Bücher

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Montag, 31. Dezember 2012

Mein Jahr in Büchern


Bevor das Jahr 2012 jetzt endgültig zuende geht, auch von mir der unvermeidliche Rück- und Ausblick:

Im Jahr 2012 habe ich 134 Bücher gelesen plus eines, das ich abgebrochen habe: Lesestatistik 2012

Ich habe viel Neues und Interessantes erlebt und viele liebe neue Menschen kennengelernt: Autoren, Blogger und generell Lesefreunde.

Ich war das erste Mal auf der Frankfurter Buchmesse, ein Ereignis, das ich auf jeden Fall im kommenden Jahr wiederholen möchte.

Mein Blog hat eine eigene Facebook-Seite bekommen und die "gefällt mir" - Klicks bereiten mir viel Freude!

Und das kommende Jahr wirft schon seine - positiven - Schatten voraus:

Bereits im Januar bin ich Teil der Blogtour zu Maya Shepherds neuem Buch "Radioactive".

Außerdem nehme ich an  verschiedenen SuB-Abbau-Challenges teil, die alle morgen beginnen, da mein SuB kurz vor der 300 steht..

Zum einen, wie bereits angekündigt, Monis SuB-Abbau-Challenge, zu der es ja auch eine extra Fortschrittsseite hier auf dem Blog gibt:

Dann bei einer SuB-Abbau-Challenge auf http://www.lovelybooks.de , bei der man sich vorher eine Liste mit mindestens 10 Büchern erstellt, die man im Laufe des Jahres gelesen haben möchte. Meine sieht bisher so aus:

Andreas Winkelmann - blinder Instinkt
Trudi Canavan - die Rebellin
Ally Condie - die Auswahl
Josephine Angelini - göttlich verdammt
Cornelia Funke - Reckless, steinernes Fleisch
Petra Schier - Tod im Beginenhaus
Thomals Elbel - Asylon
Luca di Fulvio - der Junge, der Träume schenkte
P. C. Cast - gezeichnet
Karen Rose - Todesschrei
Cassandra Clare - City of Bones


Und dann, last but not least, eine Abbau-Challenge, für die eine Facebook-Gruppe gegründet wurde und wo man Bücher aussuchen soll/muss/darf, die bestimmten Kategorien entsprechen


Ihr seht, auch das kommende Jahr ist wieder voller toller Leseerlebnisse, die wir hoffentlich wieder miteinander teilen!

In diesem Sinne wünsche euch allen ein tolles Silvester und einen guten Jahresanfang!



Mittwoch, 26. Dezember 2012

Annette Eickert - Ynsanter, Pfade des Feuers I

Kurzbeschreibung:
"Zwanzig Jahre nach ihrer Verbannung taucht Tallex - die verstoßene Tochter des Hohepriesters - wieder auf und sinnt nach Rache. Sie schart Verbündete um sich, darunter den mächtigen Nekromantenzirkel, um das gesamte Land ins Chaos zu stürzen. Aber der Klerus steht ihr im Weg. Denn niemand anderer als ihr Vater ist ihr ein Dorn im Auge, um ihr eigentliches Ziel zu erreichen: das Götterschwert Ynsanter. Mit diesem absoluten Machtsymbol könnte sie über das ganze Volk herrschen.

Doch der Feuergott Zevenaar lässt sich von einer Sterblichen nicht vom Thron stoßen. Er benötigt das verschollene Götterschwert, um seine eigene alte Kraft zurückzugewinnen. Aus diesem Grund schickt er eine kleine Gruppe Krieger auf eine gefährliche Reise. Ihre Aufgabe ist es das zu tun, was dem Feuergott verwehrt ist. Dem Vorhaben stehen jedoch viele Hürden und Gefahren bevor.

Als plötzlich auch noch die verschwundene Enkeltochter des Hohepriesters auftauch, nimmt das Schicksal eine unerwartete Wendung."

Fazit:
Wir befinden uns in Zanthera, der Welt der Göttin. Dort wohnen Raukarii, Menschen und Iyana - die sich aber nicht freundlich gesinnt sind. Die Gründe hierfür liegen wohl in der Vorgeschichte "Ynsanter - Seele des Feuers", die ich aber nicht kenne und die für das Verständnis auch nicht wirklich erforderlich ist.

