"Höllenfrost" ist bereits der dritte Teil um die Ex-Polizistin Julia Wagner. Ließ sich der zweite Teil "Todesruhe" auch ohne Vorkenntnis des ersten Bandes lesen, wird bei "Höllenfrost" durchaus vorausgesetzt, dass der Leser beide Vorgängerbände kennt, da diverse Zusammenhänge sonst nur schwer zu erschließen wären.
Der Leser wechselt in "Höllenfrost" nicht nur zwischen unterschiedlichen Handlungssträngen, sondern auch zwischen den Zeiten - denn ein Teil der Handlung spielt in der Vergangenheit, wodurch man hier im dritten Band auch endlich ein paar Antworten zu Julias Vergangenheit, bwz. ihr Ausscheiden aus der Polizei, bekommt.
Auch bleibt dem Leser Zander, den man ja in "Todesruhe" kennenlernen durfte, erhalten, weil dieser praktisch seinen eigenen Handlungsstrang bekommen hat. Dass dennoch natürlich alles zusammenhängt, braucht sicher nicht extra erwähnt zu werden.
"Höllenfrost" ist durchzogen von einer Spannung, die einem mitunter die Härchen auf dem Unterarm aufrichtet und zusätzlich zieht sich immer das private Rätselraten des Lesers durch die Handlung, wie denn nun alles zusammenhängen mag. Dies in Kombination führt dazu, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag, bevor die letzte Seite gelesen wurde - und eigentlich nicht einmal dann, denn Tanja Noy beendet diesen dritten Teil um Julia Wagner mit einem derart fiesen Cliffhanger, dass man etwas fassungslos zurückbleibt und überlegt, wann denn wohl der nächste Teil fertig sein wird.
Ein spannender Ausflug nicht nur in Julias Vergangenheit, sondern auch in den tief verschneiten Schwarzwald - ein Lesevergnügen, dem man sich nicht entziehen kann!
Tanja Noy
"Höllenfrost"
ISBN: 978-3-95649-187-0
erschienen bei Mira Taschenbuch
"Zander, Julia Wagners ehemaliger Partner aus ihrer Zeit bei der Mordkommission in Mainz, untersucht in der Rheinstadt eine Serie von grausigen Verbrechen gegen junge Frauen und trifft auf ein düsteres Geflecht aus Mord und Menschenhandel.
Zur gleichen Zeit versteckt sich Julia nach einer atemlosen Flucht in eine reingeschneiten Berghütte im Schwarzwald - doch auch dort kommt sie nicht zur Ruhe. In iherm Kopf tauchen immer wieder Bilder auf, die sie noch nicht vollständig einordnen kann, aber eines wird ihr immer klarer: Ihr gesamtes Leben beruht auf einer Lüge. Sie entschließt sich, auf die Jagd nach Antworten zu gehen.
Durch Julias Erkenntnisse und Zanders Ermittlung aufgescheucht, entschließt sich deren übermächtiger Gegner nun, zum Gegenschlag auszuholen..."
Fazit:
"Höllenfrost" ist bereits der dritte Teil um die Ex-Polizistin Julia Wagner. Ließ sich der zweite Teil "Todesruhe" auch ohne Vorkenntnis des ersten Bandes lesen, wird bei "Höllenfrost" durchaus vorausgesetzt, dass der Leser beide Vorgängerbände kennt, da diverse Zusammenhänge sonst nur schwer zu erschließen wären.
Der Leser wechselt in "Höllenfrost" nicht nur zwischen unterschiedlichen Handlungssträngen, sondern auch zwischen den Zeiten - denn ein Teil der Handlung spielt in der Vergangenheit, wodurch man hier im dritten Band auch endlich ein paar Antworten zu Julias Vergangenheit, bwz. ihr Ausscheiden aus der Polizei, bekommt.
Auch bleibt dem Leser Zander, den man ja in "Todesruhe" kennenlernen durfte, erhalten, weil dieser praktisch seinen eigenen Handlungsstrang bekommen hat. Dass dennoch natürlich alles zusammenhängt, braucht sicher nicht extra erwähnt zu werden.
"Höllenfrost" ist durchzogen von einer Spannung, die einem mitunter die Härchen auf dem Unterarm aufrichtet und zusätzlich zieht sich immer das private Rätselraten des Lesers durch die Handlung, wie denn nun alles zusammenhängen mag. Dies in Kombination führt dazu, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag, bevor die letzte Seite gelesen wurde - und eigentlich nicht einmal dann, denn Tanja Noy beendet diesen dritten Teil um Julia Wagner mit einem derart fiesen Cliffhanger, dass man etwas fassungslos zurückbleibt und überlegt, wann denn wohl der nächste Teil fertig sein wird.
Ein spannender Ausflug nicht nur in Julias Vergangenheit, sondern auch in den tief verschneiten Schwarzwald - ein Lesevergnügen, dem man sich nicht entziehen kann!
Tanja Noy
"Höllenfrost"
ISBN: 978-3-95649-187-0
erschienen bei Mira Taschenbuch
Sonntag, 6. September 2015
[Rezension] Vincent Kliesch - Im Augenblick des Todes
Kurzbeschreibung:
"Kommissar Severin Boesherz genießt gerade seinen Spaziergang am Schlachtensee, als ein mysteriöser Mann in einer Limousine vorfährt, sich als "Ismael" vorstellt und Boesherz zu einem Ausflug einlädt. Die Fahrt endet am Tatort eines bestialischen Mordes: Ein Arzt sitzt skalpiert und ausgeweidet in seiner eigenen Praxis. Bei dem Mord handelt es sich um die exakte Kopie des einzigen Verbrechens, das Boesherz nie aufklären konnte. Offenbar will der Täter dem Kommissar gezielt eine Botschaft übermitteln - und es soll nicht die einzige bleiben. Boesherz weiß: Er muss das Rätsel lösen, bevor seine eigene Vergangenheit ihn einholt..."
