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Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
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Jean Paul

Dienstag, 30. Juli 2013

Petra Durst-Benning - Solang die Welt noch schläft

Kurzbeschreibung:
"Berlin, um 1890. Eine Gesellschaft, in der Männer die Zukunft bestimmen und Frauen gefälligst die Pedale einer Nähmaschine und nicht die eines Fahrrads zu treten haben. Doch der Jahrhundertwind fegt durch die Straßen und flüstert verheißungsvoll von Aufbruch und Abenteuer. Auch für Josefine, Tochter eines Hufschmieds, die in die Männerdomäne des Radfahrens einbrechen will. Gegen die Konventionen der Kaiserzeit, Standesdünkel und Vorurteile macht sie sich mutig auf den Weg in eine neue, bessere Zukunft."

Fazit:
Ein historischer Roman über die Anfänge des Radfahrens - kann das interessant sein? Ich selbst bin wahrlich kein Radfahrfan und hätte mir dies als Romanthema sicher nicht ausdenken können. Nach dem Lesen des Buches kann ich allerdings nur sagen: Ich glaube, Frau Durst-Benning könnte auch über den vielfach erwähnten Sack Reis schreiben, auch das wäre interessant!

Josefine, unser Hauptcharakter, ist eine eigensinnige junge Frau. Dass sie mit ihrer fortschrittlich denkenden Art in der damaligen Zeit anecken muss, ist vorgezeichnet. Das traumatische Erleben des frühen Todes ihres Bruders, für den sie sich verantwortlich fühlt und für den auch ihre Eltern sie büßen lassen, zeichnet ihr Wesen zusätzlich. Und dann kommt sie in Berührung mit einem Erlebnis, das für sie zur Passion wird: das Veloziped, der Vorläufer des Fahrrads.

Radfahren konnte sich zur damaligen Zeit der Normalbürger sicher nicht leisten, dies war etwas für höhergestellte Bürger und Adlige und ganz eindeutig eine Männerdomäne. Frauen auf Fahrrädern wurden nicht nur ausgelacht, sondern mussten mit Anfeindungen und Steinewerfern rechnen - wahrlich kein Vergnügen. Dennoch hielt dies die Frauen nicht davon ab, sich ihr Recht aufs Radfahren zu erkämpfen.

All dies ist eingebettet in den Lebensweg von Josefine, der Tochter des Hufschmieds und ihrer Freundinnen, der reichen Fabrikantentochter Isabelle und der Apothekertochter Clara, drei mehr als ungleiche Menschen, die sich dennoch beistehen, wenn es notwendig ist.

Für mich war es das erste Buch von Petra Durst-Benning und so wurde ich für mich unerwartet schnell in die Geschichte eingesogen und bereits nach wenigen Seiten war für mich klar, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen kann. Bildhafte Charaktere, die hinter den Lidern des Lesers ein Eigenleben entwickeln, eine Handlung mit Wendungen und Unerwartetem - ich war hellauf begeistert.

Im Herbst diesen Jahres erscheint der zweite Band, in dem es um Isabelle geht und für mich ist klar, dass auch dieses Buch garantiert den Weg zu mir finden wird.

2 Kommentare:

  1. Als ich eben den Inhalt gelesen habe, hätte ich auch nie gedacht, dass es interessant sein könnte. Doch deine Rezension macht neugierig auf das Buch.

    Liebe Grüße
    Vanessa

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  2. Ich fand das Buch auch gut ! Interessantes Thema und sympathische Protagonistin..L.G. Annette

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