Alle wollen Ynsanter, das Götterschwert, aber die Beweggründe sind unterschiedlich, sodass, nicht ungewöhnlich, sowohl "Gut" als auch "Böse" vertreten sind. Ansprechend finde ich, dass auch die "Bösen" hier durchaus charismatische Züge haben, also durchaus interessante Charaktere darstellen. Überhaupt besticht das Buch durch seine Charaktere, die von der Autorin derart bildhaft beschrieben werden, dass man sie während des Lesens praktisch hinter der eigenen Stirn vorbeilaufen sieht - Kopfkino pur!
Aber auch die Story an sich lässt keine Wünsche offen. Ein Netz von Intrigen und Beziehungen der Personen untereinander, die vom Leser nach und nach entdeckt werden und die der Geschichte Tiefe und Glaubwürdigkeit verleihen.

Wir erfahren den Verlauf aus unterschiedlichen Perspektiven, was den Lesefluss lebendig hält und die Handlung spannend.

Kritisieren kann ich lediglich, dass noch so vieles offen bleibt, wenn die letzte Seite gelesen ist. Das ist natürlich verständlich, da auf einen ersten Teil immer auch ein zweiter folgen soll - aber jetzt heißt es für mich wohl warten....

Wer jetzt neugierig geworden ist, kann hier schon einmal in die Story hineinlesen: Leseprobe Ynsanter

Last but not least - einen Trailer gibt es auch:


Dienstag, 25. Dezember 2012

Mia Morgowski - dicke Hose

Kurzbeschreibung:
"Um seinem besten Kumpel einen Gefallen zu tun, springt Alex kurzfristig als Verkäufer bei Miucci ein. Die Luxusmarke für Handtaschen und Damen-Unterwäsche ist natürlich so gar nicht seine Welt. Aber verkaufen, denkt er, kann man alles. Doch plötzlich soll Alex pinkfarbene Samtanzüge tragen und Gucci von Pucci unterscheiden. Dabei weiß er nicht mal, was eine Clutch ist, geschweige denn wie man sie hält! Was tun? Um seine neue Chefin zu beeindrucken, macht Alex erst einmal einen auf dicke Hose. Zu dumm nur, dass Victoria so verdammt attraktiv ist - und ihn schon bald durchschaut...."

Fazit:
Mit Alexander Held (was ein Name in Anbetracht seiner Rolle!) ist ein für Mia Morgowski typischer männlicher Hauptprotagonist: von sich selbst eingenommen, hält er sich für den Nabel der Welt und verdammt alle, die das nicht tun, allen voran klar denkende Frauen und Schwule. Und ebeno Mia-typisch wird er dadurch nicht einmal unsympathisch, dennoch lacht man sich durch sämtliche Fettnäpfchen, in die er tritt und davon gibt es reichlich.

Einmal begonnen, mag man das Buch nicht weglegen, lauert doch auf der nächsten Seite sicher wieder ein Fauxpas, dem Alex nicht widerstehen kann. Einmal mit dem Aufschneiden begonnen, traut er sich natürlich auch nicht, reinen Tisch zu machen und verstrickt sich so immer tiefer in ein Gespinst aus Lügen, Halbwahrheiten und Mode.

Natürlich geht es hier nicht um eine wahnsinnig tiefgreifende Story, sondern um eine unterhaltsame und  die wird uns mit "Dicke Hose" ganz klar geboten. Ist die Handlung auch weitest gehendst vorhersehbar, sorgt Mia Morgowskis Schreibstil mit der unterschwelligen Ironie dafür, dass man sich dennoch köstlich amüsiert.


Montag, 17. Dezember 2012

Catherine Robertson - das nicht ganz perfekte Leben der Mrs. Lawrence

Kurzbeschreibung:
"Eigentlich hat die quirlige Mo Lawrence alles, was man sich nur wünschen kann. Einen tollen Mann, zwei süße Kinder und viele nette Freunde. Doch dann wird ihr Mann Chad nach San Francisco versetzt, und die Familie muss mit. Mo gefällt das gar nicht. Aber schon bald trifft sie Aishe und Connie, und es beginnt eine ungewöhnliche Freundschaft, in deren Verlauf Mo einiges über sich selbst lernt. Plötzlich nimmt ihr neues Leben Fahrt auf. Perfekt ist es nicht - aber aufregend!"