Fazit:
Da mir "Bis in den Tod hinein", Severin Boesherz's erster Fall in Berlin, sehr gefallen hat, war ich natürlich gespannt, ob "Im Augenblick des Todes" da mithalten kann. Im Nachhinein kann man die beiden Bücher nicht wirklich miteinander vergleichen, sodass es mir schwer fällt, da eine klare Meinung zu haben - aus diesem Grunde würde ich einfach feststellen, dass "Im Augenblick des Todes" auf jeden Fall nicht schlechter ist als der Vorgänger.
Ich bin ja ein Fan der Figur des Severin Boesherz und so kommt es mir natürlich gelegen, dass dieser in diesem Buch nicht nur als ermittelnder Kommissar eine zentrale Rolle spielt, sondern der Leser darüber hinaus sehr viel über die Vergangenheit von Severin erfährt. Dadurch ändert sich das Bild des Charakters insofern, dass er nicht mehr so perfekt und "über den Dingen" wirkt, wie wir ihn kennengelernt haben.
Die Handlung selbst ist sehr gut durchdacht und lenkt den Leser auf eine perfide Schnitzeljagd von einer Leiche zur anderen. Auch wenn man zusammen mit Severin die einzelnen Stationen durchläuft, erinnert es mich (wie auch schon in "Bis in den Tod hinein") ein bißchen an Sherlock Holmes, der auch erst am Schluß Watson und damit den Leser teilhaben lässt an seinen Gedankengängen und so den jeweiligen Fall von vorn bis hinten logisch aufrollt.
Die Haupttriebfeder in diesem Buch ist ganz klar die Neugier und weniger klassische Spannung - denn aufgrund verschiedener Andeutungen und falscher Fährten spielt man durchgehend ein Gedankenpuzzle auf der Suche nach den richtigen Schlüssen.
"Im Augenblick des Todes" besticht durch einen sehr interessant aufgebauten und gut durchdachten Plot und natürlich die Figur des Severin Boesherz - ein würdiger Nachfolger für "Bis in den Tod hinein" und ganz klar ein Buch, von dem ich gern eine Fortsetzung lesen würde.
Vincent Kliesch
"Im Augenblick des Todes"
ISBN: 978-3-7341-0054-3
erschienen bei blanvalet
"Kommissar Severin Boesherz genießt gerade seinen Spaziergang am Schlachtensee, als ein mysteriöser Mann in einer Limousine vorfährt, sich als "Ismael" vorstellt und Boesherz zu einem Ausflug einlädt. Die Fahrt endet am Tatort eines bestialischen Mordes: Ein Arzt sitzt skalpiert und ausgeweidet in seiner eigenen Praxis. Bei dem Mord handelt es sich um die exakte Kopie des einzigen Verbrechens, das Boesherz nie aufklären konnte. Offenbar will der Täter dem Kommissar gezielt eine Botschaft übermitteln - und es soll nicht die einzige bleiben. Boesherz weiß: Er muss das Rätsel lösen, bevor seine eigene Vergangenheit ihn einholt..."
Fazit:
Da mir "Bis in den Tod hinein", Severin Boesherz's erster Fall in Berlin, sehr gefallen hat, war ich natürlich gespannt, ob "Im Augenblick des Todes" da mithalten kann. Im Nachhinein kann man die beiden Bücher nicht wirklich miteinander vergleichen, sodass es mir schwer fällt, da eine klare Meinung zu haben - aus diesem Grunde würde ich einfach feststellen, dass "Im Augenblick des Todes" auf jeden Fall nicht schlechter ist als der Vorgänger.
Ich bin ja ein Fan der Figur des Severin Boesherz und so kommt es mir natürlich gelegen, dass dieser in diesem Buch nicht nur als ermittelnder Kommissar eine zentrale Rolle spielt, sondern der Leser darüber hinaus sehr viel über die Vergangenheit von Severin erfährt. Dadurch ändert sich das Bild des Charakters insofern, dass er nicht mehr so perfekt und "über den Dingen" wirkt, wie wir ihn kennengelernt haben.
Die Handlung selbst ist sehr gut durchdacht und lenkt den Leser auf eine perfide Schnitzeljagd von einer Leiche zur anderen. Auch wenn man zusammen mit Severin die einzelnen Stationen durchläuft, erinnert es mich (wie auch schon in "Bis in den Tod hinein") ein bißchen an Sherlock Holmes, der auch erst am Schluß Watson und damit den Leser teilhaben lässt an seinen Gedankengängen und so den jeweiligen Fall von vorn bis hinten logisch aufrollt.
Die Haupttriebfeder in diesem Buch ist ganz klar die Neugier und weniger klassische Spannung - denn aufgrund verschiedener Andeutungen und falscher Fährten spielt man durchgehend ein Gedankenpuzzle auf der Suche nach den richtigen Schlüssen.
"Im Augenblick des Todes" besticht durch einen sehr interessant aufgebauten und gut durchdachten Plot und natürlich die Figur des Severin Boesherz - ein würdiger Nachfolger für "Bis in den Tod hinein" und ganz klar ein Buch, von dem ich gern eine Fortsetzung lesen würde.
Vincent Kliesch
"Im Augenblick des Todes"
ISBN: 978-3-7341-0054-3
erschienen bei blanvalet