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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Sonntag, 2. Februar 2014

Karin Slaughter - Entsetzen

Kurzbeschreibung:
"Sie glaubt, den Mörder ihrer Tochter vor sich zu haben. Stürzt sich auf ihn und tötet ihn in einem erbitterten Kampf. Nur - das Opfer ist gar nicht ihre Tochter. Emma lebt, doch sie wurde entführt.

Special Agent Will Trent weiß: Die Chance, das Mädchen lebend zu finden, wird von Stunde zu Stunde geringer. Doch noch entsetzlicher ist die Vorstellung, dass der sadistische Täter ungeschoren davonkommen könnte..."

Fazit:
"Entsetzen" ist der zweite Teil der Reihe um den Ermittler Will Trent und gleichzeitig der letzte eigenständige, der übersetzt wurde. Laut meiner Recherche gibt es im Original noch einige weitere Fälle ("Snatched", "Criminal", "Busted" und "Unseen"), die aber nicht ins Deutsche übersetzt wurden.
Im Anschluss wird die Reihe um Will Trent mit der "Grant County"-Reihe, also mit Sara Linton, zusammengeführt.

Im Prolog geht es direkt zur Sache und der Titel des Buches ist Programm. Zwei Teenager tot, einer verschleppt und im Zuge der Ermittlungen stoßen die Ermittler auf immer weitere fürchterliche Vermutungen, von denen man im Endeffekt nur hofft, dass nicht alle zutreffen.

Hauptprotagonist Will Trent bietet durch seinen sozialen Hintergrund, seine Kindheit und Jugend im Waisenhaus, seine daraus resultierenden sozialen und psychischen Probleme, gepaart mit einer Legasthenie, jede Menge Material für einen charismatischen Ermittler - doch wirkt er mir persönlich zu passiv, zu bemüht, sich anzupassen und nicht herauszustechen - alles in allem zu blass. Er ist nicht unsympathisch und intelligent ist er auch, aber taucht auch nur am Rande seine Chefin, Amanda Wagner auf, überstrahlt deren süffisante, charismatische Art Will sofort. Ich würde mir für die weiteren Fälle wünschen, dass Will da ein bißchen mehr aus sich heraus und sich entwickeln kann.

Der Fall selbst ist spannend gestaltet, es gibt kaum Längen und der Lesefluss ist durchweg gut - zwischendurch erreicht die Spannung auch immer mal wieder ein gewisses "Prickelniveau", flacht dann aber immer auch wieder ab - dennoch eine gute, spannende Erzählung.

Auch wenn sich mein Fazit bisher so anhört, als habe mich das Buch nicht "vom Hocker gerissen", möchte ich anfügen, dass es mir wirklich gut gefallen hat, dass mich die blasse Passivität von Will, in dem so viel mehr gesteckt hätte, etwas heruntergeholt hat - ich bin aber dennoch gespannt, wie er sich  in Zukunft entwickelt und sehe da durchaus noch die Möglichkeit, dass sein Charisma sich nach außen zeigen wird.

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