Bücher

Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne.
-
Jean Paul

Sonntag, 26. Juni 2011

Anne Hertz - Glückskekse

Kurzbeschreibung:


Ausgerechnet an ihrem Geburtstag wird Jana verlassen. Grund genug, mehr als eine Flasche zu leeren und sternhagelvoll folgende SMS an eine unbekannte Nummer zu schicken: "Was kann ich tun, um glücklich zu werden? SIE"
Am nächsten Morgen hat Jana einen Kater - und die Antwort: "Das frage ich mich auch oft. ER" Erst ist Jana überrascht. Dann muss sie lächeln. Und schließlich macht sie sich mit einem Unbekannten auf die Suche nach dem Glück...


Fazit:


Was nach einem typischen Frauenroman klingt - ist auch einer :-) Aber es gibt gute und weniger gute, und dieser zählt für mich zu den guten. Er unterhält, ohne seicht zu sein und auch ein gewisser Tiefgang ist da, ohne dass das Buch zu ernst wirkt.
Schön finde ich die unterschiedlichen Sichtweisen, es wird abwechselnd aus Janas Sicht und aus der Sicht des "ER" geschrieben. Der typische Held des Frauenromans fehlt hier, denn unser Held ist eher der Anti-Held, gelingt es ihm doch ebenso wenig wie Jana, seine Träume und Wünsche zu verwirklichen, aber natürlich macht ihn gerade das menschlich und sympathisch.
Die Urlaubszeit naht und dafür eignet sich das Buch hervorragend, lauschig im Liegestuhl auf der Terrasse  - wunderbar! Ein echtes Sommerbuch!

Ach ja, ich habe mir für folgende Rezensionen vorgenommen, meinen jeweiligen Lieblingssatz aus dem Buch zu zitieren und will gleich hier damit anfangen, denn der ist unschlagbar: "Es hat sich ausgeschinkennudelauflauft!"

Mittwoch, 22. Juni 2011

Asa Larsson - Sonnensturm

Kurzbeschreibung:

Winter in Nordschweden: Zwischen Schnee und Eis und ewiger Nacht geschieht ein schreckliches Verbrechen: Viktor Strandgad liegt tot in der Kirche vor dem Altar, brutal ermordet. Die hochschwangere Kriminalinspektorin Anna-Maria Mella nimmt die Ermittlungen auf. Und auch die Anwältin Rebecka Martinsson, eine alte Freundin des Toten, kehrt kurz entschlossen in ihre ehemalige Heimat zurück, um Viktors Schwester beizustehen. Sie ahnt nicht, dass auch ihr die Vergangenheit gefährlich werden kann...


Fazit:

Der Klappentext klingt gar nicht übel, darüber hinaus hat dieses Buch den schwedischen Krimipreis gewonnen - das sollte doch für eine gewisse Qualität bürgen, oder?
Ich persönlich stehe schon seit einer gewissen Weile auf Kriegsfuß mit skandinavischen Autoren. Ich habe deren Bücher oft als langatmig und weitschweifig erlebt. Von daher wäre ich von allein sicher nicht auf den Gedanken gekommen, dieses Buch zu lesen - aaaber der Gruppenzwang ;-) Bei den Bücherwürmern wurde gemeinschaftlich beschlossen, dieses Buch gemeinsam zu lesen, macht ja Spaß zusammen, also los.....wie gesagt, dieses Buch hat einen KRIMIpreis gewonnen - ich weiß absolut nicht, wofür.....

Die Hauptpersonen sind alles andere als sympathisch - Sanna, die Schwester des Toten ist extrem nervig und irre unselbständig, bzw. verkörpert diesen Typ Frauen, die nach außen hin total hilflos wirken, damit ihnen alles abgenommen wird; Rebecka, die Anwältin = farblos....zum Ende hin kommt vielleicht ein Hauch Charakter auf, aber mehr auch nicht. Dann gibt es noch drei dubiose Pastoren, die auch nichts reißen können. Die einzig guten Charaktere, oder welche, die es hätten werden können, sind die beiden ermittelnden Beamten, die leider nur Hintergrundrollen spielen.
Man schleppt sich wirklich durch die Handlung, wartet vergeblich auf Spannung - ist ja immerhin ein preisgekrönter Krimi!!!!! - kurz vor Schluss kommt dann für einen Moment ein Anflug von Spannung, doch kaum ist er da, ist er auch schon wieder weg.

Ich war definitiv froh, als ich das Buch durch hatte und  pflege einfach weiter meine Vorurteile gegen skandinavische Autoren....