Fazit:
Mo sagt grundsätzlich, was sie denkt - das ist nicht immer freundlich oder diplomatisch, aber immer ehrlich. Da ihr im Grunde auch egal ist, was die meisten Menschen von ihr denken, kommt sie mit sich gut klar. Doch dann wird ihr gewohntes Leben auf den Kopf gestellt: weg von Freunden und Familie sitzt sie in San Francisco, allein mit zwei kleinen Kindern und einem Mann, der nur noch auf der Arbeit zu sein scheint....so hat sie sich das alles nicht vorgestellt.

Dieses Buch mit seinen Hauptprotagonistinnen Mo, Aishe und Connie, drei absolut unterschiedlichen Frauen, ist definitiv ein Angriff auf die Lachmuskeln! Auf eine wunderbar unterhaltsame Weise erlebt der Leser mit, wie Mos Leben sich ändert, Aishe nicht weiß, wie man Menschen nicht vor den Kopf stößt und Connie rätselt, ob ihr Mann eine Affäre mit seiner Sekretärin hat. Wer aber glaubt, es hier mit einer oberflächlichen Chick-lit-Geschichte zu tun hat, der irrt. Bei allem Humor, der wirklich nicht zu kurz kommt, geht die eigentliche Story viel tiefer und handelt von zwischenmenschlichen Beziehungen, Ängsten, Befürchtungen, Freuden...um Freundschaft und Liebe und Familie, im positiven wie im negativen.

Mo und Co. haben mir ein Wochenende voll Unterhaltung beschert - genau richtig für das trübe Wetter!

Sonntag, 16. Dezember 2012

Lucy Clarke - die Landkarte der Liebe

Kurzbeschreibung:
"Ein meerblaues Reisetagebuch. Das ist alles, was Katie von ihrer Schwester bleibt. Denn Mia ist tot. In Bali stürzte sie von einer Klippe. Katie hat nur eine Chance, das Geheimnis um den Tod ihrer unnahbaren Schwester zu lüften: ihr Tagebuch zu lesen und den Stationen ihrer Reise zu folgen. Und so taucht Katie immer tiefer in das Leben ihrer Schwester ein und entziffert Stück für Stück Mias ganz persönliche Landkarte der Liebe...."

Fazit:
Der Anfang des Buches hat mich begeistert. Katie erfährt vom Tod ihrer Schwester und ihre Welt stürzt ein. Nach dem Tod ihrer Mutter vor einigen Monaten hat sie jetzt auch noch den Rest ihrer Familie verloren. Die Autorin bringt Katies Schmerz so authentisch rüber, dass der Leser unweigerlich mitfühlt.

Dann macht sich Katie auf die Reise, um die Stationen von Mias letzter Tour zu besuchen - leider lässt das Buch ab da konsequent nach. Nicht, dass es langweilig ist, vielleicht entspricht es auch einfach nicht dem, was ich von dem Buch erwartet hatte? Das Buch ist abwechselnd aus Katies und aus Mias Sicht geschrieben, sodass der Leser die Erfahrungen und Empfindungen von beiden Seiten mitbekommt. Das könnte sehr unterhaltsam sein, wären die Charaktere nicht so, wie sie sind. Beide Schwestern haben nicht nur Probleme mit sich selbst, sondern auch mit der jeweils anderen. Sie sind eifersüchtig auf ihre Unterschiede und neiden sich gegenseitig, worauf die andere eifersüchtig ist - das ist auf Dauer anstrengend und ermüdend. Da hilft es auch nicht, dass mit der Zeit ein Bruderpaar eine Rolle spielt, bei denen das ganz genau so abläuft....eine Zeitlang konnte Finn das Buch für mich retten - Finn ist von Kind an Mias bester Freund, zwischendurch hatte er dann eine Liaison mit Katie, die diese ihrer Schwester zuliebe beendet hat. Leider versteigt Finn sich im Verlauf der Geschichte in eine aussichtslose Liebe zu Mia, während Katie nicht über ihre Gefühl zu Finn hinweg kommt - hört sich verwirrend an? Ist es auch!!

Gegen Ende wird die Handlung immer kitschiger, sodass ich als Finale (das ich hier natürlich nicht verraten möchte) schon den Kitschhöhepunkt schlechthin emporragen sah - das hat die Autorin dann doch noch abgebogen.
Ich weiß, dass viele von diesem Buch begeistert waren, meine Erwartungen hat es leider nicht erfüllt.

Samstag, 15. Dezember 2012

Ulrike Schweikert - Engel der Verdammten

Kurzbeschreibung:
"Ein sauberer Schnitt durch die Kehle, ein schneller Tod. Als die erste Leiche im botanischen Garten gefunden wird, weiß die Hamburger Kripo noch nicht, dass sie es mit einem Serienkiller zu tun hat. Kommissarin Sabine Berner macht sich auf die Suche nach dem Mörder und sticht dabei in ein Wespennest aus Gewalt und menschlicher Verkommenheit. Stets an ihrer Seite ist der Vampir Peter von Borgo, mit dem sie nicht nur Freundschaft verbindet. Doch ihr nächtlicher Begleiter scheint mehr über den Fall zu wissen, als er preisgibt..."

Fazit:
"Engel der Verdammten" ist bereits der dritte Teil der Reihe um die Kommissarin Sabine Berner und den Vampir Peter von Borgo - ich muss gestehen, dass ich von dieser Reihe bisher noch nicht gehört hatte. Wem es genauso geht, dem sei gesagt: Nachdem ich "Engel der Verdammten" gelesen habe, mussten jetzt sowohl die ersten beiden Teil der Reihe ("Der Duft des Blutes" und "Feuer der Rache") auf meinen Wunschzettel, als auch die Vorgeschichte zu Peter von Borgo ("Das Herz der Nacht").

Ich kannte Ulrike Schweikert bisher nur als Autorin historischer Bücher - aber die Kombination aus realistischem Krimi und dem Vampir Peter von Borgo hat mich gereizt. Zu meiner Freude versteht Ulrike von Schweikert es, dass die Mitwirkung eines Vampirs im "realen Krimi" weder künstlich noch gestellt wirkt oder den gesamten Krimi zu einem Vampirroman ummodelt. Ganz im Gegenteil wirkt es geradezu "normal".
Abgesehen von der Beziehung zwischen Sabine und Peter haben wir es hier auch mit einem beinharten Kriminalfall zu tun, in dem die Hamburger Kripo ermittelt: Jungen osteuropäischen Frauen wird ohne ersichtlichen Grund die Kehle durchgeschnitten. Die Ermittlungen führen in ein Netz aus Zwangsprostitution und Menschenhandel. Dies wird so bildhaft geschildert, dass es den Leser mehr als einmal betroffen macht und immer wieder Gedanken im Kopf herumspuken, wie "ist das tatsächlich so? Hier - mitten in Deutschland?"

Der Schreibstil ist so mitreißend, dass man das Buch kaum weglegen mag und auch, wenn ich natürlich froh war, dass der Fall gelöst wurde, war da mehr als ein Hauch bedauern, dass das Buch zu Ende war.

Ein absolut gelungener Spagat zwischen spannendem Krimi und dem vampirischen Fantasayelement - die Reihe hat mit mir ganz klar einen zusätzlichen Fan gewonnen.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Dennis Gastmann - Gang nach Canossa

Kurzbeschreibung:
"Wir schreiben das Jahr 2012: Die Wirtschaft ist am Ende, das Klima kaputt, bald soll auch noch die Welt untergehen, und in einem kleinen Apartment im Herzen Hamburgs schnürt ein blonder Reisereporter seinen Rucksack. Sein Ziel: die eigenen Sünden büßen und Mutter Erde ein wenig besser machen. Sein Problem: Dafür muss er über die Alpen. Zu Fuß. Fast eintausend Jahre nach Heinrich IV. tritt wieder ein Deutscher den legendären Weg nach Canossa an. Natürlich auch, weil es dort so tolle Tortellini geben soll."

Fazit:
Ich bin kein großer Freund von Biographien oder Reiseberichten. Deshalb war eigentlich niemand mehr überrascht als ich selbst, dass mir die Leseprobe des Buches so ausnehmend gut gefallen hat, dass ich es tatsächlich komplett lesen wollte.

Bereut habe ich diese Entscheidung nicht!
Von Hamburg ging es über Buxtehude in die niedersächsische Provinz - für mich sehr unterhaltsam, weil ich dort lebe. Durchs Sauerland, weiter nach Speyer und immer tiefer in den Süden, durch Frankfreich und schließlich über die Alpen. So war es gedacht...aber was läuft im Leben schon so wie geplant?
Eine Menge lustiger Erlebnisse und Begegnungen mit skurrilen Menschen lassen keine Langeweile aufkommen, im Gegenteil - nicht nur einmal musste ich laut lachen und irritierte dadurch die Menschen in meiner näheren Umgebung.