Montag, 13. Juni 2011

Cody McFadyen - ausgelöscht

Kurzbeschreibung:


Ich hatte einmal eine Leben.
Doch ich erinnere mich nicht mehr daran.
Ich hatte eine Familie.
Doch ich kenne sie nicht mehr.
Ich hatte viele Erinnerungen.
Doch jemand war in meinem Gehirn.
Er hat alles ausgelöscht.
Und ich wünschte, er hätte mich nicht am Leben gelassen.

Der Motor dröhnt. Die Tür schwingt auf. Eine Frau wird auf den Asphalt geworfen. Die Tür knallt zu, der Wagen jagt davon. Die Stimmung auf der Hochzeitsfeier ist dahin und für FBI-Agentin Smoky Barrett und ihr Team beginnt die fieberhafte Jagd nach einem außergewöhnlich brutalen Serienkiller.




Fazit:


Natürlich geht man an den vierten Band der Smoky Barrett - Reihe mit einer doch recht hohen Erwartung heran. Wer die ersten drei Teile (Die Blutlinie, der Todeskünstler, das Böse in uns) gelesen hat, wird mir zustimmen, dass man kaum damit rechnen kann, dass ein vierter Teil genauso spannend und packend wird - man kennt das ja, mit der Anzahl lässt die Spannung nach - nicht so bei "ausgelöscht". Langatmige Passagen sucht man hier vergebens, von der ersten Seite an befindet man sich mitten in der Story und die Spannung hält problemlos bis zum Ende durch, ein absolute Muss für alle Thriller-Fans! Sechs von fünf Sternen und ich freu mich schon auf "der Menschenmacher"!

Dienstag, 7. Juni 2011

Andrea Sixt - Eine ganz heiße Nummer

Kurzbeschreibung:


Eine kleine Dorfgemeinschaft am Rand des Bayrischen Waldes. Nach der Schließung des einzigen Lebensmittelladens stehen die Verkäuferinnen Maria, Waldtraud, Katharina und Lena vor dem Nichts. Der Geist der katholischen Kirche ist zwar allgegenwärtig, dafür mangelt es an jeglicher wirtschaftlicher Perspektive.
Bis zu dem Tag, als Maria zur allgemeinen Empörung den Vorschlag macht, zukünftig mit Telefonsex für neue Einkünfte zu sorgen.
Das hat weit reichende Folgen, nicht nur für die vier Landpomeranzen, sondern schließlich auch für das ganze Dorf...


Fazit:


Dieses Buch ist mit dem großen Vorteil gestartet, dass ich keinerlei Erwartungen an es gestellt habe - denn ich habe es nicht gekauft, sondern gewonnen - da kann man ja sowieso nichts verlieren.
Überrascht war ich dann - und zwar positiv - vom unterhaltsamen Stil, durch den das Buch von Anfang an gut zu lesen ist. Natürlich sucht man tiefsinnige Botschaften hier vergeblich, aber es ist locker, leicht, witzig und hat jede Menge Charme - die perfekte Sommerlektüre!
Für mich definitiv ein Überraschungshit und für ein sonniges Wochenende am Strand, auf dem Balkon oder dem Sofa genau das richtige.

Sonntag, 5. Juni 2011

Charlotte Link - das Echo der Schuld

Kurzbeschreibung:


Nichts als ihr Leben können die deutschen Aussteiger Nathan und Livia Moor retten, als ihr Boot nahe der Isle of Skye sinkt, Meilen vor Schottlands wilder Küste. Von der Engländerin Virginia Quentin und deren Mann werden die beiden mit dem Notwendigsten versorgt und in ihr Ferienhaus aufgenommen. Doch Nathan folgt Virginia später sogar in das Zuhause der Familie in Norfolk. Anfangs stößt seine Unverfrorenheit sie ab, doch bald schon öffnet sie sich Nathan mehr als jedem anderen Menschen zuvor. Dann bricht das Entsetzen über sie herein: Die kleine Kim, Virginias siebenjährige Tochter, ist spurlos verschwunden. Ist sie ausgerissen? Oder fiel sie einem Mord zum Opfer? Bestürzt stellt Virginia fest, dass Nathan etwas mit den schrecklichen Geschehnissen zu tun haben könnte....


Fazit:


Gleich zu Anfang: Das Buch ist netterweise weder so seicht, noch so romantisch-theatralisch geschrieben wie der Klappentext ;-)

Anfangs etwas verwirrend geschrieben, lauter Menschen, die nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, aber von Anfang an interessant geschrieben, sodass man automatisch weiter lesen will und das Buch ungern aus der Hand legt.