Dennoch ist dies kein lustig alberner Urlaubsbericht, sondern tatsächlich eine Pilgerreise: denn die Tiefgründigkeit begleitet die ganze Reise - die ja nicht aus Lust und Laune entstand. Neben der Unterhaltung spürt man beim Lesen die Ernsthaftigkeit, die hinter den Plänen steckt; die Neugier und Sehnsucht, die in jedem Schritt steckt; die Einsamkeit, die jeden Wanderer mitunter überkommt.....all dies berührt den Leser, lässt aber durch den mitreißend ironischen Schreibstil kein Trübsal aufkommen - meine Empfehlung auch für die Leser, die sonst keine Reiseberichte lesen!

Sonntag, 9. Dezember 2012

Natalie Standiford - die Bekenntnisse der Sullivan-Schwestern

Kurzbeschreibung:
"Die Sullivan-Schwestern haben ein Problem: Ihre reiche, tyrannische Großmutter fordert ein schriftliches Bekenntnis all ihrer Missetaten. Andernfalls will sie die gesamte Familie enterben.
Also beichten die drei: Norrie hat sich in Robbie verliebt, der acht Jahre älter ist. Aber ist das denn so schlimm? Jane schreibt ein Blog über ihre schreckliche Familie. Aber was kann sie bitte für ihre bösen Vorfahren? Und Sassy glaubt, dass sie unsterblich ist. Schließlich wurde sie schon mehrmals vom Auto angefahren und nie ist ihr was passiert. Ist das jetzt Ketzerei? Drei energische, unerschrockene und ganz unterschiedliche junge Mädchen bekennen ihre kleinen Sünden, die vielleicht gar keine sind."

Fazit:
Optisch ist dieses Buch ein Schmuckstück. In der Realität sieht der Schutzumschlag noch viel schöner aus als auf einem Foto und nimmt man den Umschlag ab, ist auch der eigentliche Umschlag schön gestaltet. Auch beim Lesen des Buches stößt man immer wieder auf schöne Ornamente.

Leider kann die Geschichte selbst nicht mit der Optik mithalten...Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert, in jedem schildert eine andere der drei Sullivan-Mädchen ihre Missetaten. Norrie, die immer brav und untadelig war, nie Ärger bereitet hat, verliebt sich in den 8 Jahre älteren Robbie - an sich kein so schlimmes Verbrechen, um dafür enterbt zu werden. Darüber hinaus erfahren wir in diesem Abschnitt bereits einiges übe den Rest der Familie.

Dann folgt Jane's Abschnitt, der mir mit Abstand am besten gefallen hat. Jane ist das schwarze Schaf der Familie, rebelliert schon immer gegen alles und jeden, besonders gegen die Nonnen der Schule, die sie besucht. Außerdem hat Jane einen Blog, wo sie über ihre bösartigen Vorfahren und aktuellen Anverwandten herzieht - nicht nett, aber sooo böse?

Dann folgt Sassy's Part - Sassy, eigentlich Saskia, ist die jüngste der drei und noch sehr naiv, was beim Lesen leider aus jeder Zeile springt......im Laufe dieses Abschnitts habe ich eigentlich nur darauf gewartet, dass am Ende enthüllt wird, was genau die Großmutter, von allen nur Almighty Lou genannt, so erzürnt hat - leider hat sich das Warten darauf nicht gelohnt, endet das Buch doch aus meiner Sicht sehr trivial, worüber ich ziemlich enttäuscht war.

Dennoch ist der Lesefluss generell gut und das Buch lebt von den einzigartigen Charakteren der einzelnen Familienmitgliedern, die durchaus für Abwechslung und Erheiterung sorgen: Almighty Lou, die despotische Großmutter, Ginger, die exzentrische Mutter, Daddy-o, der kleine Bruder Takey und natürlich die drei Mädels selbst. Doch aufgrund des letzten Abschnitts und des Endes kann ich nur ein mittelmäßiges Fazit ziehen.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Melanie Dobson - das Haus auf Crescent Hill

Kurzbeschreibung:
"Die alte Villa ihrer geliebten Großmutter begrüßt sie mit leeren Fenstern; Sarah muss den Schock verarbeiten, dass ihre Großmutter gestorben ist. Nun gehört das geheimnisvolle Haus ihr.
Doch als sie der Verdacht beschleicht, dass sie in dem baufälligen Herrenhaus nicht allein ist, erinnert sich Sarah an Großmutter Rosalies Geschichten von Geheimgängen und Fluchträumen für entlaufene Sklaven."

Fazit:
Sarah sitzt in der Patsche....die erfolgreiche Fotojournalistin ist von ihrem letzten Kunden nicht bezahlt worden - statt dessen ging dieser in Konkurs....jetzt steht sie da in New York, ihr Vermieter hat sie auf die Straße gesetzt und sie weiß nicht, wohin....da macht sie sich aus einem plötzlichen Impuls heraus auf nach Ohio - zu Großmutter Rosalie, bei der sie in ihrer Kindheit so manchen Sommer verbrachte und die sie seit fast 20 Jahren nicht gesehen hat - doch schon kurz nach ihrer Ankunft muss sie sich der traurigen Gewissheit stellen, dass ihre Großmutter vor einigen Tagen verstarb, sie hatte Krebs und niemand hat sie benachrichtigt....

Dieser Roman besticht durch liebevoll gestaltete Charaktere, man merkt förmlich, dass der Autorin jeder einzelne davon am Herzen lag, auch der der "Bösewichte". Der Schreibstil ist einnehmend und der Lesefluss gut.
Die Handlung ist zwar in weiten Teilen vorhersehbar, das tut dem Lesevergnügen allerdings keinen Abbruch, denn beide Erzählstränge - einer in der Gegenwart, einer im amerikanischen Bürgerkrieg - sind so anschaulich gestaltet, dass man dennoch mit den Protagonisten mitlebt, -liebt und -leidet. Und damit es nicht zu beschaulich zugeht, gibt es auch durchaus spannende Momente!

Für jeden Romanliebhaber ein absoluter Geheimtip!

Sonntag, 2. Dezember 2012

Daniela Ohms - Harpyienblut

Kurzbeschreibung:
"Anders als viele andere Teenager verbirgt Lucie ihren Körper nicht aus Scham, sondern weil sie Angst hat, dass es sie ihr Leben kostet, wenn jemand von ihrem Geheimnis erfährt: Die 18jährige besitzt Flügel, die aussehen wie die eines Raubvogels. Was für ein Wesen sie ist und woher sie stammt, hat sie bisher jedoch nicht herausfinden können. Aber der finstere Sergej aus ihrem Volleyballverein weiß mehr. Und auch der unheimliche Junge mit den Schmetterlingsflügeln, der sie nachts beobachtet, kennt Lucies wahre Bestimmung: Sie soll die Seelen toter Kinder durchs Jenseits begleiten. Als Lucie schließlich gezwungen ist, sich ihrer grausigen Aufgabe zu stellen, muss sie fürchten, nun bald kein Mensch mehr zu sein..."

Fazit:
Oft beschwere ich mich in meinen Rezensionen, dass in den Klappentexten schon zuviel von der Handlung verraten wird. Man könnte vermuten, dass dies auch hier der Fall ist, da Lucie ja erst nach einiger Zeit ihre Bestimmung erfährt, die der Leser von Anfang an kennt......Bedenken in dieser Hinsicht kann ich getrost zerstreuen: man ahnt vorher gar nicht, was an Informationen, Details, Wendungen bis zum Schluss auf der Lauer liegen - ein Kompliment an den Klappentext!

Das Lesen des Buches gleicht einem Sog - einmal angefangen gelingt es kaum, sich wieder daraus zu befreien - immer tiefer gerät man in Lucies Geschichte hinein, die nicht nur die ihre ist, die sie teilt mit Jean, dem geheimnisvollen Schmetterlingsjungen und Sergej, dem dunklen, immer schlecht gelaunten Deutschrussen. Ebenso ist es die Geschichte von Emilia, Lucies bester Freundin - auch wenn diese am bedauernswertesten ist: hat sie doch kaum Einfluss auf irgendwas, im Gegenzug muss sie aber die Auswirkungen mittragen.

Es ist eine dunkle, mystische Geschichte über unvorstellbare Schicksale, überraschende Verflechtungen, Ausflüge in die Mythologie....all dies getragen von einer anrührenden Traurigkeit.

Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie es im Kopf eines Menschens aussieht, der sich all dies in einer unglaublichen Komplexität ausdenken kann und dann derart gekonnt umsetzt.

Jedem, der es aushält, sei dieses Buch ans Herz gelegt - all jene, die zu Albträumen neigen, seien gewarnt, die Finger davon zu lassen!