In der Mitte meines Erachtens nach etwas weitschweifig, vielleicht stört mich auch nur, dass sich der Mittelteil eher auf die Beziehung Virginia-Frederic-Nathan beschränkt und weniger der Kindermörder auftaucht....gegen Ende aber auf jeden Fall wieder mitreißend und, wie bei einem guten Krimi üblich, hätte man mit der Person als Mörder nicht gerechnet.

Definitiv empfehlenswert, wenn auch nicht Charlotte Link's bestes Buch.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Ken Follett - Sturz der Titanen

Kurzbeschreibung:


Drei Länder. Drei Familien. Ein Jahrhundert. Europa 1914. Eine deutsch-österreichische Aristokratenfamilie, die unter den politischen Spannungen zerrissen wird. Eine Familie aus England zwischen dem Aufstieg der Arbeiter und dem Niedergang des Adels. Und zwei Brüder aus Russland, von denen der eine zum Revolutionär wird, während der andere in der Fremde sein Glück sucht. Ihre Schicksale verflechten sich vor dem Hintergrund eines heraufziehenden Sturmes, der die alten Mächte hinwegfegen und die Welt in ihren Grundfesten erschüttern wird.




Fazit:


Ein Ken Follett - Buch spricht ja sowieso schon einmal für sich - ich jedenfalls habe von ihm noch kein schlechtes gelesen. Aber natürlich geht man auch mit gewissen Erwartungen an das Buch heran!
Meine indes sind mehr als erfüllt worden - von der ersten Seite an ist man in der Handlung gefangen und trotz der Dicke fliegt das Buch nur so dahin!
Von der spannenden Handlung und den Verwicklungen der Protagonisten einmal abgesehen, fand ich es auch besonders gelungen, wie die Geschehnisse des 1. Weltkriegs gleich aus Sicht verschiedener Nationalitäten geschildert wird und dann auch noch ein rundum stimmiges Bild herauskam - definitiv volle Punktzahl und ohne Einschränkungen zu empfehlen!
Irgendwo habe ich gelesen, dass es eine Fortsetzung geben soll, dagegen hätte ICH nichts einzuwenden und würde nur hoffen, dass wir nicht wieder drei Jahre warten müssen.


Barbara Robinson - Hilfe, die Herdmanns kommen

Diesmal nichts zum Gruseln, obwohl.....aber also definitiv ein Kinderbuch!
Darauf gestoßen bin ich zufällig: In einem Wartezimmer, in dem ich mit gezwungenermaßen mit meiner Ältesten aufhielt, las eine ebenfalls wartende Mutter ihrem Sohn aus eben diesem Buch vor - das Kind und auch mein Töchterchen hat das nicht so gefesselt wie mich :-)
Entsprechend wurde das Buch im Hinterkopf gespeichert und letzte Woche bin ich tatsächlich auf einem Flohmarkt auf dieses Buch in einem absolut neuwertigen Zustand gestoßen - und schon war es meins!

Kurzbeschreibung:


Der ganze Stadtteil ist sich einig: Die HerdmannKinder sind die schlimmsten Kinder aller Zeiten. Sie lügen, klauen, rauchen Zigarren (auch die Mädchen), bringen die Nachbarn zur Verzweiflung und können ein Klassenzimmer mit Hilfe ihrer halbwilden Katze in der Rekordzeit von drei Minuten völlig leerfegen. Jetzt haben sie es sogar geschafft, sämtliche Hauptrollen in dem Krippenspiel zu bekommen, das zu Weihnachten aufgeführt werden soll. Natürlich erwartet jeder das schlimmste Krippenspiel aller Zeiten...




Fazit:


In den ersten Kapiteln haben meine Kinder mehr Möglichkeiten erfahren, Unsinn anzustellen, als sie sich jemals hätten allein ausdenken können und auch, wie Erpressung funktioniert, wurde kindgerecht vermittelt.
Auf überaus kurzweilige Art und Weise wird über die Herdmanns, die schlimmsten Kinder aller Zeiten berichtet, deren Mutter lieber freiwillig zwei Schichten arbeitet, als sich um die Kinder kümmern zu müssen - natürlich gibt es, wie in jedem guten Kinderbuch, zum Schluss noch eine Wendung der Geschichte, aber das stört nicht weiter ;-)
Alles in allem ein schönes, unterhaltsames Buch - nicht nur für Kinder.